1. Gruppe - Eberlein Das Seminar behandelt ethische und philosophische Dimensionen, Probleme und Konflikte Sozialer Arbeit. Nach einer allgemeinen Einführung in die Themen und Begrifflichkeiten der philosophischen Ethik (wie z.B. „gutes Leben", Glück, Gerechtigkeit, Freiheit, Selbstbestimmung und Grund- bzw. Menschenrechte) werden dabei praxisnahe Fragen und Konflikte im Kontext verschiedener philosophischer Denkweisen und existenzieller Haltungen erörtert. Schwerpunkte werden dabei das Thema kulturelle Identität sowie Konzepte der „Care-Ethik" bilden. 2. Gruppe - Schäfer Es geht mir in dem Seminar vor allem darum, neben dem technischen Handwerkszeug (Texte verfassen, richtiges Zitieren etc.) auch an menschlichen Voraussetzungen fürs Studieren zu arbeiten. Ich versuche dabei Bedingungen zu schaffen und Haltungen zu bestärken, die zu möglichst viel Freiheit und Souveränität der Studierenden im Studium führen sollten. Im Vordergrund stehen aber immer zuerst die konkreten und aktuellen Interessen der Teilnehmer/innen, für die das Seminar ein Forum bietet. 3. Gruppe - Großmaß „Ethik" führt im sechsten Semester des Studiums eine neue Perspektive für das Nachdenken über die Bedeutung und die Praxis der Sozialen Arbeit ein. Es geht um die moralischen Aspekte des sozialen Handelns. Das Seminar führt an Hand der politischen Theorie von Hannah Arendt in die Möglichkeiten philosophischer Reflexion ein. Die Veranstaltung folgt für die meisten Teilnehmer_innen auf die Praxisphase des Projektstudiums. Die Praxiserfahrungen auch unter Gesichtspunkten ethischer Reflexion zu verarbeiten, ist deshalb ein weiteres Ziel der Veranstaltung. Arbeitsweise: Das dreistündige Seminar wird jedes Mal in zwei Abschnitte geteilt. In der ersten Hälfte werden wir jeweils einen Aspekt der Theorie Hannah Arendts erarbeiten, der für die Soziale Arbeit interessant ist: Was ist Handeln? Welche Bedeutung haben Menschenrechte? Was bedeutet es, politisch zu denken? Wie treffen wir moralische Urteile? Was ist das „Böse"? Warum müssen wir immer von der Pluralität von Menschen ausgehen? In der zweiten Hälfte der jeweiligen Sitzung werden wir - inhaltlich an das zuvor behandelte Thema anschließend - Fallsituationen aus der Praxis der Sozialen Arbeit diskutieren. Prüfungsleistungen können in Form von Referaten (Vorstellung eines Praxisfalls), Hausarbeiten, Essays erbracht werden. Referate zu Themen des Seminars werden ab der zweiten Veranstaltungswoche vereinbart; als Thema für eine Hausarbeit bietet sich eine ethische Fallanalyse an; Essays sollten sich auf kontroverse oder aktuelle ethische Fragen beziehen, die das eigene Interesse geweckt haben. Literaturempfehlung: Großmaß, Ruth & Perko, Gudrun (2011): Ethik für Soziale Berufe. Paderborn: Schöningh (utb) W-C-404 IFWS (2005): Ethics in Social Work, Statement of Principles. http://www.ifsw.org/en/p38000324.html Soentgen, Jens (2004): Selbstdenken! 20 Praktiken der Philosophie, Wuppertal, Hammer; PH-A-474 Kurt Sontheimer (2005): Hannah Arendt. München: Piper 4. Gruppe - Thiessen In diesem Seminar werden Sie sich zunächst grundlegend mit ethischen Aspekten (in) der Sozialen Arbeit auseinandersetzen. Dies beinhaltet neben dem Kennenlernen von normativen Orientierungen sozialarbeiterischer Praxis und von Ethikkodizes/ berufsethischen Prinzipien auch die Einübung ethischer Fallreflexionen sowie die Befragung Ihres eigenen Berufsethos. Im einem weiteren Baustein des Seminars werden vorrangig Texte und Textausschnitte von Judith Butler, aber auch von Michel Foucault, David Foster Wallace u.a. im Mittelpunkt stehen, anhand derer zentrale Konzepte samt ihrer praktischen Reichweite erkundet werden sollen (Verantwortung, Kritik, Anerkennung, Normen, Gerechtigkeit, Care/Fürsorge, Klient_in/Subjekt/Mensch - das Menschenbild in der Sozialen Arbeit). Möglich Fragen, die wir uns gemeinsam stellen könnten: Gibt es "richtiges" ethisches Reflektieren, Verhalten und Handeln? Gibt es Unterschiede zwischen ethischem Handeln in einem alltäglichen und in einem professionellen Verständnis (ethisch leben und/vs. ethisch arbeiten)? Was hat dies mit gesellschaftlicher Anerkennung Ihrer (Berufs)Identität zu tun? Wie steht es um professionelles Handeln unter prekären Arbeitsbedingungen? Wie können Sie ihrer Verantwortung im Sinne des doppelten Mandats gerecht werden, ohne depressiv, sarkastisch, distanziert zu werden? Wie können Sie an Ihrem eigenen Berufsethos arbeiten? Es wäre schön, wenn Sie selbst Neugierde und Erfahrungen aus dem Praktikum einbringen und eigene Fragen bereithalten. Die Bereitschaft zur Vorbereitung philosophischer Lektüre wird vorausgesetzt (Lesen, Verständnisfragen, Diskussionsfragen). Prüfungsformen: wahlweise Klausur (Ethische Fallreflexion) oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung Achtung: Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst am 12.4. beginnt. Die ausfallende Sitzung vom 5.4.2013 wird nachgeholt. |