Studiengangsübergreifendes Seminar
für Studierende aller BA-Studiengänge der ASH
PT/ET Praxisprojekt ausbildungsintegrierender Studiengang PT/ET
Soziale Arbeit Theorie-Praxis-Vertiefung
GPM Wahlpflichtmodul 4. Semester
EBK Wahlseminar und Seminar „Körperliche und psychische Erkrankungen
im Kindesalter/ Gesundheitsförderung“
„Gesundheitsförderung – interdisziplinär“
Prof. Dr. Theda Borde
Prof. Dr. Anja Voss
Was hält den Menschen gesund? Was verstehen wir unter gesunden Lebenswelten? Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden? Wo liegen die Potenziale interdisziplinärer Ansätze? Wie werden gesundheitsfördernde Maßnahmen und Projekte entwickelt und erfolgreich durchgeführt?
Einige Fragen, die uns in diesem Seminar beschäftigen werden, denn eine salutogenetische Perspektive stellt ein integrierendes Konzept im Profil der ASH dar und Gesundheitsförderung ist ein zentrales Handlungsfeld der Absolventen_innen der ASH, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt. Da Maßnahmen der Gesundheitsförderung interdisziplinär und multiprofessionell angelegt und auf die intersektorale Zusammenarbeit ausgerichtet sind, ist das Seminar studiengangsübergreifend angelegt, so dass schon unterschiedliche Perspektiven von den Studierenden der verschiedenen Studiengänge einfließen.
Mit der 1986 von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Ottawa Charta setzte ein Perspektivenwechsel zur Gesundheitsförderung ein, die heute in verschiedenen Politik- und Praxisbereichen etabliert ist. Gesundheitsförderung ist auf die Stärkung der Gesundheitsressourcen und –potenziale der Menschen gerichtet und zielt darauf ab, bessere Bedingungen für gesundes Leben zu schaffen. Maßnahmen der Gesundheitsförderung richten sich nicht nur auf das individuelle Verhalten, sondern auch auf die Veränderung der Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen, denn der Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit ist vielfach belegt. Wesentlich für den Erfolg gesundheitsfördernder Aktivitäten ist die aktive Beteiligung der Individuen und Gruppen in ihren Lebenswelten. Ansätze der Gesundheitsförderung sind vielfältig und umfassen u.a. Strategien der Anwaltschaft, des bis hin zu sozialen und politischen Veränderungen. Der Setting-Ansatz umfasst systemische Interventionen in konkreten Lebenswelten wie z.B. Kindertagesstätte, Schule, Betrieb, Gesundheitsversorgung oder Stadtteil. Mit dem geplanten Präventionsgesetz verbinden sich hohe Erwartungen an erweiterte Rahmenbedingungen und Handlungsfelder für Gesundheitsförderung und Prävention.
Inhalte des Seminars
Im Mittelpunkt stehen neben theoretischen Grundlagen zu Gesundheits- und Krankheitskonzepten und sozialen Determinanten von Gesundheit vor allem Konzepte, Netzwerke, Handlungsansätze und Methoden der Gesundheitsförderung sowie konkrete Praxisprojekte der Studierenden. Das Seminar ist partizipativ angelegt, so dass die Studierenden mit den im Seminar erworbenen Kompetenzen in (studiengangsübergreifenden) Gruppen eigenständige gesundheitsfördernde Projekte konzipieren und umsetzen. Unterstützt werden sie dabei von den Dozentinnen, im Austausch mit der Seminargruppe und durch die Reflexion von Modellen guter Praxis. Die Teilnahme am Kongress ‚Armut und Gesundheit’, der im März 2015 in Berlin weiterer Tagungen und Netzwerktreffen ist Teil des Seminars. Die studentischen Projekte können in bestehende Maßnahmen (z.B. alice gesund - gesundheitsfördernde Hochschule) eingebettet sein oder auf andere für die Studierenden relevante Settings und Zielgruppen gerichtet sein. Denkbar sind hier Kinder und Jugendliche, Berufstätige im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen, ältere Menschen, Migranten_innen und Flüchtlinge u.a.
Was wird von Ihnen erwartet
- aktive regelmäßige Beteiligung am Seminar
- Interesse an interdisziplinären Ansätzen und Handlungsfeldern
- Konzeption und Umsetzung eines eigenen studentischen Projekts (Gruppen)
- Bereitschaft zur hochschulöffentlichen Präsentation der Projektergebnisse im SoSe 2015
zweisemestrig Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015
Zeit: WinSe 2014 mittwochs 12:45 -15:00 Uhr
Raum:
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und ein anregendes interdisziplinäres Seminar.
Vorläufige Literaturliste
Altgeld, Th (2011): Gesundheitsfördernde Settings: Kindertagesstätten, Schulen, Stadtteile. Theorie und Praxis des Settingansatzes in der Gesundheitsförderung. Bern: Hans Huber Verlag.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Neuausgabe. Verlag für Gesundheitsförderung, Werbach-Gamburg 2011.
Göpel E / Gesundheitsakademie e.V. (Hrsg.) Systemische Gesundheitsförderung
Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J (Hrsg.): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Bern 2010.
Hurrelmann K, Razum O (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften. Beltz Juventa Verlag, Weinheim/ München 2012 (5. Auflage).
Hurrelmann, K. & Richter, M. (2013). Gesundheits- und Medizinsoziologie. Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Gesundheitsförderung. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
Schmahl Ch: Betriebliches Gesundheitsmanagement. epubli, 2012,ISBN 978-3-8442-4141-9.
Rosenbrock, R, Hartung S (Hrsg.) Handbuch Partizipation und Gesundheit. Hans Huber Verlag, Bern 2012
Weblinks
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Gesundheitsfördernde Hochschulen
Homepage des Berufsverbandes Gesundheitsförderung e. V.
Homepage des Berufsverbandes Integrative Gesundheitsförderung e. V. |
