1. Gruppe - Linde
2. Gruppe - Sarfert
Ein Blick in gegenwärtige Debatten etwa um Alltagssexismus (#aufschrei) oder die sogenannte Homoehe zeigt, dass die Auseinandersetzungen mit den Kategorien Geschlecht und Sexualität vielfältige Formen annimmt.
In Bezug auf Geschlecht geraten dabei häufig solche Ansätze in den Fokus des Interesses (und vehementer Kritik), die sich auf eine dekonstruktivistische Auffassung von Geschlecht beziehen, also einer Vorstellung von Geschlecht als einer ausschließlich sozial konstruierter Kategorie. Doch was bedeutet eine solche Vorstellung für die Praxis? Welche Bedeutung haben die Kategorien Geschlecht und Sexualität überhaupt für gesellschaftliche Strukturen und individuelle Lebensentwürfe? Und was folgt daraus für die Soziale Arbeit?
Das Seminar führt in zentrale Ansätze und Begrifflichkeiten der Gender- und Queerstudies ein.
Ziel ist es einen Einblick in die Komplexität der Kategorie Gender zu gewinnen sowie ein kritisches Verständnis von gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu entwickeln.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und zur intensiven Lektüre auch theoretisch anspruchsvoller Texte.
3. Gruppe - Prof. Dr. B. Thoma
Gender und Queer Studies
Die soziale Konstruktion von Geschlecht ( gender) ist zu einer zentralen Kategorie der Sozialwissenschaften geworden. Dabei haben sich verschiedene Strömungen entwickelt, die das Phänomen von Gender aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, analysieren und erklären: die Queer Studies. Fragen nach Interdependenzen, Intersektionalitäten und Transgender spielen hierbei eine zentrale Rolle. Zielsetzung der Veranstaltung ist es einen umfassenden historischen theoretischen und methodologischen Überblick über die verschiedenen Ansätze der Gender - und Queer Studies zu geben. Ferner sollen konkrete Anwendungsbereiche und Umsetzungsmöglichkeiten von Gender- und Qeer theroetischen Ansätzen in verschiedenen Handlungs- und Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit aufgezeigt werden. Wie sind Fragen von strukturellen Rahmungen geschlechtlicher Identität, Arbeit und Sozialer Sicherung, Gewaltphänomenen, Diskriminierungsschutzmechanismen und Sexualität unter Berücksichtigung von gender- und queertheoretischen Konzepten neu zu stellen und zu diskutieren ? Die Veranstaltung gibt einen Überblick und zeigt Lösungsansätze auf.
4. Gruppe - Prof. Dr. E. Lehnert
Gender und Rechtsextremismus
Nicht nur bei den aktuellen rechtspopulistischen/rechtsextremen „Phänomenen“ wie HogeSa / Pegida oder in den Parteiprogrammen von NPD oder AFD tritt klar hervor, welche Relevanz die Kategorie Gender für derartige Politiken hat. Zum einen scheinen spezifischen Diskriminierungspraxen eng verwoben mit unterschiedlichen Männlichkeitskonstruktionen, zum anderen geraten Frauen und Weiblichkeiten in der Auseinandersetzung mit derartigen Phänomenen nach wir vor schnell aus dem Blick. Einerseits soll es in dem Seminar darum gehen, sich kritisch mit dem Begriff Rechtsextremismus (was verstehen wir darunter? Und was ist daran „extrem“?) auseinanderzusetzen und diesen in den Kontext der Mitte der Gesellschaft zurück zu holen. Außerdem soll sich mit Kulturen und Erscheinungsformen des modernen Rechtsextremismus vertraut gemacht werden. Andererseits geht es darum, Zusammenhänge von Rechtsextremismus und Geschlecht näher zu beleuchten: Mit welchen Männlichkeiten /Weiblichkeiten haben wir es hier zu tun? Warum geraten Frauen hier immer noch schnell aus dem Blick und was hat das mit dem Phänomen der „doppelten Unsichtbarkeit“ zu tun? Wie ist die Attraktivität rechtsextremer Lebenswelten insbesondere für spezifische junge Männer zu erklären?
Der Einsatz von Film(en) und eine Exkursion in die Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu-Antonio-Stiftung ist geplant.
Literaturhinweise werden im Seminar gegeben.
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