| Kommentar |
Wie gehe ich als Sozialarbeiter_in damit um, dass eine Jugendliche aus dem betreuten Wohnen sich nicht dem ihr zugeschriebenen Geschlecht zugehörig fühlt? Wie kann man Menschen mit Behinderung ein sexuell-selbstbestimmtes Leben ermöglichen? Wie kann bereits im Bereich der frühkindlichen Bildung ein positives Körpergefühl gefördert werden?Der Mensch ist ein sexuelles Wesen. Sexualität ist allgegenwärtig, sie betrifft jede_n von uns als personenbezogene Identitäts- und gesellschaftliche Ordnungskategorie. Damit ist sie fundamentaler Teil unserer Gesellschaft. Auch die Menschen, die uns in der Praxis der Sozialen Arbeit begegnen, leben und erfahren Sexualität. Entsprechend kann Sexualpädagogik als eine gesellschaftliche Bildungsaufgabe und als ein Beitrag zu einer diversity-orientierten Sozialen Arbeit begriffen werden. Wir möchten Sexualität in diesem Zusammenhang als gesellschaftliche Kategorie der Differenzierung betrachten und dekonstruieren. Das bedeutet Sexualität in der Gesellschaft als Teil von Machtverhältnissen sichtbar und erklärbar zu machen.Im Projekt wollen wir im ersten Semester zunächst Grundlagenwissen erarbeiten, uns mit zentralen Theorien und Methoden auseinander setzen und dabei über das eigene Verständnis von Sexualität, Körperlichkeit und leiblichem Empfinden reflektieren. Regulär wird das Projekt in vierzehntägigem Rhythmus an der ASH durchgeführt. Zusätzlich ist ein gemeinsamer Blocktermin am 24./25. April (Fr./Sa) in der JH Wandlitz verbindlich, in dem auch die weiteren Schwerpunktsetzungen des Projekts gemeinsam entwickelt werden – dabei sollen alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben, ihre eigenen Vorstellungen in die Planung einzubringen. Mögliche Themen könnten u.a. Lust, positiver Körperbezug, Sexarbeit, sexualisierte Gewalt, Sexualpädagogik, Queer Theory, Sexualität in allen Altersstufen, Pornographie, Sexualität und Religion oder körperliche Selbstbestimmung sein.Insgesamt soll die Auseinandersetzung im Projekt von der Erkenntnis getragen sein, dass Sexualpädagogik immer eingebunden ist in politische Prozesse wie immer auch selbst einen Beitrag zur politischen Bildung darstellt.
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