Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]
Semester: SoSe 2024 Hilfe Sitemap Switch to english language

Modul :  Bildungsbereich Sprache, Kommunkiation und Schriftkultur: Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen - Einzelansicht




Grunddaten

Kurztext E3310-2006 Studienphase Bachelor
Drucktext Bildungsbereich Sprache, Kommunkiation und Schriftkultur: Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen Umfang des Moduls 4
Langtext Bildungsbereich Sprache, Kommunkiation und Schriftkultur: Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen Turnus des Angebotes jedes Studienjahr
Art des Moduls Modul Credits 5
Zulassungsrang 1 ModulCode E3310

Zuordnung zu Studiengängen

Studiengang B.A. Erziehung und Bildung in der Kindheit - 2006

Inhalt

Kurzbeschreibung Die Studierenden können ein- und mehrsprachige Kinder beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützen. Sie können die deutsche Sprache insbesondere in multiethnischen Gruppen sowohl systematisch als auch in den Alltag integriert, ganzheitlich vermitteln und fördern. Dies schließt die Wertschätzung und Anerkennung der jeweiligen Erstsprache einzelner Kinder und ihrer Familien ein. Die Studierenden planen und gestalten die Lernumgebung mit anregendem Material aus den verschiedenen Kulturkreisen, das den einzelnen Kindern aus ihrem Alltag vertraut ist.
Lernziele und Kompetenzen LERNZIELE UND KOMPETENZEN Fachbezogene Kompetenzen Orientierungswissen: Die Arbeit mit multiethnischen Gruppen ist schon seit vielen Jahren ein Thema in allen pädagogischen Bereichen. Durch die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie IGLU und PISA wird die Sprachförderung in allen Bildungsbereichen wieder verstärkt in den Blick genommen. Zur Orientierung ist es nötig, sich mit den Hintergründen und Folgen von Migrationen auf Individuen und die Gesellschaft in den Bereichen Sprache, Kultur, ggf. auch Religion zu beschäftigen und sich einen Überblick über Mehrsprachigkeit als Folge von Migration und als Chance in einer multiethnischen Gesellschaft und vor dem Hintergrund von Europäisierung und Globalisierung zu verschaffen. Erklärungswissen: Die Studierenden sollen (Zweit-)Spracherwerb und Mehrsprachigkeit vor dem Hintergrund linguistischer Erkenntnisse und bildungspolitischer Entscheidungen betrachten und verstehen lernen. Sie sollen didaktische Ansätze zur Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache und zum Gestalten von Lernen in mehrsprachigen Situationen kennen und deren Erfolgsaussichten einschätzen lernen. Dazu gehört auch die Ausbildung von Lernbewusstheit im Umgang mit Sprache/n und Literatur bezogen auf unterschiedliche Altersgruppen, sprachlich-literarische Anforderungen und Möglichkeiten im Blick auf heterogene Gruppen. Handlungswissen: Sensibilität gegenüber den besonderen Hintergründen, Aufgaben und Schwierigkeiten von Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen ist die wichtigste Grundlage für eine praktische Umsetzung. Die Studierenden sollen die linguistischen, didaktischen und auf Lernbewusstheit ausgerichteten Erkenntnisse in der pädagogischen Praxis wieder finden, auf dieser Basis eine erfahrungs- und kompetenzentfaltende Sprach- und Leseförderung gestalten und z. B. gegenüber Eltern vertreten lernen. Dazu gehören die Ausbildung von Diagnosefähigkeit verbunden mit Förderkonzepten sowie die Ausbildung von Beurteilungskriterien für geeignete Lehrmaterialien (Sprachfördermaterialien, Bilderbücher, Kinderfilme, Lernsoftware, Spiele und anderen Medien) und von Gestaltungskriterien für angemessene Lernszenarien. Fachübergreifende Kompetenzen Soziale Kompetenz: Die Studierenden entwickeln ihre soziale Kompetenz in diesem Modul vor allem im Blick auf die Gestaltung interethnischer Beziehungen (im Umgang mit den Kindern, deren Eltern und KollegInnen im multiethnischen Team). Die Bewältigung sprachlich schwieriger und multilingualer Situationen fördert darüber hinaus kommunikative Kompetenzen, die im pädagogischen aber auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen zunehmend gefordert werden. Selbstkompetenz: Die Studierenden werden u. a. mit ihrem gesellschaftlichen Status als Angehörige einer ethnischen, sozialen, ggf. auch religiösen Gruppe konfrontiert, was die Selbstwahrnehmung unter Umständen verändert. Gleichzeitig fordert die Beschäftigung mit multiethnischen Gruppen die Wahrnehmung der möglichen Diskrepanz zwischen Bildern, die wir uns von anderen machen, und deren Selbstbilder. Insofern wird Selbstkompetenz in der Konfrontation mit anderen entwickelt. Ethische Kompetenz: Die Arbeit mit multiethnischen Gruppen fordert eine Reflexion tradierter Werte und Normen und ihrer Relevanz für zukunftsweisende pädagogische Konzepte. Die eigenen Werte und Normen lassen sich genau wie Kindheitsmuster, Erziehungskonzepte und das Verhältnis zu Mehrsprachigkeit im Vergleich zu anderen Kulturen bewusst machen. Außerdem werden Fragen des Miteinanderumgehens, der Akzeptanz gegenüber Minderheiteninteressen sowie der Integration als einseitiger oder wechselseitiger Prozess der Annäherung im alltäglichen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben aufgegriffen. Interkulturelle Kompetenz: Die Beschäftigung mit Migrationen, Mehrsprachigkeit und Multiethnizität fördert interkulturelles Lernen, wenn dabei Bezüge zwischen dem Eigenen und Fremden, Minderheiten- und Dominanzkultur hergestellt, das Spannungsfeld von Universalismus und Kulturalismus beleuchtet sowie Mechanismen der Normierung und Diskriminierung aufgearbeitet werden. Dies lässt sich im Rahmen dieses Moduls durch die Analyse von Fördermaterialien, Kinderliteraturen, Lern- und Spielsoftware, aber auch von Gesprächen mit und über Angehörige anderer Ethnien konkretisieren. Gender-Kompetenz: Im Kontext des Moduls bietet sich die Beschäftigung mit Geschlechtsrollen in einer multiethnischen Gesellschaft und die daraus resultierenden pädagogischen Konzepte an. Zu thematisieren ist das eigene Selbstverständnis im Umgang mit anderen Geschlechtsrollenvorstellungen - z. B. im selben Team oder im Umgang mit Eltern einer multiethnischen Gruppe. Medienkompetenz Bei der Auswahl und im Umgang mit Förder- und anderen Medien wird die Medienkompetenz geschult, die hier den Fokus auf den Umgang mit Sprache/n, Marginalisierung und Interkulturalität in den Medien legt. Bezogen auf Bilderbücher, Kinderfilme und living books lässt sich ein besonderes Augenmerk auf die Intermedialität dieser Medien (z. B. durch die Korrespondenz von Text und Bild im Bilderbuch, die zusammengesetzte Semantik im Film oder in multimedialen Büchern) legen und diese im Sinne einer intermedialen ästhetischen Erziehung entfalten. Methodenkompetenz: Die Studierenden erwerben bezogen auf den Umgang mit Sprache und Literatur eine didaktische Methodenkompetenz, die sie auf andere Lernbereiche übertragen oder auch davon abgrenzen können. Dazu gehört die Fähigkeit (in diesem Fall sprachliche) Lernprozesse zu beobachten, einzuschätzen und die Entfaltung von Lernprozessen zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. INHALTE DES MODULS Linguistik: Theorien des Zweitspracherwerbs und der Mehrsprachigkeit sowie ihre Bedeutung unter unterschiedlichen psychosozialen und soziokulturellen Bedingungen Sprachdiagnose bezogen auf Erwerbs- und Vermittlungsprozesse Reflexion von Kommunikationsprozessen (z. B. in pädagogischen Kontexten)im Blick auf die Unterstützung kommunikativer Kompetenz Didaktik: Sprach- und Leseförderkonzepte für heterogene Gruppen (vgl. Literaturliste, z. B. Maier 1999, Penner 2002, Rösch 2003) praktische Übungen zur (altersentsprechenden) Begriffsbildung, zur Ausbildung von Morphologie und Syntax, zur Sprachreflexion und Lesekompetenz (inklusive Umgang mit Vorgelesenem) (z. B. durch die kritische Beschäftigung mit aktuellen Materialien von Verlagen, Zeitschriften und Kultusministerien) Fähigkeit zur Unterstützung der produktiven und rezeptiven Sprachkompetenz in situativen Zusammenhängen und im Umgang mit altersentsprechenden Medien (z. B. durch die Gestaltung von Lernszenarien im Umgang mit literarischen und Sachtexten, Filmen, Lern- und Spielsoftware etc.) Sprachlernbewusstheit: Sprachlernstrategien von Kindern (Hypothesenbildung, Selbstkorrektur, Transfer von sprachlichem Wissen etc.) Nutzung von Mehrsprachigkeit in der Gruppe (Lieder, Reime, Zahlen etc. in den Herkunftssprachen, zweisprachige Bilderbücher, Transferübungen, Anregungen zum Sprachvergleich etc.) Einblick in die deutsche Sprache aus einer Fremdperspektive und ggf. in eine Migranten- oder Minderheitensprache
Lehr- und Lernformen In der Vorlesung (1 SWS) dominiert der mediengestützte Vortrag, ergänzt durch Phasen des fragendentwickelnden Gesprächs und Zeit für Nachfragen und Diskussionen.
Im Seminar (3 SWS) wird eine integrierte Theorie-Praxisvermittlung durch Arbeit an den Basismaterialien in unterschiedlichen Sozialformen (Plenum, Arbeitsgruppen, Stationenlernen etc.) praktiziert, ergänzt durch Kurzreferate der Studierenden, in denen sie in kooperativer Partnerarbeit Arbeitsergebnisse präsentieren und die Diskussion moderieren (15-20 Minuten). Als Alternative zum Kurzreferat können die Studierenden einen Lernbericht schreiben, in dem sie ihren eigenen Lernprozess in Auseinandersetzung mit dem Thema dokumentieren.
Die Modulabschlussprüfung besteht aus einem Kolloquium, d.h. die Studierenden präsentieren und diskutieren ein Lernszenarium zur Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen.
Arbeitsaufwand 1 SWS Vorlesung
3 SWS Seminar
Voraussetzungen für die Teilnahme - Bildungsbereich Sprache, Kommunikation und Schriftkultur: Sprachentwicklung, -störung und -förderung
Voraussetzungen für die Vergabe von Credit Points Es werden 5 ECTS - Punkte vergeben:
1 ECTS - Punkt für die Teilnahme an der Vorlesung, 3 ECTS - Punkte für Mitarbeit im Seminar (inkl. Seminarbeitrag), 1 ECTS - Punkt für die Abschlusspräsentation

Zuordnung zu Prüfungen

84  872  H  2006  5331  Bildungsbereich Sprache, Kommunikation und Schriftkultur: Sprach- und Leseförderung in multiethnischen Gruppen