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Modul :  Bildung, Erziehung und kindliche Entwicklung - Einzelansicht




Grunddaten

Kurztext E1130-2006 Studienphase Bachelor
Drucktext Bildung, Erziehung und kindliche Entwicklung Umfang des Moduls 3
Langtext Bildung, Erziehung und kindliche Entwicklung Turnus des Angebotes jedes Studienjahr
Art des Moduls Modul Credits 4
Zulassungsrang 1 ModulCode E1130

Zuordnung zu Studiengängen

Studiengang B.A. Erziehung und Bildung in der Kindheit - 2006

Inhalt

Kurzbeschreibung Die Studierenden erarbeiten sich vor dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Theorien ein Bild vom Kind, das auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Sie sind fähig, Lern- und Bildungsprozesse bei Kindern zu verstehen und ressourcenorientiert zu begleiten, sie durch eine vorbereitete Umgebung anzuregen und zu ermöglichen und systematisch über einen längeren Zeitraum zu unterstützen. Sie sind in der Lage, den Entwicklungsstand und die Themen der Kinder mit Hilfe unterschiedlicher Beobachtungsinstrumente zu erfassen und zu dokumentieren.
Lernziele und Kompetenzen LERNZIELE UND KOMPETENZEN Fachbezogene Kompetenzen Orientierungswissen: Die Studierenden erarbeiten sich ein Bild vom Kind, das auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Die Begriffe „Bildung“ und „Erziehung“ werden definiert und voneinander abgegrenzt. Kinder bilden sich selbst, indem sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, ihre Lebenswelt zu begreifen und mit Bedeutung zu versehen. Einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei das soziale Lernen der Kinder in Interaktionen mit peers ein. Das Zusammenleben und Lernen in der Kindergruppe ermöglicht es Kindern zum einen, ihre Einzigartigkeit zu entdecken. Das Wissen um die eigene Persönlichkeit entwickelt sich, indem Kinder sich mit anderen austauschen, mit ihnen spielen und mit ihnen streiten. Im sozialen Zusammensein mit anderen Kindern erkennt das einzelne Kind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen sich selbst und den anderen, es lernt andere anzuerkennen und erfährt selbst Anerkennung. Hier liegt die Voraussetzung für die Bildung von Demokratie. Aufgabe der erziehenden Erwachsenen ist es zum einen, die Bildungsprozesse der Kinder zu beantworten, indem sie sie ermöglichen, unterstützen und herausfordern. Zum anderen haben Erwachsene aber auch die Aufgabe, den Kindern eine sichere Basis für ihre Neugier und ihr Lernbedürfnis zur Verfügung zu stellen. Die sichere Bindung an eine Bezugsperson erlaubt dem Kind ein aktives forschendes Erkunden seiner eigenen Möglichkeiten und das Explorieren seiner Umgebung. Erklärungswissen: Bildungsprozesse von Kindern sollen vor dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Theorien betrachtet und analysiert werden. Dabei werden zunächst klassische Theorien zur kognitiven, sozialen, moralischen und emotionalen Entwicklung thematisiert (z. B. Piaget und Vygotzky). Zum besseren Verständnis kindlicher Bildungsprozesse werden die Entwicklung der Objektpermanenz, der Nachahmung, des Spiels, des Sozialverhaltens sowie der frühkindliche Egozentrismus und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel beleuchtet. Daneben sollen aber auch neuere theoretische Erkenntnisse diskutiert werden (z. B. die „Theory of mind“). Handlungswissen: Methodische und didaktische Überlegungen zur Anregung kindlicher Bildungsprozesse, sollten sich immer an den Themen der Kinder orientieren. Durch Angebote, die an den Themen der Kinder vorbei gemacht werden, ist kein Bildungsfortschritt zu erwarten. Deshalb sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, die Themen der Kinder zu identifizieren. Um dies zu gewährleisten werden unterschiedliche Beobachtungsinstrumente sowie verschiedene Formen der Dokumentation eingeführt und erprobt. Auf der Grundlage der daraus gewonnen Erkenntnisse wird überlegt, wie die kindlichen Bildungsprozesse erweitert werden können und welche Themen den Kinder darüber hinaus zugemutet werden sollten. Darüber hinaus soll erarbeitet werden, wie die Zusammenarbeit zwischen Erzieherinnen und Eltern, so gestaltet werden kann, dass sie der kindlichen Bildung zuträglich ist. Fachübergreifende Kompetenzen Soziale Kompetenz: Um die soziale Kompetenz von Kindern zu unterstützen ist es für Erzieherinnen notwendig auch die eigene soziale Kompetenz weiter zu entwickeln. Dazu gehören Fähigkeiten zur Perspektivenübernahme, wie die Äußerung eigener Meinungen, das Wahrnehmen und Akzeptieren anderer Meinungen und das Suchen nach Lösungen, mit denen alle Beteiligten leben können. Durch die Diskussion über Beobachtungen kindlicher Bildungsprozesse kann sowohl die Fähigkeit erworben werden, im Team zu diskutieren und abzuwägen als auch die Fähigkeit die Welt aus der Perspektive von Kindern zu betrachten. Selbstkompetenz: Bildung und Erziehung hat immer auch etwas mit den eigenen biographischen Erfahrungen zu diesem Thema zu tun. Vor diesem Hintergrund soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, durch geeignete biographische Methoden ihre eigenen Bildungsprozesse zu reflektieren. Damit erwerben sie die Bereitschaft, sich selbstkritisch der Aufgabe zu stellen, die Bildungsprozesse von Kindern im Sinn von Demokratie und wechselseitige Anerkennung zu unterstützen und herauszufordern. Ethische Kompetenz: Wenn Kinder miteinander verhandeln, beschäftigen sie sich dabei auch mit moralische Themen wie z. B. Regeln, Gerechtigkeit, Fairness und Solidarität. Um Kinder in der Aneignung dieser Themen zu unterstützen, sollten sich Studierende über ihre eigenen Werte und Normen im Klaren sein sowie dazu in die Lage versetzt werden, über Erziehungsvorstellungen und –einstellungen zu reflektieren und mit ihren Kommilitonen darüber zu verhandeln. Interkulturelle und Gender Kompetenz: Kinder repräsentieren die Vielfalt unserer Gesellschaft. Verschiedene Familienkulturen kommen zusammen und verschiedene gesellschaftliche Vorstellungen und Einstellungen werden sowohl durch die Familien der Kinder als auch durch die Erzieherinnen in einem Team repräsentiert. Den Studierenden soll die Möglichkeit eröffnet werden Fragen danach nachzugehen, wie jemand geworden ist und wer daran beteiligt war. Medienkompetenz: Um Bildungsprozesse von Kindern zu beobachten und zu dokumentieren sind moderne Medien hilfreich. Mit Video durchgeführte Beobachtungen lassen sich ausführlicher diskutieren und mit Computertechnik hergestellte Fotodokumentationen sind in der Regel anschaulicher als nur Texte. Den Studierenden wird daher die Möglichkeit gegeben, sich mit Hilfe von elektronischen Medien dem Thema Bildung, Erziehung und kindliche Entwicklung anzunähern. Zudem sollte der Einfluss von Medien auf die eigene Bildungsbiographie hinterfragt werden. Auf diese Weise können Medien auch für die Bildungsprozesse von Kindern in sinnvoller Weise nutzbar gemacht werden. Methodenkompetenz: Den Studierenden soll es ermöglicht werden, hinsichtlich der Analyse kindlicher Bildungsprozesse eine didaktische Methodenkompetenz zu erwerben, die sie auf andere Lernbereiche übertragen können. Dazu gehört sowohl die Fähigkeit Lernprozesse zu beobachten, einzuschätzen und sie im Team zu reflektieren als auch die Fähigkeit unterstützend und herausfordernd auf die Bildungsprozesse von Kindern einzugehen. INHALTE DES MODULS Das Bild vom Kind aus konstruktivistischer Perspektive - Definition der Begriffe „Bildung“ und „Erziehung“: - Bildung ist eine Aktivität, die ein Kind von Geburt an einsetzt, um sich die Welt anzueignen und sie mit Bedeutung zu versehen. - Erziehung gestaltet die materielle und soziale Umwelt des Kindes und gibt damit eine Auswahl an Themen vor, durch die die Bildungsprozesse der Kinder angeregt werden. - Erziehung unterstützt und erweitert die Themen, die die Kinder selbsttätig bearbeiten. - Erziehung mutet den Kindern Themen zu und ermutigt sie, sie selbsttätig mit diesen Themen zu befassen. Kindliche Bildungsprozesse fangen mit der Wahrnehmung an - Die erste Möglichkeit des Säuglings, sich die Welt selbsttätig anzueignen besteht in der Wahrnehmung. - Wie in der Säuglingsforschung gezeigt werden konnte, sind Neugeborene durchaus empfänglich für die verschiedensten Sinneseindrücke und sie sind dazu in der Lage, differenziert damit umzugehen. - Wahrnehmungsfähigkeiten von Säuglingen: riechen, schmecken, die Hautsinne, hören, sehen. Aus Wahrnehmungen werden Bedeutungen - Entwicklung der Objektpermanenz. - Entwicklung der Perspektivenübernahme. - Naive Theorien - Entwicklung der Nachahmung und des Spiels. Von den subjektiven zu den geteilten Bedeutungen - Entwicklung des Sozialverhaltens. - Entwicklung des Regelbewusstseins. - Entwicklung des moralischen Urteils. - Entwicklung der Identität in sozialen Beziehungen. - Die Rolle von Erwachsenen und Spielkameraden in den Bildungsprozessen von Kindern. Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen - Grundlage von Beobachtung. - Kennen lernen verschiedener Beobachtungsinstrumente. - Fachliche Reflexion und Dokumentation von Beobachtungen. Biographisches Arbeiten - Erfahrungen mit eigenen Bildungsprozessen reflektieren. - Analyse der Rahmenbedingungen für Bildungsprozesse.
Lehr- und Lernformen Im Seminar wird eine integrierte Theorie-Praxisvermittlung durch die Erarbeitung und Diskussion entwicklungspsychologischer Theorien, praktische Übungen und die Beobachtung, Auswertung und Dokumentation kindlicher Bildungsprozesse vermittelt. Zur Unterstützung der Bildungsprozesse der Studierenden werden unterschiedliche Sozialformen (Plenum, Arbeitsgruppen, Stationenlernen etc.) praktiziert,ergänzt durch Kurzreferate der Studierenden, in denen sie in kooperativer Partnerarbeit Arbeitsergebnisse präsentieren und die Diskussion moderieren (15-20 Minuten). Als Alternative zum Kurzreferat können die Studierenden einen Lernbericht schreiben, in dem sie ihren eigenen Lernprozess in Auseinandersetzung mit dem Thema dokumentieren. Die Modulabschlussprüfung besteht aus einem Kolloquium, d.h. die Studierenden präsentieren und diskutieren Beobachtungen kindlicher Bildungsprozesse vor dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Theorien.
Arbeitsaufwand 3 SWS
Voraussetzungen für die Teilnahme keine
Voraussetzungen für die Vergabe von Credit Points Es werden 4 ECTS - Punkte vergeben:
2 ECTS - Punkte für die Teilnahme und 2 ECTS - Punkte für Referat oder Hausarbeit oder Präsentation.

Zuordnung zu Prüfungen

84  872  H  2006  5113  Bildung, Erziehung und kindliche Entwicklung