Kommentar |
ohne Gruppe
Dieses Seminar erstreckt sich über zwei Semester und ist in eine Vorbereitungsphase (1. Semester) und eine Auswertungsphase (2. Semester) unterteilt. Innerhalb des 2. Semesters (4-wöchige Feldstudienphase) erhalten Sie die Möglichkeit, die im 1. Semester erarbeiteten, theoretischen Inhalte des Seminars auf die Praxis anzuwenden und diese kritisch zu reflektieren. Spätestens seit der Me-Too-Debatte sind bestimmte Gewalterfahrungen sichtbarer geworden, die die Relevanz von Zustimmung bzw. Consent in zwischenmenschlichen Beziehungen zunehmend in den Fokus rücken. An diesem Beispiel wird ein Defizit an gesellschaftsfähiger Consent-Kultur erkennbar. Einerseits mangelt es an der Fähigkeit, Consent zu erkennen und anzuerkennen, andererseits mangelt es an der Fähigkeit, Consent aktiv auszuüben und Situationen zu erkennen, in denen eindeutiger Consent gefragt bzw. gewünscht ist. Durch die Interventionen der Me-Too-Bewegung ist deutlich geworden, dass wir in der Vergangenheit die Relevanz von präventiven Consent-Erziehungsstrategien nicht adäquat berücksichtigt sowie der systematischen Förderung der individuellen Consent-Fähigkeit gegenüber Beachtung geschekt haben. Ziel des Seminars ist es, insbesondere am Beispiel sexueller Selbstbestimmung, konkrete Methoden und Strategien zu entwickeln, wie Consent-Fähigkeit in diesem Zusammenhang ermöglicht, angeregt, ausgebaut und aktiv ausgeübt werden kann. Im Seminar werden wir zunächst sowohl den Begriff der Gewalt in seinen verschiedenen Formen ausdifferenzieren als auch verschiedene Verständnisse des Begriffs "Consent" hinsichtlich seiner Implikationen kritisch diskutieren. Darauf aufbauend werden wir zunächst gemeinsam eine Begriffsdefinition für Consent aufstellen und anschließend konkrete Methoden und Strategien entwickeln, wie Consent im Alltag realisierbar wird und wie Consent-Fähigeit in der Kinder- und Jugenderziehung, aber auch für alle an der Erziehung Beteiligten, gefördert werden kann. Im Wintersemester 24/25 werden wir uns mit der Auswertung und Reflexion Ihrer Feldstudienphase befassen. In (Gruppen-) Präsentationen und Diskussionen setzen wir uns gemeinsam mit Ihren Erfahrungen aus der Praxis auseinander und evaluieren die Umsetzbarkeit/Realisierbarkeit der im 1. Semesetr aufgestellten Methoden und Strategien und entwickeln diese ggf. weiter.
Da viele Seminartexte nur auf Englisch verfügbar sind, wird die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte vorausgesetzt. Ebenfalls wird die bereitgestellte Lektüre für die jeweiligen Sitzungen als gelesen vorausgesetzt. |