Seminar 1 - Nachtigall Die Bewusstmachung und Bearbeitung von Geschlechterverhältnissen und ihren (Macht-)Wirkungen im Alltag sind für eine professionelle Soziale Arbeit unerlässlich. Aufgrund der herrschenden Konstruktion der Geschlechterverhältnisse betreffen viele soziale Probleme Menschen sehr unterschiedlich. Zugleich verstärkt bzw. verursacht die heteronormative Geschlechter(zu)ordnung soziale Probleme und soziale Ungleichheit. Geschlechterbewusste Handlungsansätze und Kompetenzen gelten deshalb als Schlüsselqualifikation „quer" zu den verschiedenen Arbeitsfeldern und Zielgruppen der Sozialen Arbeit. Ziel ist die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit, verbunden mit der Sichtbarmachung von Produktionsweisen und Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit - auch innerhalb und durch die Soziale Arbeit selbst. Diese Lehrveranstaltung vermittelt Ihnen einen Überblick über die Geschichte(n) und Theorie(n) der Gender und Queer Studies und diskutiert die Bedeutung und Verschränkung sozialer Machtverhältnisse im Kontext der Sozialen Arbeit. Die Thematik wird dabei auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitet: theoretisch, politisch und praxisbezogen. Nach einer Klärung der grundlegenden Begriffe und Ansätze (Gender, Queer, Heteronormativität, Männlichkeitsforschung, Intersektionalität u.a.) sowie der Auseinandersetzung mit sozialen Bewegungen und politischen Forderungen, die mit der Theoriebildung korrespondieren, befassen wir uns mit genderbezogenen und queeren Perspektiven in verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit. Für die Blockwochen sind Exkursionen geplant, die Teilnahme wird vorausgesetzt! Leistungsanforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Lesen und Vorbereiten der Basistexte, Einschreibung in den Moodle-Kurs sowie verbindliche Teilnahme an Exkursion und Blockveranstaltung. Formen der Prüfungsleistung: Referat oder Klausur. Seminar 2 - Gerstenberger Das Seminar führt in die grundlegenden Themen, Theorien und Begrifflichkeiten der Gender- und Queerstudies ein und diskutiert ihre Relevanz für die Praxis der sozialen Arbeit. Nach einem historischen Überblick werden zunächst die Hauptaussagen dieser Denktraditionen anhand von Primärquellen und der Nutzung audiovisueller Medien, wie Filme und Podcasts, nachvollzogen. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Was bedeuten die Begriffe „Gender" und „Queer"? Was ist der Unterschied zwischen „Sex" und „Gender" und in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Wie wird (geschlechtliche) Identität hergestellt? und wie hängen "Macht" und „Normalität" zusammen? In einem zweiten Teil wird die Analyseperspektive um postkoloniale und intersektionale Ansätze erweitert und durch den Besuch einschlägiger Institutionen der sozialen Arbeit praktisch greifbar gemacht. Das Seminar ist interaktiv gestaltet. Die Erarbeitung der verschiedenen Themen erfolgt in einer Kombination aus Impulsreferaten, Diskussionen und Gruppenarbeiten. Seminar 3 - Castro Varela, Bauerochse „Gender und Queer Studies" ist das zweite Unit im Modul „Diversity Studies". Es führt in die Bedeutung und Funktion der zentralen sozialen Kategorien „Gender" und „Sexualität" ein. Gerahmt wird das Seminar von sechs aufeinander aufbauenden Themenblöcken (Geschichte der Gender Queer Studies, Queer Theory, Intersektionalität, Männlichkeiten, Migration & Gender und Trans*). Neben einer Einführung in die zentralen Begrifflichkeiten der Gender/Queer Studies werden im Seminar aktuelle Debatten um Geschlecht und Sexualität aufgegriffen und gemeinsam diskutiert. Hierbei wird eine intersektionelle Perspektive vorgeschlagen, die Gender und Sexualität in ihrer Wechselwirkung zu anderen Kategorien wie etwa „Behinderung" oder „Klasse" betrachtet. Eine intensive Textlektüre (wöchentlich zwischen 20-30 Seiten) und regelmäßige Teilnahme ist wesentlicher Bestandteil des Seminars und wird vorausgesetzt. Darüber hinaus ist der Scheinerwerb für das Diversity Modul über ein Referat oder eine thematisch relevante Hausarbeit (15 Seiten) möglich. Es werden deutsch- und englischsprachige Texte verwendet. Die Literatur wird über die moodle Plattform zur Verfügung gestellt. Eine wöchentliche Sprechstunde wird Angeboten. Seminar 4 - Thaler Die Vorstellung, dass Gender und Geschlecht konstruierte Gebilde sind, bedeutet, dass sie nicht so fix und starr sind, wie im westlichen Kontext oft angenommen. Sie ergeben sich eben nicht aus einer exakten Naturwissenschaft, sondern sind verhandelbar. Doch obgleich konstruiert, sind die daraus resultierenden sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen überaus real. Aber wo kommen unsere Vorstellungen über Gender und Geschlecht eigentlich her und wie verbinden sie sich mit Ideen zu Kultur, Rasse und Heterosexualität? Im Seminar bilden die Analysen und Betrachtungsweisen von Queers, Trans* und Frauen of Color und Schwarzen Theoretiker_innen/ Aktivist_innen einen wichtigen Bezugspunkt. Auf diese Weise sollen historische sowie aktuelle Diskurse über Geschlecht, Gender, Feminismus und Queerness über eine europäisch-westliche, weiße und heteronormative Sicht hinaus diskutiert werden. Es werden 2 Sitzungen während der Blockwoche stattfinden. Die wöchentlichen Sitzungen reduzieren sich entsprechend der geleisteten Blockwochenstundenzahl. Die Teilnahme an den Blockwochenterminen wird vorrausgesetzt. |