Achtsamkeit, Mitgefühl und Bewegung in der Sozialen Arbeit (Projektmodul 4. Projektsemester)
Perspektiven der neueren performativen, körper- und handlungsorientierten Sozialarbeit
Hanna Beneker/Holger Braun-Thürmann
Das abschließende Projektsemester setzt sich das Ziel in 7 Workshops, aktuelle Ansätze performativen, körper- und handlungsorientierten Sozialarbeit zu erarbeiten und – exemplarisch – auszuprobieren.
In den ersten 4 Workshops soll es darum gehen, Alltagssituationen (der Sozialarbeit) und Lebensgeschichten mit dem biographischem und dokumentarischem Theater spielend zu rekonstruieren, um sie dadurch sozialwissenschaftlich zu erforschen. Wie in den vorigen Semestern geht es darum, einen körper- und emotionsorientierten Aufmerksamkeitsmodus zu entfalten, wie er in der neueren Phänomenologie diskutiert wird. Wir vermuten, dass sich durch diese rekonstruktiv forschende Theaterarbeit unerwartete Blickwinkel öffnen und zwischenmenschliche sowie sozialwissenschaftliche Verstehensprozesse ermöglicht werden.
Aufbauend auf diesen spielerischen 4 Workshops werden dann Werte (Ideale) als relativ abstrakte Phänomene diskutiert (5. Workshop). Werte im Sinne von handlungsorientierten Haltungen spielen sowohl für Sozialarbeiter_in selbst, als auch für die Adressat_in eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, langfristige Ziele zu verfolgen und zu erreichen. In diesem 5. Workshop geht es zunächst darum, ein sozialwissenschaftlich und handlungspraktisch wirksames Konzept von Werten zu entwickeln. Was ist der Unterschied zwischen Norm, Moral, Ethik, Zweck und Wert? Wie können wir bei uns selbst und bei Adressat_innen die entsprechenden Werte/Werthaltungen identifizieren?
Der 6. Workshop „Commitment“ und „Engagement“ baut auf den Erkenntnissen des vorherigen auf. Im Zentrum steht die Aufgabe, Werte so in die Selbstwahrnehmung zu integrieren, dass sie tatsächlich Handlungen langfristig orientieren können
Der Abschluss des Projekts (7. Workshop) endet mit dem Ansatz der „positiven Psychologie“ von Barbara Frederickson. Hier steht eine Form von „Liebe“ im Mittelpunkt, die sich von den romantischen, paar-bezogenen Vorstellungen abgelöst hat, um weitere Personenkreise einzuschließen.
Montag, den 5. Oktober 2015: 14-18 Uhr "Mindfulness/Performance/Interpretive Social Research/Social Work I"
Dienstag, den 6. Oktober 2015: 9-13 Uhr "Inquiry and Mindfulness/Performance I"
Montag, den 12. Oktober 2015: 14-18 Uhr "Mindfulness/Performance/Interpretive Social Research/Social Work II"
Dienstag, den 13. Oktober 2015: 9-13 Uhr: "Inquiry and Mindfulness/Performance II"
Freitag, den 27. Oktober 2015: 14-18 Uhr: "Werte in der Sozialen Arbeit"
Freitag, den 18. Dezember 2015: 14-18 Uhr: "Commitment und Engagement in der Sozialen Arbeit"
Donnerstag, den 11. Februar 2016: 16-22 Uhr: "Love 2.0 in der sozialen Arbeit"
Literatur zur Vorbereitung:
Boal, Augusto (2013): Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler. Berlin: Suhrkamp.
Hayes, S.C; Follette, V.M; Linehan, M.M (2012): Achtsamkeit und Akzeptanz: das Erweitern der kognitiv-behavioralen Tradition: Dgvt-Verlag.
Fredrickson, Barbara (2013): Love 2.0. How our supreme emotion affects everything we feel, think, do, and become. Pinguin Press: New York. In Deutsch: (2014): Die Macht der Liebe. Ein neuer Blick auf das größte Gefühl. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
|