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Modul :  Pädagogik der Differenz I: Schicht und Ethnizität - Einzelansicht




Grunddaten

Kurztext E3210-2006 Studienphase Bachelor
Drucktext Pädagogik der Differenz I: Schicht und Ethnizität Umfang des Moduls 4
Langtext Pädagogik der Differenz I: Schicht und Ethnizität Turnus des Angebotes jedes Studienjahr
Art des Moduls Modul Credits 5
Zulassungsrang 1 ModulCode E3210

Zuordnung zu Studiengängen

Studiengang B.A. Erziehung und Bildung in der Kindheit - 2006

Inhalt

Kurzbeschreibung Die Studierenden kennen die Bedingungen für soziale Unterschiede, die sich in Schicht und Ethnizität ausdrücken und sind mit den psychologischen Grundbegriffen zu Vorurteilen und Stereotypen vertraut. Sie wenden pädagogische Ansätze für einen respektvollen Umgang mit dem Anderssein und mit den Chancen interkultureller Ansätze in pädagogischen Handlungsfeldern an.
Lernziele und Kompetenzen LERNZIELE UND KOMPETENZEN Fachbezogene Kompetenzen Orientierungs-, Handlungs- und Erklärungswissen: • Psychologische Grundbegriffe zu Vorurteilen, Stereotypen, Projektion, Eigen- und Fremdgruppe (in- und outgroup), Othering • Begriffsklärungen Kultur, kulturelle Identität und Differenz, Nation (-alismus), Interkulturelle Kommunikation und Pädagogik • Diskriminierung, Rassismus (Alltagsrassismus und struktureller Rassismus), Ethnozentrismus, Dominanzkultur, Rechtsextremismus • Historischer Überblick über Migration und den Umgang mit MigrantInnen in beiden Teilen Deutschlands • Pädagogische Ansätze für einen respektvollen Umgang mit Anderssein (der der soziokulturellen Vielfalt, Anti-Bias/vorurteilsbewusst) • Chancen und Grenzen interkultureller und antirassistischer Ansätze in pädagogischen Handlungsfeldern • Wissen über andere Kulturen Fachübergreifende Kompetenzen Methodenkompetenz: Fähigkeit, in Verhaltensalternativen zu denken und danach zu handeln; Fähigkeit zur Einschätzung eigener Ressourcen; Fähigkeit zur Situationsanalyse und daraus sinnvolles Handeln abzuleiten; Fähigkeit zur Praxisreflexion; Fähigkeit zur Gesprächsführung; Moderations- und Präsentationsmethoden; Anleiten von praktischen Übungen, Interaktionsspielen, Rollenspielen Soziale Kompetenz: Empathiefähigkeit; Kommunikationsfähigkeit; Konfliktfähigkeit; Kooperationsfähigkeit; Respekt vor Anders-Sein Selbstkompetenz: Kreativität; Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbsteinschätzung; Fähigkeit und Bereitschaft, sich in neue Gebiete einzuarbeiten Interkulturelle Kompetenz: Kommunikative und interaktive Kompetenz; Wahrnehmung kultureller Differenz; Bewusstmachen und Abbau von Ängsten der Mehrheitsgesellschaft; kulturelle Selbstreflexivität; kompetenter Umgang mit Selbst- und Fremdbildern, Vorurteilen und Projektionen Medienkompetenz: Wahrnehmungskompetenz durch Analyse ausgewählter Texte und Bilder aus den Medien Ethische Kompetenz: Fähigkeit, in abstrakten Kategorien von Demokratie, Menschenrechten, Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung zu denken und ihr Handeln danach auszurichten; Fähigkeit, Interessen von Minderheiten und Benachteiligten wahrzunehmen und ihnen Partizipationsmöglichkeiten zu eröffnen Gender-Kompetenz: Ambiguitätstoleranz als Kompetenz, im erweiterten Sinne das Aushalten und Respektieren verschiedener Perspektiven auf die Welt INHALTE DES MODULS In einer Gesellschaft mit zunehmend heterogen Lebenswelten wird es für Erzieherinnen in Zukunft von eminent wichtiger Bedeutung sein, sich mit Fragen von Differenz und sozialer Ungleichheit auseinander zu setzen. Ihr beruflicher Erfolg wird entscheidend von ihrer eigenen sozialen und interkulturellen Kompetenz abhängen und der Fähigkeit, diese Schlüsselkompetenzen im pädagogischen Umfeld an die Kinder weiterzuvermitteln. Nach neueren Untersuchungen bilden Kinder bereits im Alter von ein bis zwei Jahren bewertende Kategorien, lernen also schon früh den diskriminierenden Umgang mit Unterschieden. Um dem entgegenzuwirken und die Kinder vorzubereiten auf das Leben in einer multikulturellen Gesellschaft, ist es wichtig, sich mit eigenen Ängsten und Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierung auseinander setzen. Der pädagogische Ansatz der soziokulturellen Vielfalt schärft den Blick für die tatsächliche Vielfalt im Kita-Alltag und der bundesdeutschen Gesellschaft, sowohl was Herkunft, Hautfarbe und Sprache angeht als auch sozialen Status, Bildungsstand, Geschlecht, Generation, Religion, Behinderung usw. Dieser Ansatz stellt das einzelne Kind in seiner Komplexität und Einmaligkeit in den Vordergrund, vermeidet ausdrücklich Zuschreibungen und Verallgemeinerungen, greift die alltägliche Erlebniswelt von Kindern unterschiedlicher Herkunft auf und macht ihre konkreten Erfahrungen in Kita, Schule und auch zu Hause zum Ausgangspunkt. Mit Hilfe von kulturübergreifenden Kinder- und Jugendthemen werden die Gemeinsamkeiten betont, ohne die Unterschiede zu ignorieren und so der Grundsatz ‚Alle gleich – alle anders’ umgesetzt. Der pädagogische Ansatz der vorurteilsbewussten Erziehung (Anti-Bias) schärft die Wahrnehmung von Einseitigkeiten (‚Bias’), Ausgrenzung und Abwertung im Alltag, die oft subtil und kaum merklich vonstatten geht. Als Gegenmittel setzt die vorurteilsbewusste Arbeit auf die aktive Beteiligung sowohl der Kinder als auch der Eltern. Auch kleinere Kinder sind in der Lage, Schieflagen und Ungerechtigkeiten in ihrer Umgebung zu erkennen. Damit nicht wie so oft in Büchern und Materialien nur das gesunde weiße Mittelschichtskind und die deutsche Sprache vorkommen, werden die Familienkulturen aller Kinder und deren Sprachenvielfalt in Kita und Hort sichtbar gemacht und stereotype Darstellungen durch ein Abbild der tatsächlichen Vielfalt ersetzt. Bei diesem (Um-) Gestaltungsprozess spielen die Eltern eine zentrale Rolle. Der Anti-Bias-Ansatz beinhaltet weiterhin, bei jeglicher Form von Diskriminierung einzuschreiten und entschieden Position dagegen zu beziehen.
Arbeitsaufwand 4 SWS
Voraussetzungen für die Teilnahme - Sozialisationsprozesse I und II
Voraussetzungen für die Vergabe von Credit Points Es werden 5 ECTS - Punkte vergeben:
2 ECTS - Punkte für die Teilnahme, 2 ECTS - Punkte für ein Referat und 1 ECTS - Punkt für Referat und Handout

Zuordnung zu Prüfungen

84  872  H  2006  5321  Pädagogik der Differenz I: Schicht und Ethnizität