Bottom-up oder Top-down? Qualitätsentwicklung und Evaluation in komplexen Interventionen. Das Beispiel der nicht-betrieblichen Settings für Gesundheitsförderung
Ein zentrales Ziel der Professionalisierung im Feld der Gesundheitsförderung ist es, qualitätsgesicherte Angebote zu machen. Dies gilt umso mehr, seit Bundes- und Sozialversicherungsmittel im Rahmen des Präventionsgesetzes zur Entwicklung gesunder Lebenswelten bereitgestellt werden sollen. Gegenstandsbezogen zeigt sich ein Spannungsfeld: je schlichter gestrickt Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sind, desto weniger wirksam sind sie. Beispiel: Gesundheitskurse bei den Krankenkassen. Dabei werden diejenigen, die die größte Krankheitslast tragen, in der Regel nicht erreicht und auch bei den Teilnehmenden halten die Kurseffekte häufig nicht besonders lange an.
Hingegen gelten Interventionen als aussichtsreich, die viele verschiedene Einflussfaktoren auf Gesundheit gleichzeitig ansprechen, die sich nicht nur auf einen Themenbereich fokussieren, die partizipativ entwickelt wurden und zielgruppenunspezifisch in so genannten Settings der Gesundheitsförderung angesiedelt sind.
Im Rahmen des Projektseminars werden
- Instrumente von partizipativer Qualitätsentwicklung bis expertengeleiteter, summativer Evaluation studiert,
- Grundlagen des Projektmanagements vermittelt,
- anhand von konkreten Projektbeispielen eigene Qualitätsentwicklungsprozesse und Evaluationsvorhaben konzipiert und erprobt.
Das Seminar ist auf drei Semester angelegt. Im ersten Semester werden Grundlagen zu Methoden, Praxisfeldern und Projektmanagement gelegt, Kontakt zu Projektpartnern aufgenommen und Projektideen entwickelt. |