Gruppe 1 - Herr Glemser
In der VL Psychologische Grundlagen geht es um den Erwerb der theoretischen Grundlagen zum Verständnis des menschlichen Erlebens und Verhaltens, der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung und den dabei auftretende individuellen und psychosozialen Problemlagen und Bedingtheiten. Entlang dem Grundverständnis psychosozialer (prozessorientierte, entwicklungskontextualisierter lebensweltlicher) Diagnostik und Behandlung (Zusammenschau psychodynamischer, verhaltensorientierter, humanistischer und systemischer Ansätze) soll damit ein pragmatisch orientierter erster Einstieg in die psychosoziale Praxis nach dem Studium vermittelt werden.
Gruppe 2 - Herr Ketzer
In diesem Seminar sollen theoretische Kenntnisse zur klinischen Sozialarbeit aus der Vorlesung vornehmlich durch Übungen und Fallbeispiele vertieft und zur praktischen Anwendung gebracht werden. Ziel ist es, die Studierenden in die Lage zu versetzen, eine klinisch sozialarbeiterische Diagnostik selbst durchzuführen und eine darauf beruhende Interventionsplanung zu erstellen. Dies umfasst unter anderem biografische und Lebensweltdiagnostik sowie auch die Klassifikation psychischer Störungen und eine zusammenfassende Ressourcenanalyse. Im ersten drittel des Seminars werden die dafür benötigten Konzepte erläutert, anschließend werden die Studierenden diese in Fallbeispielen anwenden. Dabei werden auch Interventionsansätze exemplarisch erläutert. Als Prüfungsleistung wird - nach Wahl in mündlicher Prüfung oder Klausur - Diagnostik und Interventionsplanung für einen selbstgewählten Beispielfall durchgeführt.
Gruppe 3 - Frau Prof. Dr. Musfeld
In diesem Seminar werden unterschiedliche Bausteine vor allem aus dem Feld der Sozialpsychologie und einer politischen Psychologie vermittelt.
Neben der Kritik an einfachen Diagnosezuweisungen wird das Konzept von Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen für die Arbeit mit KlientInnen erarbeitet. Im Weiteren geht es um das Verständnis für Gruppendynamiken, um Fragen von Machtprozessen in Gruppen. Ebenso werden unbewusste Prozesse in Institutionen und bei der Aneignung von Rollen etc. untersucht. Es wird auf Vorurteile und psychologische Hintergründe beim Phänomen Rassismus / Ablehnung von Fremdheit eingegangen.
Der genaue Plan wird gemeinsam mit dem Seminar erstellt.
Die gewonnen Erkenntnisse sollen immer wieder an die alltagsweltlichen Erfahrungen der Studierenden angebunden und für die Arbeit im Feld Sozialer Arbeit zugänglich gemacht werden. Vorausgesetzt wird eine intensive Lektüre und Mitarbeit im Seminar.
Es gibt nur schriftliche Prüfungsformen: Hausarbeiten zu spezifische Fragestellungen / Erstellung eines Lerntagebuchs zu ausgewählten Seminareinheiten/ Erarbeitung eines Portfolios zu bestimmten theoretischen Inhalten.
Gruppe 4 - Herr Strauss
Das Seminar führt in psychosoziale Theorien menschlicher Entwicklung und deren Störungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter ein:
Partizipation als ein grundlegendes Moment bio-psychosozialer Arbeit „Teilhabe“ setzt „Teilhabefähigkeit“ voraus – im SGB VIII ein Ziel der „Hilfen zur Erziehung“. Für das Seminar ergeben sich zwei Themenblöcke, die gemeinsam erarbeitet werden: 1) „Wer bin ich“: Identitätsentwicklung mittels Theorien der Selbst-, Bindungs- und Mentalisierungsentwicklung. 2) „Fremdsein „: Die Beschreibung „Seelischer Störungen“ hat ihre eigene Geschichte und Systematik. Es handelt sich um Zuschreibungs- und Deutungsversuche von außen. Im Seminar werden Grundzüge der Entwicklung dieser Deutungs- und Kontrollfunktionen erarbeitet, die Grundlagen der Klassifikationssysteme besprochen und die Abhängigkeit der vorgefundenen Deutungen vom persönlichen und gesellschaftlichen Standort des / der Untersucher*innen problematisiert. |