Kritik und Handlungsfähigkeit
Der subjektwissenschaftliche Zugang der Kritischen Psychologie
Sozialarbeiter_innen brauchen im Arbeitsalltag Konzepte zur Erklärung menschlichen Handelns. Nicht ohne Grund ist die Psychologie eine der wichtigsten Bezugsdisziplinen der Sozialen Arbeit. Es gibt aber gute Gründe, die theoretischen Grundlagen der Psychologie und die Praxis von Psycholog_innen nicht einfach unkritisch zu übernehmen.
In den 70er Jahren wurde im Kontext der sog. Studentenbewegung die traditionelle Psychologie als „Herrschafts- und Anpassungswissenschaft“ massiv in Frage gestellt. Aus dieser Kritik an den Grundlagen und der gesellschaftlichen Funktion der Psychologie entwickelten Studierende und Dozierende der Freien Universität Berlin die „Kritische Psychologie“ und begründeten einen „subjektwissenschaftlichen“ Zugang: Um menschliches Handeln adäquat erfassen zu können, müssen die gesellschaftlichen Bedingungen in ihrer Bedeutung für das Subjekt als Voraussetzung jeder Entscheidung / Handlung systematisch einbezogen werden. Entscheidungsvoraussetzungen und Handlungsfähigkeit werden dadurch zu zentralen Ausgangspunkten kritisch-psychologischer Theorie und Praxis.
In unserem Seminar wollen wir uns hauptsächlich anhand von Texten mit den Grundlagen der Kritischen Psychologie und ihrer (möglichen) Bedeutung für die Soziale Arbeit befassen. Dazu zählen:
-Entstehungsgeschichte an der FU Berlin
-Kritik traditioneller behaviouristischer Zugänge der Psychologie
-Theoretischen Grundlagen und Kategorien
-Kritische Psychologie als Subjektwissenschaft
-Bedeutung für die Soziale Arbeit
Im Seminar können Prüfungsleistungen in Form von Essay oder Hausarbeit erbracht werden. |
