Gruppe 1 - Frau Prof. Dr. Attia
Rassismus tritt u.a. in Formen auf, die nicht als solche erkannt werden, und in Kontexten, in denen er nicht vermutet wird. Verknüpft mit emanzipatorischen und kritischen Argumentationen, verdeckt durch alltägliche Routinen und Normierungen können Rassismen häufig erst durch ihre historische und gesellschaftliche Analyse und in ihren Effekten für diskriminierte und privilegierte Subjekte nachvollzogen werden. Im Seminar werden wir uns mit historischen Kontexten von Rassialisierungsprozessen beschäftigen und an aktuellen Beispielen rassistische Verstrickungen und Machtverhältnisse diskutieren.
Gruppe 2 - Herr Cetin
Mit der Frage „was ist eigentlich“ Rassismus wird dieses Seminar beginnen. Ausgehend von dieser Frage werden Kontinuitäten, Strukturen und Funktionsweise des Rassismus aus einer intersektionalen Perspektive kritischer Migrationsforschung behandelt. Dabei werden die Texte von People of Color, Schwarzer Menschen und anderen, die sich nicht mit einer Kategorie definieren oder definieren wollen, jedoch Erfahrungen mit rassistischen Verhältnissen machen, gelesen.
Methodisch können Rassismus und rassistische Verhältnisse als gesamtgesellschaftliches Phänomen mit Workshops und Gruppenarbeit interaktiv behandelt werden. Auch Einzelne Organisationen und Gruppen, die gleichzeitig mit dem Empowermentsansatz Beratungsangebote und Antidiskriminierungstrainings für und von Betroffenen anbieten, werden besucht, um die Bedeutung des Themas für die soziale Arbeit nachvollziehbar zu machen.
Neben regulären wöchentlichen Seminarzeiten gibt es 2 Blocksitzungen. Aktive Teilnahme an der Blocksitzung ist Voraussetzung. Leistungsnachweise:
Leistungsnachweis: Hausarbeit + Referat
Hausarbeiten : Min. 2500 max. 3000 Wörter ohne Literaturverzeichnis
Referat: 20 Minuten und PowerPoint Präsentation
Gruppe 3 - Frau Prof. Dr. Lehnert
Nicht nur bei den aktuellen rechtspopulistischen/rechtsextremen „Phänomenen“ wie HogeSa / Pegida, den Hetzkampagnen gegen Flüchtlingsunterkünfte, dem Prozess gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) oder in den Parteiprogrammen von NPD oder AFD tritt klar hervor, welche Relevanz die Kategorie Rassismus für derartige Politiken hat.
In diesem Seminar geht es darum, ausgehend von aktuellen rassistischen Phänomen und Strukturen einen Einblick in das Thema Rassismus und Auswirkungen auf die Gesellschaft zu geben. Außerdem scheinen spezifische Diskriminierungspraxen eng verwoben mit unterschiedlichen Männlichkeitskonstruktionen zu sein, gleichzeitig geraten Frauen und Weiblichkeiten in der Auseinandersetzung mit derartigen Phänomenen nach wir vor schnell aus dem Blick. In dem Seminar wollen wir uns auch kritisch mit dem Begriff Rechtsextremismus auseinandersetzen (was verstehen wir darunter? Und was ist daran „extrem“?) auseinanderzusetzen und diesen in den Kontext der Mitte der Gesellschaft zurück zu holen. Außerdem soll sich mit Kulturen und Erscheinungsformen des modernen Rechtsextremismus vertraut gemacht werden.
In der Auseinandersetzung mit dem „NSU-Prozess“ in München geht es darum, der Alltäglichkeit von (strukturellem) Rassismus in unserer Gesellschaft mit möglichen Folgen für die davon Betroffenen auf die Spur zu kommen. Andererseits geht es darum, Zusammenhänge von Rechtsextremismus und Geschlecht näher zu beleuchten: Mit welchen Männlichkeiten /Weiblichkeiten haben wir es hier zu tun? Warum geraten Frauen hier immer noch schnell aus dem Blick und was hat das mit dem Phänomen der „doppelten Unsichtbarkeit“ zu tun? Wie ist die Attraktivität rechtsextremer Lebenswelten insbesondere für spezifische junge Männer zu erklären?
Der Einsatz von Film(en) und eine Exkursion ist geplant.
Literaturhinweise werden im Seminar gegeben und auf Moodle eingestellt.
Gruppe 4 - Frau Senel
„Die Begriffe… sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann.“ (Bertold Brecht)
Sprache spiegelt nicht nur Werte und Normen , Selbst- und Weltdeutungen wieder, sondern mit und in ihr werden Macht- und Herrschaftsverhältnisse konstruiert und reproduziert.
Reflexionen zu Bedeutungsproduktionen und –reproduktionen bedeuten jedoch nicht auch gleichzeitig die Überwindung von sozialen, politischen und ökonomischen Missständen. Wir betrachten den reflektierten Sprachgebrauch auch als eine Voraussetzung des wirkmächtigen Handelns (Macht der Sprache), der fortwährend hinterfragt, ausgehandelt (Interpretationshoheit) und neu bestimmt (Geschichtlichkeit) wird.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns Benennungspraxen (Selbst- und Fremdbezeichnungen) im Kontext von Rassismen in der Sprache sowohl aus der Perspektive der Wissensproduktion in der praktischen Sozialen Arbeit (alltägliche Praktiken der Rechtfertigungen und Kritik) als auch aus wissenschaftstheoretischen Perspektiven annähern.
Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
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