1. Gruppe-Großmaß
Das Seminar „Ethik" folgt für die meisten Teilnehmer_innen des Seminars auf die Praxisphase des Projektstudiums. Die dabei gemachten Erfahrungen auch unter Gesichtspunkten ethischer Reflexion zu verarbeiten, ist deshalb eines der Ziele der Veranstaltung. Das Seminar ist dreistündig. Jede einzelne Sitzung beginnt mit einem theoretischen Teil, in dem Begriffe eingeführt und philosophische Argumentationsweise vorgestellt werden; in der zweiten Hälfte der Sitzung wird jeweils ein Fallbeispiel aus der beruflichen Praxis reflektiert, an dem sich die besprochenen ethischen Aspekte verdeutlichen lassen. Schwerpunktthema des Seminars ist die Bedeutung der Menschenrechte für die Praxis der Sozialen Arbeit.
Grundlage für die ethische Reflexion von Fallbeispielen ist das von Gudrun Perko und mir verfasste Lehrbuch „Ethik für Soziale Berufe" (Paderborn 2011). Als Autor für das Thema „Menschenwürde" wird uns Peter Bieri („Wie wollen wir leben?") durch das Seminar begleiten.
Prüfungsleistungen können in Form von Referaten und Hausarbeiten (zu Themen des Seminars) oder in Form von Essays (zu selbst gewählten ethischen Fragen) erbracht werden.
Lektüre zur Einführung:
Großmaß, Ruth (2013): Ethical Reasoning - Ethik in der beruflichen Praxis. In: Großmaß, Ruth & Anhorn, Roland: Kritik der Moralisierung. Wiesbaden: Springer, 209-226 Soentgen, Jens (2004): Selbstdenken! 20 Praktiken der Philosophie, Wuppertal, Hammer; PH-A-474
2. Gruppe-Eberlein
Das Seminar behandelt ethische und philosophische Dimensionen, Probleme und Konflikte Sozialer Arbeit. Nach einer allgemeinen Einführung in die Themen und Begrifflichkeiten der philosophischen Ethik (wie z.B. „gutes Leben", Glück, Gerechtigkeit, Freiheit, Selbstbestimmung und Grund- bzw. Menschenrechte) werden dabei praxisnahe Fragen und Konflikte im Kontext verschiedener philosophischer Denkweisen und existenzieller Haltungen erörtert. Schwerpunkte werden dabei das Thema kulturelle Identität sowie Konzepte der „Care-Ethik" bilden.
3. Gruppe-Schäfer
In dem Seminar geht es um das Verständnis der ethischen und philosophischen Dimensionen Sozialer Arbeit: Wo gibt es (neben den technischen, rechtlichen oder sozialen Aspekten) spezielle ethische Fragen, Probleme oder Konflikte? Was hat die Soziale Arbeit mit Freiheit, Selbstbestimmung, Glück oder Achtung der Menschenrechte zu tun? Wie löse ich ethische oder moralische Konflikte in der Arbeit? Welche ethisch-philosophischen Denkweisen stehen jeweils dahinter? Welche Rolle spielen Egoismus und Macht, aber auch Mitgefühl und Mitmenschlichkeit in der Sozialen Arbeit?
Der methodische Schwerpunkt liegt dabei auf dem analytischen und philosophischen Denken, um Klarheit und Tiefe im Verständnis der verschiedenen Themen zu bekommen. Die Arbeitsformen wechseln zwischen Gruppenarbeit und Plenumsdiskussion, Referaten, Vorträgen, etc..
4. Gruppe-Thiessen
Ethik des Prekären und Care-Ethik
In diesem lektüreintensiven Seminar werden wir uns mit den ethischen Grundlagen Sozialer Arbeit auseinander setzen. Dazu gehören die internationalen Ethik-Kodizes für Sozialarbeiter_innen, das Kennenlernen ethischer Dilemmata, die im Berufsalltag auftreten können, als auch vier ethische Analysekategorien, mit denen diese reflektiert werden können: Anerkennung, Gerechtigkeit, Verantwortung und Care.
Darüber hinaus wird der Schwerpunkt des Seminars auf der Auseinandersetzung mit feministischen ethischen Theorien zu Care und „dem Prekären“ liegen. Diskutieren werden wir in diesem Rahmen die ethischen Verpflichtungen bzw. die ethische Haltung, die sich daraus gesondert für Sozialarbeiter_innen ergeben könnte: dies umfasst z.B. die Verpflichtung sich mit Menschen in prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen nicht nur zu solidarisieren, sondern diese anzuerkennen und zu lebbaren Leben zu verhelfen; die Verantwortung für die Kritik an und Veränderung von (wohlfahrts-)staatlichen Strukturen, in denen Care-/Sorge-Arbeit anders verteilt werden sollte oder die Pflicht kollektive Organisationsstrukturen für plurale Care-Gemeinschaften zu unterstützen.
Arbeitsmethoden: gemeinsame Diskussion der Texte in Groß- oder Kleingruppe(n), kurze Input-Präsentationen von mir und Studierenden, Erstellen von kurzen Texten, fortlaufende Klausurvorbereitung anhand von Dilemmata.
MAP: Klausur oder schriftliche Arbeit (z.B. Essay; Hausarbeit)
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