Kommentar |
Aktuelle Fachdiskurse der Jugendforschung
Jugend lässt sich nicht per se definieren, sie wird gesellschaftlich konstruiert. Die Entstandardisierung und Verlängerung der Jugendphase und eine Ausdifferenzierung der Lebenslage Jugend bzw.- der unterschiedlichen „Jugenden“ führen zum einen zu Individualisierungstendenzen zum anderen aber auch zur Verfestigung sozialer Unterschiede. Abhängig von schicht-, geschlechts-, kultur- und regionalspezifischen Dimensionen sind die Ressourcen, Chancen und Risiken Jugendlicher unterschiedlich einzuschätzen, und es kann nicht (mehr) von biografischen Normalverläufen in der Jugendphase die Rede sein. Empirische Studien zeigen die Vielgestaltigkeit und Heterogenität der Lebenslage Jugend auf. Soziale Unterschiede, Rassismus, Diskriminierungen auf Grund von Religion, Geschlecht, sexuellen Orientierungen und körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen können Kinder und Jugendliche lebensgeschichtlich nachhaltig einschränken bis hin zu exkludieren.
In der Seminararbeit sollen Theorien zu Jugend und aktuelle empirische Jugendstudien diskutiert sowie spezifische Themen und Problemlagen Jugendlicher analysiert werden. Ziel ist es, sich der Ambivalenz der gesellschaftlich konstruierten Bilder von Jugend bewusst zu werden und Herausforderungen an pädagogische Arbeit mit Jugendlichen zu reflektieren. Schließlich soll dazu angeregt werden, Forschungsdesiderate der Praxisforschung zu Jugendarbeit aufzuzeigen und eigene Forschungsansätze zu entwickeln.
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