Lernziele und Kompetenzen
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Lernergebnisse (learning outcomes) / Kompetenzen
Fachkompetenz
- Die Studierenden können die wesentlichen Begriffe der Diversity Studies erläutern
- Sie verfügen über fundierte Kenntnisse grundlegender Aspekte der Sozialstruktur (Sozioökonomische Schichtung)
- Sie begründen die grundlegende Bedeutung der Menschenrechte und der gruppenbezogenen Menschenrechtsdeklarationen für die Arbeit mit heterogenen Lerngruppen
- Sie erklären den Zusammenhang von Gleichheit und Freiheit für Verschiedenheit
- Sie stellen unterschiedliche Modelle und Konzepte der Diversity-Education gegenüber
Allgemeine und bildungsbereichsspezifische didaktische Kompetenz
- Die Studierenden reflektieren Bildungsziele und Ambivalenzen von Diversity-
Pädagogik im Hinblick auf die Heterogenitätsdimensionen Schicht, Kultur/ Ethnizität, Gender, Ability
- Sie wählen Ansätze der Didaktik heterogener Lerngruppen aus und wenden diese an
Analytische Kompetenz
- Die Studierenden schätzen die Bedeutung von interpersoneller und intrapersoneller kindlicher Heterogenität für den Krippen-, Kita- und Schulalltag ein
- Sie beschreiben und analysieren kindliches Verhalten hinsichtlich individueller Entwicklungsvielfalt und multipler Heterogenitätsdimensionen
- Sie beschreiben und analysieren heterogene familiäre Situationen von Kindern und Lebenslagen von Eltern
Forschungskompetenz
- Die Studierenden kennen ausgewählte Studien zur Vielfalt der kindlichen Entwicklungen
- Sie verfügen über grundlegende und exemplarisch vertiefte Kenntnisse über Forschungszugänge und -probleme zur Untersuchung kindlicher Heterogenität und sind in der Lage, dazu eigene Forschungsfragen zu entwickeln
Reflexive und selbstreflexive Kompetenz
- Die Studierenden erfahren und nutzen Ziele und Modelle der Selbstreflexion, der Supervision und der Teamarbeit im Hinblick auf ihre eigenen Einstellungen zu den verschiedenen Dimensionen von Heterogenität
Interaktionelle Kompetenz
- Die Studierenden sind in der Lage, Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen, sie zu akzeptieren, ihnen angemessen Grenzen zu setzen und fördernde Dialoge mit ihnen zu führen
- Sie sind in der Lage, Eltern und anderen Bezugspersonen die Bedeutung von Gleichheit und Freiheit für Verschiedenheit auch im Hinblick auf ihre eigenen Kinder zu vermitteln
Inhalte
Alle folgenden Inhalte werden auf die Heterogenitätsdimensionen Schicht, Kultur, Gender, Ability bezogen.
Theoretische und historische Grundlagen
- Bildungsphilosophische und bildungshistorische Zugänge zu den Heterogenitätsdimensionen „Schicht“, „Ethnizität/Kultur“, „Gender“, „Ability“
- Gleichheit und Freiheit für Verschiedenheit
- Menschenrechte sowie Kinderrechtskonvention, Deklarationen der Menschenrechte von Frauen und von Behinderten
- Begriffe: Heterogenität, Heterogenitätsdimensionen, Intersektionalität
- Pädagogische Theorien und Konzeptionen: Diversity-education, Pädagogik der Vielfalt, Geschlechtergerechte Pädagogik, Inter- und transkulturelle Pädagogik, Inklusive Pädagogik
Empirische Grundlagen
- Sozialstruktur der BRD im internationalen Vergleich
- Wirtschaftliche, kulturelle und politische Bedingungen für unterschiedliche Lebenslagen
- Daten zur Heterogenität von kindlichen Lebenslagen und Sozialisationsprozessen
Handlungsmodelle der Elementar- und Primarstufenpädagogik
- Auf der institutionellen Ebene: Inklusive, Interkulturelle und Gender- sowie Migrations-Pädagogik im Elementarbereich; Handlungsstrategien bei Kinderarmut, Altersmischung; Einbeziehung externer Expert/innen, z.B. bei bestimmten Behinderungen, bei Gewalt gegen Kinder; zu kulturellen und sprachlichen Kompetenzen; Entwicklung diversity-orientierter Profile von Einrichtungen für Kinder und von diversity-orientierten Strukturen der Hilfen zur Erziehung; demokratische Rituale
- Auf der interaktiven Ebene: Bindungen, Beziehungen und fördernder Dialog; Aufmerksamkeit für existentielle Bedürfnisse der Kinder; Förderung gleichberechtigter Beziehungen zwischen Kindern; einfühlsam vertretene Grenzen
- Auf der didaktischen/diagnostischen Ebene: Vermittlung zwischen Regelwissen und Fallverstehen, Modelle kompetenzorientierter Diagnostik in heterogenen Lerngruppen (Bezug zu den Modulen Mathematik sowie Kommunikation und Sprachen); Verbindung von Freiraum lassenden und elementare Leistungen fördernden Handlungskonzepten (Freispiel, Projekte und Leistungsförderung); Raumgestaltung und Materialangebot
- Auf der Projektebene: Konkrete an Diversity orientierte Vorhaben wie zum Beispiel: Anti-Bias-Ansatz, Mediation, vorurteilsbewusste Bildung, Empowerment, „Eine Welt der Vielfalt“
- Auf der Ebene der Zusammenarbeit mit Eltern: Einbeziehung von Eltern mit pluraler kultureller Herkunft; Verhalten bei Eltern ohne gesicherten Aufenthaltsstatus
Handlungsmodelle der Forschung
- Etikettierungsproblematik durch identifizierende Kategorien
- Ignoranzproblematik durch Verzicht auf Kategorienbildung
Handlungsmodelle der Selbstreflexion und der Teamarbeit
- Selbstreflexion, Supervision und Intervision unter Berücksichtigung der eigenen multiplen Gruppenzugehörigkeit, der Heterogenität im Team sowie der Pädagogen-Kinder-Beziehungen
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