Kommentar |
1. Gruppe -Prof.Dr.I.Attia:
Rassismus wissenschaftlich zu analysieren setzt voraus, sich einen fundierten und differenzierten Begriff davon zu machen: Was ist eigentlich Rassismus, welche Formen nimmt er an, auf welchen Ebenen operiert er und was sind seine Effekte? Was unterscheidet Rassismus von und was verbindet ihn mit anderen Formen sozialer Ungleichheit und anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen? In welchen Feldern wird Rassismus virulent, in welcher Weise ist Soziale Arbeit involviert und wie kann präventiv und intervenierend damit umgegangen werden?
Die Lektüre von Texten ist Voraussetzung für die Diskussion im Seminar, eingeladene Praktiker*innen werden von ihrer Arbeit berichten.
2. Gruppe - Z.Cetin:
3. Gruppe - O.Keskinkillic:
Einführung in die kritische Antisemitismus- und Rassismusforschung
„Ich kam auf die Welt, darum bemüht, den Sinn der Dinge zu ergründen, und meine Seele war von dem Wunsch erfüllt, am Ursprung der Welt zu sein, und dann entdeckte ich mich als Objekt inmitten anderer Objekte”, schrieb Frantz Fanon, wichtiger Wegbereiter der Postkolonialen Theorie, in „Schwarze Haut, weiße Masken” (1952). Der Begriff des „Objekts” bildet den Ausgangspunkt des Seminars, um hegemoniale Wissensproduktionen über „die Anderen” und die einhergehenden Rassifizierungsprozesse, Dominanzverhältnisse und Ausschlussmechanismen in der Wechselwirkung von „Rasse”, Kultur, Religion, Geschlecht und Sexualität kritisch zu reflektieren. Fragen nach den jeweiligen Entstehungskontexten, Spezifika und Funktionsweisen verschiedener Ausdrucksformen von Antisemitismus und Rassismus werden genauso wie ihre Beziehungen, Überschneidungen und Transformationen von besonderer Bedeutung sein. Dazu werden Literatur der kritischen Antisemitismus- und Rassismusforschung, Schlüsselwerke der Postkolonialen Theorie sowie weitere Quellen von Jüdischen-, Muslimischen-, Schwarzen- und People of Color- Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen als Grundlage herangezogen. Die wöchentliche Lektüre von Texten wird vorausgesetzt.
4. Gruppe - I.Randjelovic:
Politische sowie Bürger*innenrechtsbewegung von Rom*nja und Sinte*zza
In den Medien und insbesondere auch in der Sozialen Arbeit werden Romn*nja sowie Sinti*zza überwiegend als Opfer bzw. als Täter*innen dargestellt. In dieser Dichotomie ist kein Platz für komplexe Bilder, die das gesellschaftliche Wirken von Rom*nja sowie Sinti*zza aufzeigen. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den politischen Bewegungen/Organisierung von Rom*nja usowie Sinti*zza und wollen damit einerseits den politischen Aktivismus und andererseits unter einer rassismuskritischen Perspektive die Verhältnisse in der Bundesrepublik nach dem Genozid bis heute nachvollziehen. Wir gehen den Fragen nach: Welche gesellschaftlichen Bedingungen haben die politische Organisierung von Rom*nja bzw. Sinti*zza erforderlich gemacht? Unter welchen historischen Bedingungen entsteht die Bürger*innenrechtsbewegung? Welche Forderungen haben die Bewegungen und wie beschreiben ihre Anliegen die bundesdeutschen Strukturen, Gesetze bzw. Politik? Welche Kontinuitäten und Brüche sind bis heute im symbolischen und strukturellen Umgang mit Sinte*zza und Rom*nja sichtbar? |