Entgegen weit verbreiteter Annahmen ist das Risiko für Frauen, Opfer von Gewalt zu werden „zu Hause" größer als auf der Straße. Somit ist das Risiko, Gewalt, Vergewaltigung und Mord durch den männlichen Partner, durch ein Familienmitglied, einen Freund oder Bekannten zu erfahren, weitaus größer als durch einen Fremden.
Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich ist kein individuelles Problem einiger weniger Frauen. Sie kann jede Frau treffen, unabhängig von Bildungsstand, Nationalität, Einkommen, Religion, Alter oder ethnischer Herkunft. Jede vierte in Deutschland lebende Frau ist im Verlaufe ihres Lebens häuslicher Gewalt durch ihren Beziehungspartner ausgesetzt. Kinder sind in diesem Zusammenhang immer (direkt oder indirekt) mit betroffen.
Im Seminar werden wir uns vor allem mit der komplexen Darstellung von Ursachen, Ausmaß, Formen und Folgen von häuslicher Gewalt, der sozialarbeiterischen Praxis im Anti-Gewalt-Bereich sowie nationalen und internationalen Interventionsstrategien und - konzepten gegen Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder beschäftigen.
Spezielle Übungen und die Einbeziehung verschiedenster Medien sollen zum besseren Verständnis der konkreten Lebenssituationen misshandelter Frauen und ihrer Kinder beitragen sowie Beratungs- und Handlungskompetenzen erweitern. |