Lernziele und Kompetenzen
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Lernergebnisse (learning outcomes) / Kompetenzen
Fachkompetenz
- Die Studierenden können sich die strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen eines Arbeitsfeldes erschließen und in ihrer Bedeutung für das pädagogische Handeln reflektieren.
- Sie können zwischen Richtlinien, Programmen und Konzepten einerseits und der Realität pädagogischen Handelns andererseits systematisch unterscheiden.
- Sie können die im Arbeitsfeld vorgefundenen Erziehungs- und Bildungskontexte in ihrer Komplexität und unter Berücksichtigung der verschiedenen beteiligten
Akteursgruppen, des sozialen Umfeldes sowie der organisatorischen Rahmenbedingungen analysieren und verstehen und sich in ihrem Handeln als Praktikant/in darauf einstellen.
- Sie sind in der Lage, Kompetenzen, Bildungsimpulse und Bedürfnisse von Kindern mit unterschiedlichem (alters-, geschlechts-, milieubezogenen etc.) Erfahrungshintergrund differenziert zu beobachten, zu dokumentieren und angemessen aufzugreifen.
- Ihre pädagogische Arbeit gründen sie auf Beziehungen zu den Kindern, die von Respekt, Empathie und Verlässlichkeit geprägt sind.
- Sie können ihr eigenes pädagogisches Handeln über einen längeren Zeitraum hinweg zielgerichtet und systematisch planen, umsetzen und dessen Wirkungen reflektieren. Sie kooperieren dabei eng mit ihrer/ihrem Praxismentor/in.
- Auf der Erfahrungsgrundlage des eigenen wie auch des beobachteten pädagogischen Handelns der/des Praxismentor/in entwickeln sie die Grundlage für routiniertes und zugleich situativ-spontanes professionelles Handeln (Grundlegung eines ‚praktisch-pädagogischen Habitus‘).
- Sie können sich zu theoretischen Wissensbeständen sowie auch zu ihren praktischen Handlungserfahrungen in ein kritisch-reflexives Verhältnis setzen (Grundlegung eines ‚wissenschaftlich-reflexiven Habitus‘).
- Im Sinne der Entwicklung eines forschenden Habitus lernen sie, pädagogische Situationen und sich selbst zu beobachten (Prinzip des sich systematisch ‚Fremdmachens’), diese Beobachtungen an theoretische Einsichten zurück zu binden und zugleich als Teil ihrer eigenen (berufs-) biografischen Entwicklung zu verarbeiten.
- Sie entwickeln aus den praktischen Erfahrungen heraus neue Fragen an die Studieninhalte und das Theorie-Praxis-Verhältnis.
Didaktische Kompetenz
- Die Studierenden sind in der Lage, ihre im Studium bereits erworbenen praktischpädagogischen Kompetenzen insbesondere im Bereich der pädagogischen Alltagsgestaltung, der Praxismethoden (einschließlich Videografie), der ästhetischen Bildung sowie der Naturwissenschaften (vgl. die jeweils dort aufgeführten Lernziele!) einzubringen, zu festigen und zu reflektieren.
- Mit Unterstützung der Praxismentorin/des Praxismentors und zunehmend selbstständig sind sie dabei in der Lage sowohl mit Gruppen als auch mit einzelnen Kindern zu arbeiten und dabei die räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen angemessen zu gestalten.
- In Projekten mit spezifischem Schwerpunkt erwerben sie exemplarisch vertieftes Wissen und systematische Handlungskompetenzen.
- In der praktisch-pädagogischen Arbeit sind sie generell in der Lage ganzheitliche und ressourcenorientierte Bildungsprozesse zu gestalten.
- Sie praktizieren einen differenzierten Einsatz von Sprache sowie von anderen Kommunikationsmöglichkeiten.
Analytische Kompetenz
- Auf der Grundlage ihrer Methodenkompetenz sind die Studierenden in der Lage, sich mit entdeckendem Blick sowohl neuen als auch vertrauten Situationen zuzuwenden, diese in ihrer Komplexität und Perspektivität zu erfassen, zu beschreiben, zu interpretieren und zu reflektieren (Grundlegung eines ‚forschenden Habitus’).
- Auf der Grundlage der professionellen Fähigkeiten des Wahrnehmens und Interpretierens von komplexen Situationen im pädagogischen Alltag, können sie ressourcenorientierte und an den Bildungsimpulsen der Kinder anknüpfende pädagogische Handlungsstrategien entwickeln und umsetzen.
Forschungskompetenz
- Die Studierenden sind in der Lage, sich der Praxis mit einem forschenden (offenen, entdeckenden, fragenden) Blick zu nähern.
- Sie können sich zu sich selbst und der Praxis in ein kritisch-reflexives Verhältnis setzen und dabei in Ansätzen auch schon ihre (forschungs-) methodischen Kompetenzen einsetzen.
- Bei der Bearbeitung von Fragestellungen, die sich im Verlauf des Praktikums ergeben, können sie wissenschaftlich-theoretische Erkenntnisse mit den Praxiserfahrungen in Beziehung setzen.
- Ggf. entwickeln sie aus den praktischen Erfahrungen heraus Forschungsfragen für das zweite Praktikum.
Reflexive und selbstreflexive Kompetenz
- Die Studierenden haben das grundlegende Wissen um in ausgewählten Situationen die eigenen Erziehungs- und Bildungserfahrungen zu reflektieren, die Standortverbundenheit der eigenen Perspektiven und Orientierungen zu erkennen und dies zu den Erfahrungen und Perspektiven anderer sozialer Akteure in Beziehung zu setzen.
- Sie entwickeln realistische Perspektiven für die Weiterentwicklung ihres persönlichen Kompetenzprofils.
Interaktionelle Kompetenz
- Die Studierenden sind grundlegend dazu in der Lage, sich in die Erfahrungen und Perspektiven von anderen hineinzuversetzen und auf dieser Grundlage Kommunikationssituationen zu gestalten, die von Offenheit und Akzeptanz geprägt sind.
- Sie können die Rolle und den Einfluss der eigenen Person in Interaktionsprozessen mit Kindern und Erwachsenen wahrnehmen und reflektieren.
- Sie können die Teamarbeit und die Zusammenarbeit mit Eltern in der Praxisstelle aufgabenorientiert und produktiv mitgestalten.
- Sie sind in der Lage mit der/dem Praxismentor/in einen gemeinsamen Lehr-Lern-Kontext zu gestalten.
Inhalte
Im 3. Semester absolvieren die Studierenden ein 12-wöchiges Praktikum in einer Kindertageseinrichtung, einer Grundschule oder einer anderen Institution, in er es um die Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern im Alter zwischen 0 und 12/13 Jahren geht. Die Gestaltung des Praktikums (u. a. Fragestellungen, zu erfüllende Aufgaben, dazu notwendige Methoden, zeitlicher Verlauf) wird im 2. Semester intensiv vorbereitet. Die Praktikumsordnung sowie der Rahmenausbildungsplan sind hierbei die zentralen Grundlagen.
Es werden jeweils 2 praktikumsbegleitende Projekte zur Wahl angeboten, die den Studierenden über die Vorgaben des Rahmenausbildungsplans hinaus noch einmal eine spezifische Schwerpunktbildung ermöglichen. Angeboten werden für das 1. Praktikum z.B. Schwerpunktbildungen im Bereich der ästhetischen Bildung, der naturwissenschaftlichen Bildung, der Anwendung bestimmter Beobachtungs- und Praxismethoden sowie im Bereich von Kommunikation und Spielpädagogik. Die Projektseminare ergeben sich jeweils neu aus dem Angebot der Dozent/innen, d.h. auch andere Schwerpunktbildungen sind denkbar.
In diesem Praktikum, das durch einen Studientag in der Hochschule flankierend begleitet und beraten wird, stellen die Studierenden in einem umfassenden Sinne den Zusammenhang zwischen den Studieninhalten und der Praxis her: Hier geht es um eine analytische, reflexive Auseinandersetzung des Verhältnisses zwischen pädagogischer Theorie und Praxis, zwischen didaktischen und methodischen Verfahren und ihrer Praxisanwendung, zwischen dem eigenen (professionellen) Selbstbild und den konkreten berufspraktischen Erfahrungen.
Das Praktikum ermöglicht auf der Erfahrungsgrundlage des eigenen wie auch des beobachteten pädagogischen Handelns der/des Praxismentor/in sowohl routiniertes wie auch situativ-spontanes professionelles Handeln auszubilden und damit die Grundlage für einen ‚praktisch-pädagogischen Habitus‘ zu legen. Durch das begleitende Projektseminar haben die Studierenden die Möglichkeit, sich zu theoretischen Wissensbeständen sowie auch zu ihren praktischen Handlungserfahrungen in ein kritisch-reflexives Verhältnis zu setzen und damit die Grundlage für einen ‚wissenschaftlich-reflexiven Habitus‘ zu legen. Im Sinne der Entwicklung eines forschenden Habitus lernen sie, pädagogische Situationen und sich selbst zu beobachten (Prinzip des sich systematisch ‚Fremdmachens’), diese Beobachtungen an theoretische Einsichten zurück zu binden und zugleich als Teil ihrer eigenen (berufs-) biografischen Entwicklung zu verarbeiten. Unterstützt durch die Supervision arbeiten die Studierenden ihre eigenen Erziehungs- und Bildungserfahrungen auf und lernen, damit in der Praxis reflektiert umzugehen.
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Lehr- und Lernformen
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Praktikumsvorbereitung: Hospitationen und Exkursionen, Gruppenarbeiten, praxisfeldbezogene Wissensvermittlung, Impulsreferate des/der Dozenten/in Projektseminar (praktikumsbegleitend): situations- und fallbezogene Wissensvermittlung, Gruppenarbeiten, Einzelfallbesprechungen, Darstellung von Praxiserfahrungen mit verschiedenen Präsentationstechniken (z.B. Videoaufnahmen, Beobachtungsprotokolle), Rollenspiele, Arbeiten mit biografischen und kreativen Techniken Praktikum: Praxistätigkeit mit systematischer Theorie-Praxis-Reflexion, Supervision.
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