Kommentar |
1. Gruppe - S. Romeiß
„Kindern geRecht werden“ – ein „Spielseminar“ zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention
Die Veranstaltung findet als blended learning Angebot statt und umfasst demzufolge sowohl Präsenz- als auch Onlinephasen auf der Lernplattform moodle. Im Vordergrund steht dabei die aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten von Kinderrechten und deren Umsetzungsmöglichkeiten im pädagogischen Alltag. Spielerische Aktivitäten und Übungen in Bezug auf die Thematik sind dabei Bestandteile des Seminars.
Ziel des Seminars ist es, sowohl Entstehung, Aufbau und Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention im pädagogischen Alltag kennenzulernen als auch im Rahmen einer Workshopentwicklung Ideen zur Umsetzung in konkreten pädagogischen Bezügen von Kinderrechten zu erproben.
Literaturangaben und eine Vorstellung relevanter Literatur erfolgen im Seminar, die zentrale Literatur wird über moodle zur Verfügung gestellt. Im Handapparat der Bibliothek befinden sich die wichtigsten Veröffentlichungen zum Seminarthema.
2. Gruppe - Prof. Dr. S. Toppe
Kindheit und Jugend im Wandel – aktuelle Herausforderungen in pädagogischen Arbeitsfeldern
Die Bedingungen und Muster des Aufwachsens haben sich in den letzten Jahrzehnten und besonders den letzten Jahren zum Teil erheblich verändert. Dieser Wandel schafft neue Herausforderungen und Chancen, denen sich Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationsinstanzen stellen müssen, Probleme der Lebensbewältigung – nicht zuletzt mit Blick auf soziale Ungleichheiten – spielen dabei eine wesentliche Rolle. Vor diesem Hintergrund stehen in diesem Seminar unterschiedliche Konzeptionierungen von Bildungsangeboten im Mittelpunkt, die an Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen anknüpfen. Vorgestellt und analysiert werden verschiedene wissenschaftliche und politische Bildungsbegriffe sowie in der Sozialen Arbeit zu findende sozialpädagogische Bildungsansätze und -konzepte, reflektiert und weitergedacht werden eigene Bildungsbegrifflichkeiten und -vorstellungen, die auf spezifische Lebenswelten und -lagen sowie Probleme der Lebensbewältigung von Kindern und Jugendlichen und die Organisation von formalen, nonformalen und informellen Bildungsprozessen in Schule, Familie und Freizeit bezogen werden sollen. Zu den Themenbereichen, die in diesem Sinne mit Ansätzen des „forschenden Lernens“ im Rahmen des Seminars behandelt werden, zählen: Kindheit und Jugend im Wandel; Familie, Schule und Jugendhilfe als Bildungs- und Lebensorte; Private und öffentliche Verantwortung für Bildungsprozesse in neuen Mischungsverhältnissen; Ganztagsbildung; Soziale Arbeit und Schule.
Literaturangaben und eine Vorstellung relevanter Literatur erfolgen im Seminar, die zentrale Seminarliteratur wird über die E-Learning-Plattform moodle zur Verfügung gestellt.
3. Gruppe - Dr. J. Verch
In der Pädagogik besitzt der Kontext einer „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) und Naturpädagogik/-bildung mittlerweile eine gewisse Tradition, zumal nach der gleichnamigen Dekade BNE von 2005-2014. Zugleich klingt der Nachhaltigkeitsbegriff allgemeinplatzartig, diffus, mainstreamig und vereinnahmend. Gemäß dem wiss. Bildungsdiskurs sucht der BNE-Begriff jedoch nach neuen bedürfniskulturellen Mustern, Stilen, Normalitäten, Naturverhältnissen, Pädagogiken, welche Lebensstile, Gesellschaften, aber auch die Soziale Arbeit und Politik ‚nachhaltig verträglich(er) und dauerhaft gerecht(er) lebbar‘ gestalten könnten.
Mit den (theoretischen und praktischen) Bezügen der BNE zur Ökonomie, zu Sozialem, Kulturellem und Ökologie; Lokalität und Globalität; zu Natur, Technik, Leib, Ästhetik, Bewegung, Raum, Zeit, Beschleunigung, Wachstum, Stadtentwicklung; Gerechtigkeit, Heterogenität und Teilhabe ist das Feld der Sozialen Arbeit ausgiebig fokussiert.
Im Seminar mögen eine ‚nachhaltige Aneignung‘ von hochschulischer Bildung, theoretische, macht-, herrschafts- und gesellschaftskritische Aspekte in BNE-Kontexten, politische, praktische, leib-, erlebnis- und naturästhetische Aspekte, ggf. auch auf einer Exkursion, zur Entfaltung kommen – in gemeinsamer Schwerpunktsetzung mit den Teilnehmer_innen.
4. Gruppe - J. Niggemann
Veranstaltungsbeginn: 16.10.2015
"one hit, one kiss? - Konzepte (pädagogischer) Autorität"
Dozent: Janek Niggemann (Berlin/Duisburg-Essen)
Die Ambivalenz pädagogischer Autorität, ihre sozialen Bedingungen und die Veränderung von Autoritätspraxen sind Gegenstand von Debatten in wissenschaftlichen und sozialen Auseinandersetzungen. In den Erziehungs- und Bildungswissenschaften, in der Sozialen Arbeit und besonders außerhalb der pädagogischen Institutionen werden sie kontrovers geführt, ebenso bei der „Super-Nanny“, in Bernhard Buebs „Lob der Disziplin“, aber auch in sozialen Bewegungen und in Ansätzen emanzipatorischer Bildung und Erziehung. Als soziales Verhältnis, als erzieherische Praxis zwischen Herrschen und Führen liegt pädagogische Autorität an der Schnittstelle von Herrschaft und Macht, von Strukturen und Handlung, von Unterwerfung und Befreiung. Im Seminar wird aus transdisziplinären Perspektiven auf pädagogische Autorität nach ihrer Bedeutung für Prozesse intellektueller, wissenschaftlicher, politischer Emanzipation gefragt. Es werden theoretische Zugänge und praxisbasierte Aussagen über pädagogische Autorität erarbeitet. Dazu werden theoretische Konzepte zum Verhältnis von Herrschaft, Macht und Autorität behandelt, zwischen Autorität und pädagogischer Autorität unterschieden und ein Einblick in aktuelle Auseinandersetzungen um die Relevanz pädagogischer Autorität gegeben. Diskutiert werden die Reflexionsmöglichkeiten zivilgesellschaftlicher Bildungsarbeit, die Rolle von Erziehung, Bildung und sozialer Arbeit im Spannungsfeld von Selbstermächtigung, Fremdbestimmung und Emanzipation. Dabei werden wir besonders auf die spezifischen Anforderungen sozialarbeiterischer Praxis eingehen und prüfen, inwieweit ein kritischer, relationaler Begriff pädagogischer Autorität hilfreich ist, sich kritisch auf Seite der Klient_innen gegen eine „Pädagogisierung sozialer Ungleichheit“ (Kessl) zu stellen.
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