Lernziele und Kompetenzen
|
LERNZIELE UND KOMPETENZEN
Fachbezogene Kompetenzen
Orientierungswissen: Die Studierenden sollen Kenntnisse erwerben über den Diskussionsprozess zur Beziehung zwischen Sonderpädagogik und Integrationspädagogik in Kindertageseinrichtungen und Grundschule und diese
unter Einbeziehung historischer Fakten inhaltlich nachvollziehen. Zur Veranschaulichung besuchen sie entsprechende Einrichtungen. In diesem Zusammenhang ist auch eine diskursive Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen wie Präimplantationsdiagnostik und Stammzellenforschung zu initiieren.
Erklärungswissen Die Studierenden erarbeiten sich einen Standpunkt zur Frage, in wie weit und mit welchen Mitteln wie Integration und Inklusion realisierbar sind. Das beinhaltet einerseits die kritische Würdigung der Sonderpädagogik und andererseits die der bisherigen Praxis der Integration sowie weitergehend die Formulierung von allgemeinen didaktischen und methodischen Anforderungen an die pädagogische Arbeit in Kindergärten, Schulen, Heimen. Das Seminar kann hier Orientierungshilfe sein und mit Literaturverweisen zur intensiven Beschäftigung anregen.
Handlungswissen: Anhand von Modellen der ntegrations-/Inklusionspädagogik werden die TeilnehmerInnen mit Methoden vertraut gemacht, die ihnen Integrationspädagogisches Handeln ermöglichen und sie zu eigenen integrationspädagogischen Konzepten ermutigen.
Fachübergreifende Kompetenzen
Ethische Kompetenz: Die Studierenden entwickeln eine Sensibilität für die ethischen Fragen, die den Umgang mit Kindern mit Beeinträchtigungen betreffen, auch hinsichtlich der Reaktionen ihrer Umwelt.
Genderkompetenz: Die pädagogische Auseinandersetzung mit Kindern mit Beeinträchtigungen hat auch einen geschlechtsspezifischen Aspekt: Die eigene Geschlechtsrolle wird häufig von den Erwachsenen und den betroffenen Kindern infrage gestellt. Studierende sollen die eigene Geschlechtsrolle im Umgang mit Kindern reflektieren lernen und Sicherheit im Handlungsrepertoire erlangen.
Interkulturelle Kompetenz: Die besondere Herausforderung für ErzieherInnen, Eltern und Kinder liegt hier in einer sog. doppelten
Integrationsaufgabe: Migrations- in Verbindung mit Behinderungsaspekten zu beachten, deren unterschiedliche individuelle Gewichtung zu erkennen und bei der Förderung und Entwicklung der Kinder innerhalb der Integrationsgruppe zu gestalten.
INHALTE DES MODULS
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Moduls Integrationspädagogik
Grundlagen:
Grundbegriffe der Integrationspädagogik
Grundbegriffe der Diagnostik und der Prozessdiagnone
Kenntnisse in diagnostischen screening Tests und einer Kind-Umfeld-Analyse
Störungsbilder von Kindern in der Integration (Verhaltensauffälligkeiten, Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung, etc.)
Pädagogische Interventionen bei Kindern mit Beeinträchtigungen im Überblick
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und die besondere Rolle der Elternarbeit in der Integration
Familien mit Migrationshintergrund und Behinderung
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Integration/Diagnostische
Einrichtungen/Zusammenarbeit mit Institutionen der Frühförderung
Bedingungen für die Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen (Netzwerkarbeit, Verfahren zur Anerkennung eines erhöhten Förderbedarfs, Aufstellung von Förderplänen)
Räumliche und personelle Erfordernisse
Einleitung weiterer Maßnahmen zur Differentialdignostik und zur Erstellung eines Förderplans
Umgang mit Ämtern und Jugendhilfe
Einberufung von Helferkonferenzen
Integrationspädagogische Methoden:
Begleitung und Unterstützung der Eltern behinderter Kinder
Abschied vom Wunschkind: Trauerprozess und Trauerverarbeitung; Ressourcen und
Bewältigungsstrategien
Integrative Beratung der betroffenen Eltern sowie der übrigen Eltern und Kinder
Binnendifferenziertes Arbeiten/Spiel- und Lerngestaltung in heterogenen Integrationsgruppen
Psychomotorische Entwicklungsförderung
Rhythmik und Bewegung
Verbale und non verbale Kommunikationsmethoden, facilitated communication, Bliss-Symbole u.a.
Förderung bei Sprachentwicklungsverzögerungen
Spielerische Sprachförderung
Potenzialunterstützendes Lernen
Hilfe zur Selbsthilfe
Prinzip und Möglichkeiten der positivenVerstärkung
Kompensatorische Erziehung
Sensomotorische Wahrnehmungsförderung/ Wahrnehmungstraining (auditiv/visuell/taktil/motorisch/)
ADS/ ADHS-Programme
Gestaltung von Übergängen (von der Familie in die Kindertageseinrichtung, von der Kindertageseinrichtung in die Schule)
|