Jugendkulturarbeit und internationale Begegnungen
Jugend(kultur)arbeit hat eine langjährige und vielfältige Tradition der internationalen Begegnung in unterschiedlichen offenen Settings, die in der Regel durch freiwillige Teilnahme und einen hohen Grad an Partizipation Jugendlicher gekennzeichnet sind. Solche Begegnungen bieten Räume und Anlässe für die Entwicklung kreativer Neugier, für jugendkulturelle Begegnungen, künstlerisch transformative und inter- und transkulturelle Prozesse. Kulturelle Vielfalt prägt jedoch auch den Alltag in den zunehmend durch Globalisierungstendenzen und Migrations- und Fluchterfahrungen charakterisierten Lebenswelten von Jugendlichen. Die Beschäftigung mit internationalen Entwicklungen und die Begegnung von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Fragen und Erlebnissen und mit ganz eigenen Sichtweisen stellen auch neue Anforderungen an die Jugendkulturarbeit. Am Beispiel von internationalen Begegnungs- und Austauschprojekten aber auch am Beispiel der Arbeit mit Geflüchteten in Berlin wird das Thema Internationalität exemplarisch vertieft. Leit gebend für die Seminararbeit ist die theoretische, selbstreflexive und kreative Auseinandersetzung mit diversitätsbewussten Ansätzen internationaler Jugend(kultur)arbeit.
Im Seminar werden fachrelevante Texte zur Jugendforschung, zu diversitätsbewusster Jugend(kultur)arbeit und zu Transkulturalität vertiefend diskutiert. Kreative Methoden der Gruppenarbeit wie „Energizer“ sollen exemplarisch erprobt und bezogen auf evtl. exkludierende Elemente hin überprüft und variiert werden. Gastreferent*innen sind eingeladen, von unterschiedlichen kulturellen Projekten der internationalen Begegnung zu berichten und dabei sowohl pädagogische, künstlerische als auch strukturelle Herausforderungen mit der Seminargruppe zu reflektieren. Im Zentrum steht die Entwicklung und Realisierung eines Miniforschungsprojekts in Arbeitsgruppen zu selbst gewählten thematischen Schwerpunkten und Handlungsfeldern der internationalen Jugendkulturarbeit.
Fachliteratur wird auf moodle eingestellt. Der Leistungsnachweis besteht aus zwei Teilen: Präsentation der Ergebnisse des Miniforschungsprojekts (Gruppenleistung, 75% der Gesamtnote) und Reflexion des Miniforschungsprojekts (schriftliche Einzelleistung, 25% der Gesamtnote). Alternativ kann ggf. eine Hausarbeit geleistet werden. |