Videobotschaften aus dem Exil oder wo bin ich hier eigentlich gelandet?“ (Arbeitstitel*)
Medienpädagogisches Projekt zur Entwicklung eines Videomagazins und Blogs
mit Richard Djimeli, Ulrike Hemberger, Andrea Plöger und Mai Shutta
Fortsetzung (3. Projektsemester)
Im Wintersemester 17/18 beginnen wir die zweite Hälfte unseres Projektseminars.
Für Neueinsteigerinnen: Im Oktober 2017 werden wir ein dreitägiges Wochenende außerhalb Berlins durchführen. Dies, sowie eine einwöchige Studienreise im 7. Semester sollten ermöglicht werden können.
Das Projekt ist stark praktisch angelegt. Handelndes und kommunikatives Lernen stehen im Vordergrund. In der gesamten Anlage des Projektes stehen Fragen zu Diversity im Zentrum. Es geht durchgängig auch um Perspektivwechsel und Reflexion von Eigen- und Fremdpositionierungen in Machtdiskursen. Aus der praktischen Medienarbeit mit Jugendlichen ergeben sich diesbezüglich direkt handlungspraktisch zu lösende Dilemmata und weiterführende ethische, politische und die Soziale Arbeit betreffende Fragen.
Studierende, die teilnehmen wollen, sollten daher Offenheit für einen partizipativen Prozess mitbringen und sich für inter- und transkulturelle Fragestellungen und Methoden der Gruppenarbeit interessieren. Die Arbeit mit jugendlichen Geflüchteten erfordert in hohem Maß Verbindlichkeit und Kontinuität. Wie dies mit der eigenen Lebensrealität und persönlichen Motiven wie auch Grenzen zu vereinbaren ist, ist eine grundlegende Fragestellung in der Sozialen Arbeit und soll ein Gegenstand der Reflexion im Seminar sein. Kenntnisse in einer Sprache wie Kurdisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Farsi, Urdu…. sind willkommen. Auslandsaufenthalte sollen ins Programm integriert werden, bspw. mit Hilfe der geplanten Tandems zwischen Studierenden und Jugendlichen und über den virtuellen Kontakt in unserem Blog.
Minderjährige Geflüchtete, die ohne ihre Eltern in Deutschland ankommen, haben es oftmals besonders schwer, einen Platz in Deutschland zu finden und ihre Stimme wird am wenigsten gehört. Daher werden sie auch mit besonderen Maßnahmen unterstützt, von denen aber viele – insbesondere in der derzeitigen Situation – nicht wirksam umgesetzt werden und darüber hinaus immer wieder aufgrund ihrer Kosten zur politischen Polemik missbraucht werden.
Der Verein evin e.V. zur Betreuung unbegleiteter Minderjähriger hat über viele Jahre die Standards in der Sozialen Arbeit mit unbegleiteten Minderjährigen erarbeitet und etabliert und setzt sich nun für deren Verteidigung ein.
Ziel des Projektseminars ist es, in Zusammenarbeit mit ca. 10 Jugendlichen dieses Trägers, einen Prozess zu beginnen, in dem wir in gemischten Gruppen einen Blog und ein Videomagazin erstellen. Hier können Jugendliche ihre Sicht auf Deutschland, ihre Aufnahme hier, ihre Ankunft, ihre Fluchtgeschichte, ihren Alltag, ihren Kiez… darstellen. Das Videomagazin soll mehrmals im Jahr öffentlich an verschiedenen Orten im Umfeld der Jugendlichen gezeigt werden.
Die Entwicklung des Blogs und der Videomagazins wird als Prozess des „Voneinander Lernens“ und des inter- und transkulturellen Austausches konzipiert: als Möglichkeitsraum für alle Beteiligten – inklusive des ebenfalls divers zusammengesetzten Dozent_innenteams. Ein Raum, in dem allen Gelegenheit gegeben wird, ihre jeweils persönlichen Erfahrungen und Perspektiven praktisch und im diskursiven Handeln wahrzunehmen und auszutauschen.
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