Gruppe 1 - Oitner; Thiele H., Muy
Möglichkeiten und Grenzen Sozialer Arbeit im Rahmen restriktiver Asylpolitik im Asylbewerber*innenheim in Hellersdorf
Die Lebenssituation von Asylbewerber*innen in Deutschland ist geprägt von einer restriktiven Asylpolitik, die das Handeln aller beteiligten Akteur*innen maßgeblich beeinflusst. Im Rahmen der Werkstatt wird es zunächst darum gehen die globalen bis lokalen Rahmenbedingungen der Asylpolitik mit Auswirkungen auf die Asylsuchenden zu erarbeiten um dann kritisch zu diskutieren, wie Angebote der Sozialen Arbeit in einem solchen Feld aussehen können. Parallel zu dieser theoretischen Auseinandersetzung soll es auch darum gehen, reale - mit den Bewohner_innen des Heimes abgesprochene - Formen der Unterstützung zu organisieren und zu gestalten. Sprachkenntnisse in z.B. Arabisch, Dari, Englisch, Farsi, Russisch, Serbokroatisch, Urdu oder Vietnamesisch wären sehr hilfreich, sind aber keine Bedingung zur Teilnahme an dieser Werkstatt.
Gruppe 2 - Prof. Dr. Stapf-Finé
Altenarbeit und Altenpolitik
In der Werkstatt werden im Plenum und in Teams Fragestellungen für die Feldstudienphase ausgearbeitet. Hierzu erfolgt zunächst eine theoretische Annäherung an das Thema im Rahmen der Befassung mit Gerontologie und Sozialen Konstruktionen des Alters. Schließlich sind Lebenslagen alter Menschen in den Blick zu nehmen. Sodann erfolgt eine Befassung mit unterschiedlichen Feldern Sozialer Arbeit mit alten Menschen im Bereich Freizeit, Bildung, Gesundheit und Pflege. Die Beschäftigung mit dem Thema wird abgerundet durch eine Analyse der Altenpolitik.
Gruppe 3 - Prof. Dr. Attia
Rassismuserfahrung, Selbstrepräsentation und Selbstorganisation
Rassismus bildet einen alltäglichen Erfahrungshintergrund für Menschen, die Schwarz, jüdisch, muslimisch oder Roma sind bzw. als solche markiert werden. Sie werden häufig auf bestimmte Identitätsmerkmale und Gruppenzugehörigkeiten festgelegt, ihnen werden grenzüberschreitende Fragen zugemutet, ihre Handlungsmöglichkeiten werden eingeschränkt, ihre Interessen nicht gehört oder missachtet, ihre Ressourcen liegen brach. Zu allen Zeiten haben sich rassifizierte Personengruppen dagegen zur Wehr gesetzt, haben Definitions- und Handlungsmacht entwickelt, Wege gefunden, sich selbst zu repräsentieren, mit den an sie gestellten Zumutungen umzugehen und ihren Interessen nachzugehen. Dazu hat wesentlich beigetragen, dass sie sich vernetzt und selbstorganisiert haben, sich aus der Vereinzelung gelöst und ihre persönlichen Erfahrungen als kollektive und gesellschaftliche thematisiert haben.
In der Werkstatt werden wir uns mit historischen und aktuellen, mit theoretischen und praktischen Aspekten dieses Themenspektrums beschäftigen und Selbstorganisationen besuchen.
Gruppe 4 - Prof. Hemberger
Soziale Kulturarbeit – Die Bedeutung ästhetisch-künstlerischer Prozesse in der Lebenswelt der Adressat_innen und in der Praxis der Sozialen Arbeit
In dieser Werkstatt untersuchen die Studierenden an konkreten Beispielen, welche Rolle Kultur, Kunst und Medien in der Lebenswelt der Adressat_innen und in der Praxis der Sozialarbeit spielen. Zentrale Aufgabe Sozialer Arbeit ist es, Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen darin zu unterstützen, ihre individuelle Würde und ihre Bürgerrechte in der Gesellschaft als gleichwertig geachtet und wertgeschätzt zu behaupten.
-- Die vielfältigen Potentiale von Individuen, sich an gesellschaftlicher Kommunikation und an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, haben ihre Basis in der Alltagswelt. In unserem Alltag erzeugen wir Menschen Kultur, immer wieder neu.
- Unser jeweils individueller Zugang zur Welt bildet sich im Medium unserer soziokulturellen Erfahrung. Was wir wahrnehmen, wie wir es verarbeiten und auch unsere Möglichkeiten, uns Anderen mitzuteilen, entwickeln sich in unserem Austausch mit unserer Umgebung.
- Kulturelles Handeln und Wahrnehmen - in Gesten, Sprachgebräuchen, Musik, Styling, in unseren sich ständig differenzierenden Darstellungs- und Ausdrucksweisen - sind stets gleichzeitig Ausgangspunkt, Medium und Ziel unserer Alltagsgestaltung.
- Veränderung und Entwicklung - individuell, in der Gruppe und auch in der globalisierten Gesellschaft - nähren sich aus den Potentialen, die in diesem komplexen Geschehen Verständigung möglich machen.
Soziale Arbeit fördert die Realisierung von Bedürfnissen wie Kreativität, Selbstbestimmung und Kommunikation – und damit auch wirksame Kritik an erstarrten Vorstellungen, Sterotypen und Ideologien. Im Zentrum des Seminars steht die Frage: Welche Bedeutung können hier ästhetisch-künstlerische Prozessen haben? Um der Antwort darauf auf die Spur zu kommen, werden die Studierenden in Kleingruppen Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen im Arbeitsfeld aktiver Soziokultureller Kunst- und Medienarbeit recherieren. In einem weiteren Schritt nutzen die Arbeitsgruppen verschiedene Methoden – Interviews, Teilnehmende und/oder Videografische Beobachtung, sowie die Auswertung schriftlicher, publizistischer und audovisueller Selbst- und Fremdzeugnisse – um ein von ihnen gewähltes Projekt genauer kennenzulernen und dieses in der Seminargruppe vorzustellen. In der gemeinsamen Auswertung werden die Relevanz für Soziale Arbeit diskutiert und orientierende Kriterien zur Beurteilung soziokultureller Konzepte erarbeitet.
Am Montag, den 21.11.2016 ist ein Blocktag vorgesehen.
Gruppe 5 - Gerstenberger
Historisch-politische Bildung und Soziale Arbeit
Die Werkstatt will das Verhältnis zwischen historisch-politischer Bildung und Sozialer Arbeit ausloten. Durch Besuche von Projekten und Gedenkorten, sowie Gespräche mit Praktiker*innen sollen mögliche Einsatzfelder für Sozialarbeiter*innen in einem bisher wenig beachteten Bereich kennengelernt und diskutiert werden. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Woran und an wen wird in Schulen, Gedenkstätten, Jugendeinrichtungen und im öffentlichen Diskurs erinnert und welche Geschichten werden ausgeblendet? Wie hängt Erinnerung mit kollektiver und nationaler Identität zusammen? In welchem Verhältnis stehen Erinnerungsarbeit und gesellschaftliche Teilhabe und welche Bedeutung hat (Nicht-)Erinnern für die Gegenwart? Die Erarbeitung der Inhalte erfolgt, unter Nutzung audiovisueller und digitaler Medien, in Form von Impulsreferaten, Diskussionen und Kleingruppenarbeiten.
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