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Modul :  Pädagogik der Differenz II: Geschlechtsbewusste Pädagogik in Kindergruppen - Einzelansicht




Grunddaten

Kurztext E3220-2006 Studienphase Bachelor
Drucktext Pädagogik der Differenz II: Geschlechtsbewusste Pädagogik in Kindergruppen Umfang des Moduls 4
Langtext Pädagogik der Differenz II: Geschlechtsbewusste Pädagogik in Kindergruppen Turnus des Angebotes jedes Studienjahr
Art des Moduls Modul Credits 5
Zulassungsrang 1 ModulCode E3220

Zuordnung zu Studiengängen

Studiengang B.A. Erziehung und Bildung in der Kindheit - 2006

Inhalt

Kurzbeschreibung Die Studierenden kennen die verschiedenen Theorien zur Entwicklung und sozialen Konstruktion von Geschlecht und wissen um die Prozesse geschlechtsspezifischer Sozialisation. Sie nutzen diese Gender-Kompetenz für die pädagogische Arbeit mit gemischtgeschlechtlichen Kindergruppen und gestalten entsprechend auch die Kontakte mit Bezugspersonen verschiedenen Geschlechts.
Lernziele und Kompetenzen LERNZIELE UND KOMPETENZEN Fachbezogene Kompetenzen Orientierungswissen: - Begriffsklärungen: sex, gender, Geschlechterverhältnis, -differenz, Geschlechtsspezifik, -typik, -rollen, -rollenstereotype - Überblick über geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse und entwicklungspsychologische Aspekte sowie über pädagogikrelevante Erklärungsmodelle zur Entstehung von Geschlechterdifferenz - Einführung in die Geschlechtsspezifik gesellschaftspolitischer Verhältnisse und das ‚gesellschaftliches System der Zweigeschlechtlichkeit‘ in der Heimatkultur und in anderen Kulturen - Förderung der Aufmerksamkeit bzw. Toleranz gegenüber queeren Lebensformen (Homo-, Trans- und Intersexualität) - Kompetenz zur Unterstützung individueller Behauptung und gesellschaftlicher Partizipation von Angehörigen ethnisch diskriminierter Gruppen Erklärungswissen: - Vertieftes Wissen über die Prozesse der Entwicklung von Geschlechtsidentitäten im Verlauf der Sozialisation und Erziehung (Einfluss von Werten und Normen, Geschlechtsrollenbildern, Geschlechtsrollenstereotypen etc.) - Verorten lernen der gender-relevanten Interaktion(en) zwischen den Geschlechtern (gruppendynamische Prozesse) sowie Bewusstheit über die eigene Position und Situation (Reflexion auf persönlicher, sozialer und gesellschaftlicher Ebene) - Bewusstsein für die pädagogische Relevanz sozialer Konstruktionen und Machtdimensionen von Geschlecht - Kenntnisse gendersensibler didaktischer Ansätze der Einzel- und Gruppenarbeit (geschlechtsdifferenzierende Pädagogik, dekonstruktive Pädagogik, Koedukation, getrenntgeschlechtliche Arbeit) Handlungswissen: - Fähigkeiten zur Umsetzung geschlechtsbewusster Konzepte auf die pädagogische Praxis in der Arbeit mit den Kindern und im Kontakt mit Eltern- und Umfeldpersonen (z. B. in der sozialen Gruppenarbeit, dem indikationsspezifischen Einsatz koedukativer bzw. getrenntgeschlechtlicher Gruppen, der Elternarbeit und –beratung etc.) - Kommunikations- und Handlungskompetenzen in Bezug auf machtsensible Selbstreflexivität, Fähigkeit zum Perspektivenwechsel sowie Aushandlungs- und Konfliktfähigkeit (im pädagogischen Zugang zu den Kindern sowie in der Kooperation mit bzw. Beratung der Eltern und Bezugspersonen) - Sensibilität gegenüber den Hintergründen geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen (z. B. Berücksichtigung unterschiedlicher Entwicklungsstadien) - anwendungsorientierte Förderkonzepte für die gezielte Entwicklung einer integrierten Geschlechtsidentität (Erweiterung des Rollen- und Verhaltensspektrums) Fachübergreifende Kompetenzen Soziale Kompetenz: - Reflexionsfähigkeit, Authentizität, Empathiefähigkeit - Ambiguitätstoleranz: Akzeptanz von Unterschieden und Flexibilität im Umgang mit Geschlechtsrollen bei den Kindern, im Kollegium und im Umgang mit den Eltern - Bewusstheit für die Beziehung zum anderen Geschlecht, Sensibilität für die Lebensumstände von geschlechtsspezifischer Benachteiligung - Teamfähigkeit und Moderationskenntnisse Selbstkompetenz: - Kritische Selbstreflexion in Bezug auf den eigenen Standort: auf eigene Wert- und Normalitätsvorstellungen, auf Abwehrmuster, Unsicherheiten und Wissenslücken - Flexible Selbstbilder und (Geschlechts-)Identitätskonstruktionen - Fähigkeit zur Strukturierung eigener und fremder Erfahrungen (Fremdverstehen) - Sicherheit im Umgang mit geschlechtsgetrennten und gemischtgeschlechtlichen Gruppen Ethische Kompetenz: - Kenntnisse ethischer Werte als Referenzrahmen für pädagogisches Handeln und kritische Einschätzung ihrer Universalität bzw. ihrer Relativität - Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Normalitäts- und Wertestandards und deren Relevanz für pädagogische Konzepte - Kenntnis über den Einfluss gesellschaftlicher Wertvorstellungen im alltäglichen gesellschaftlichen wie beruflichen Leben - Reflexion der eigenen Position und Situation in der vorherrschenden Machtmatrix und verantwortungsvoller Umgang damit Interkulturelle Kompetenz: - Wissen um die Bedeutung kultureller Faktoren, sowohl vor dem eigenen Hintergrund wie auch vor dem Hintergrund anderer Kulturen - Erwerb der Fähigkeit zur Relativierung persönlicher, sozialer oder geschlechtsspezifischer Faktoren ohne kulturelle Differenzen festzuschreiben oder zu negieren. Gender-Kompetenz: - Reflexion der kulturellen und historischen Bedingtheit von "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" und deren Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und Perspektiven von Mädchen und Jungen - Fachkenntnisse über die Prozesse geschlechtsspezifischer Sozialisation, deren Entstehungsmuster und deren Relevanz für die Pädagogik - Fähigkeit zur Analyse der Wechselwirkungen von Geschlecht mit anderen Differenzkategorien wie vor allem der sozialen Klasse, Ethnizität, Behinderung und Alter - Kompetenzen bei der Durchsetzung von Geschlechterdemokratie und der Pluralisierung von Geschlechterbildern Medienkompetenz/ästhetische Kompetenz: - Aufnahme und Verarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse mit Hilfe unterschiedlicher Medien - Umsetzung, Weiterentwicklung und Weitervermittlung des erworbenen Wissens in der Arbeit mit den Kindern und deren Bezugspersonen - Fähigkeit zur kritischen Einschätzung geschlechterpolarisierender oder –diskriminierender pädagogischer Materialien bzw. von Alternativen Methodenkompetenz: - Erkennen und Einschätzen verschiedener Gender-Problematiken in konkreten Situationen - Analysieren unterschiedlicher individueller und gesellschaftlicher Einflussfaktoren - Lebensnahe, alltagsbezogene, situations- und erfahrungsbezogene Anwendung der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf gender-relevante Kontexte mit adäquaten Methoden, wie z. B.: - sichere Handhabung geschlechtsbewusster pädagogischer Konzepte und fachbezogener Methoden und Techniken (z. B. gendersensible soziale Gruppenarbeit, indikationsspezifischer Einsatz koedukativer bzw. getrenntgeschlechtlicher Gruppen, Elternarbeit, Social Justice Trainings etc. (s.o. Handlungswissen) - Verfügen über Förderkonzepte für die Entwicklung einer integrierten Geschlechtsidentität (s.o. Handlungswissen) - Kommunikations- und Handlungskompetenzen in Bezug auf machtsensible Selbstreflexivität, Fähigkeit zum Perspektivenwechsel sowie Aushandlungs- und Konfliktfähigkeit (im pädagogischen Zugang zu den Kindern sowie in der Kooperation mit bzw. Beratung der Eltern und Bezugspersonen) (s.o. Handlungswissen) - Präventions- und Interventionsstrategien in bezug auf geschlechtsspezifische Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen (gezielte Förderung und Psychoedukation) (s. o. Handlungswissen) - kritischer Umgang mit Medien (s.o. Medienkompetenz) - Kompetenzen bei der Durchsetzung von Geschlechterdemokratie und der Pluralisierung von Geschlechterbildern (s.o. Gender-Kompetenz) INHALTE DES MODULS In der Vorlesung soll nach der einführenden Klärung der Begrifflichkeiten basierend auf den vorherigen Veranstaltungen im Diversitybereich die soziale Konstruktion von Geschlecht herausgearbeitet werden. Dabei ist den konstruktionsmechanismen insbesondere auf der Ebene der sozialen Interaktion und damit der Sozialisation des Kindes als ständigem Interaktionsprozess mit seiner Umwelt, jedoch auch auf der Ebene gesellschaftlicher Institutionen nachzugehen. Besonderes Gewicht soll dabei auf den Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Geschlechtsdimensionen und dem Einfluss struktureller Machtverhältnisse (Verhalten in Verhältnissen) liegen. Themen der Vorlesung sind: - Geschlechtsspezifische Sozialisation und Entwicklungspsychologie - Entstehung und Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Systems der Zweigeschlechtlichkeit - Konstruktion und Diskurse von Geschlechterverhältnissen in (sozialen) Wirklichkeiten und gesellschaftlichen Institutionen - Gender, Sexualität und Identitätsentwicklung in Wechselwirkung mit verschiedenen Differenz-Kategorien wie z. B. Ethnizität, Behinderung, Alter, soziale Klasse - Diversity-Ansätze: Geschlechterpluralismus, u. a. Hetero-, Homo-, Bisexualität, Transgender, Intersexualität; Reflexion der Menschenrechte als Orientierungsrahmen für pädagogisches Handeln, Konzepte von gender mainstreaming Im Seminarteil der Veranstaltung sollen die erworbenen Kenntnisse mit Hilfe des Einsatzes unterschiedlicher didaktischer Mittel (Arbeitsgruppen, Rollenspiele, Stationenlernen etc.) in die Praxis der pädagogische Arbeit mit den Kindern und deren Umfeldpersonen transferiert werden. Themen des Seminars sind: - Bewusstseinsübungen zur Eigen- und Fremdwahrnehmung - Reflexion von Diskriminierungsprozessen auf persönlicher, sozialer und gesellschaftlicher Ebene durch Rollenspiele (Einnehmen verschiedener Rollen, angemessenes Feed-back an andere bezogen auf gender-relevante Parameter) - Präventions- und Interventionsstrategien zur Unterstützung der Entwicklung einer integrierten Geschlechtsidentität - Training von Kommunikationsfähigkeit und Üben von Beratungssequenzen unter der Prämisse machtsensibler Selbstreflexivität - Erprobung gendersensibler pädagogischer Gruppen- und Einzelarbeitsansätze - Social Justice Trainings, Üben von Aushandlungs- und Konfliktfähigkeit - Achten auf geschlechtsneutralen Sprachgebrauch - geschlechtssensible Medienkompetenz
Arbeitsaufwand 1 SWS Vorlesung
3 SWS Seminar
Voraussetzungen für die Teilnahme keine
Voraussetzungen für die Vergabe von Credit Points Es werden 5 ECTS - Punkte vergeben:
1 ECTS - Punkt für die Teilnahme an der Vorlesun, 3 ECTS - Punkte für aktive Teilnahme am Seminar, 1 ECTS - Punkt für die begleitende Prüfungsleistung: Hausarbeit/Referat/Präsentation in diskursiver Form

Zuordnung zu Prüfungen

84  872  H  2006  5322  Pädagogik der Differenz II: Geschlechtsbewusste Pädagogik in Kindergruppen