3. Gruppe - Schütt-Römmlein Ziel: Ziel der Veranstaltung ist es die Grundlagen für methodensicheres Handeln in der Sozialen Arbeit zu legen. Dazu wird den Studierenden zum einen ein Überblick gegeben über die unterschiedlichen Methoden in der Sozialen Arbeit und wie diese handlungspraktisch in bestimmten Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen. Zum anderen geht es darum die Rolle des Sozialpädagogen/Sozialarbeiters im Spannungsfeld zwischen seinen individuellen, also ganz persönlichen und den gesellschaftlichen Anforderungen und Erwartungen zu untersuchen. Denn gerade in der Sozialen Arbeit muss der Sozialpädagoge / Sozialarbeiter um die Einflüsse seiner eigenen sozialen Prägung auf seine Arbeit wissen und diese auch berücksichtigen. Vorgehen: Im ersten Semester werden unterschiedliche Handlungsmethoden eingeführt und einander gegenübergestellt. Darüber hinaus soll mit Hilfe der Studierenden eine Einordnung dieser Methoden in die unterschiedlichen Ansätze Sozialer Arbeit vorgenommen werden. Das Wissen um die Kohärenz zwischen der Methode und den Ansätzen Sozialer Arbeit verhilft einmal zu einem tiefern Verständnis einer bestimmten Methode auf Seiten der Studenten, sowie einer situativ angemessenen Auswahl einer bestimmten Methode im konkreten Praxisfall. Hierfür ist außerdem wichtig, dass sich die Studierenden selbstreflexiv mit sich und ihrem Zugang zur Sozialen Arbeit auseinander setzten, also lernen die eigene Wahrnehmungs- und Empathiefähigkeit zu reflektieren, was schließlich nichts anderes meint, als sich selbst zum Erkenntnisobjekt von sozialen Beziehungen zu machen und darüber das eigene Handeln besser zu verstehen. Im zweiten Semester soll dieses theoretisch erworbene Methodenwissen an ausgewählten Fallbeispielen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern bearbeitet und so in die Praxis übertragbar gemacht werden. Es wird darum gehen professionelles Arbeiten am Fall exemplarisch darzustellen, unterschiedliche Diagnoseverfahren vorzustellen und mögliche Interventionen aufzuzeigen. Dies wird anhand von Problemlagen verschiedener Zielgruppen von Sozialer Arbeit exploriert. 4. Gruppe - Hubig Soziale Arbeit erfordert fundiertes Beratungs- und Interaktionswissen aber auch handlungsspezifisches Wissen [ethische Haltungen, persönliches Reflexionsvermögen, Offenheit und Sensitivität im Umgang mit dem eigenen sowie anderen Lebensentwürfen]. Es braucht die Leidenschaft oder Hinwendung, menschliches Denken und Handeln sowohl neu als auch anders ‚entdecken‘ und kontextuelle Bedingungen erforschen zu wollen. Gefragt ist dabei Querdenken um das bisher noch nicht Gedachte zu mobilisieren. Lernen in selbstorganisierten und partizipativen Prozessen. „Erst wenn wir die Welt anders wahrnehmen, werden wir anders handeln können" (Capra 1988, S. 82) und „Ich unterrichte meine Studenten nicht, ich versuche nur Bedingungen zu schaffen, dass Sie lernen können." (Albert Einstein). Sie können sich im Seminar mit folgenden Grundlagen auseinandersetzen: Einblick in das multifaktorielles Handlungsfeld Sozialarbeit. Methoden als Möglichkeiten Erkenntnisse zu gewinnen, sowohl im Theoriediskurs als auch im prozessualen Interaktionsgeschehen durch Einzelne, Gruppen sowie am Beispiel von Beratungssettings. Kommunikationstheoretischen Grundlagen stehen neben Methoden - handlungsspezifisches Wissen, im Zentrum. Deren Möglichkeiten und Grenzen werden ebenso bearbeitet wie die differenten individuellen Zugänge der Seminarteilnehmer/innen für die Arbeit mit Sprache und Kommunikationsformen. Der Seminardiskurs soll geprägt sein, durch die Bezüge zwischen Theorie + Praxis. Zwei Stränge werden uns entlang der konkreten Seminargestaltung begleiten. Einerseits tiefenpsychologische Konzepte + Methoden andererseits systemtheoretische und konstruktivistische sowie biografische Zugänge als Handwerk und Denkvariationen für die Arbeit mit dem Klientel. Gezielt bearbeitet, weil kontextbezogen, werden komplexe Grundlagen aus Systemtheorie und Konstruktivismus. Und: Wir befassen uns -kurz gesagt: mit ‚Helfender Kommunikation‘ (Kleve/Haye) und bewegen uns „...vom ‚ganzen‘ Menschen zur Kommunikation als Element sozialer Systeme." (Simon 2006, S. 85) Geleitet werden Lern- und Erkenntnisprozesse, insbesondere vom subjektiven Interesse, und dieser ‚Freude, Lust kurz: kleinen Leidenschaft‘ persönliches und fachliche Erkenntnisprozesse immer wieder neu und anders und: noch ganz anders, verfolgen und gestalten zu wollen. Konkrete Planung d.h. Seminargestaltung, erfolgt auf diesen Grundannahmen mit den Seminarteilnehmer/innen im Seminar! Grundlagenliteratur: Foerster, Heinz von (1997) Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen. Galuske, Michael (2009) Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. (8. Aufl.) Weinheim. Hargens, J. (2008) Aller Anfang ist ein Anfang. Göttingen. Kleve, H./Wirth, J./ Volker, J. (2009) Die Praxis der Sozialarbeitswissenschaft. Eine Einführung. Hohengehren. Kleve, H. (2007) Ambivalenz, System und Erfolg. Provokationen postmoderner Sozialarbeit. Heidelberg. Kriz, Jürgen (2007) Grundkonzepte der Psychotherapie. [6. Vollständig überarb. Aufl.] Weinheim. Luhmann, Niklas (1984) Was ist Kommunikation? In: Simon, F. B. (Hrsg.)(1997) Soziale Systeme. Frankfurt/M. Pfeifer-Schaupp, U. (2002) Systemische Praxis. Freiburg/Brsg. Schlipp, A. V. /Schweitzer, J. (1997) Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Göttingen. Schlippe, Arist von (2009) Systemische Interventionen. Göttingen. Simon, Fritz B. (2006) Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg. Watzlawick, P. et al (1982) Menschliche Kommunikation. Stuttgart. 6. Gruppe - Fehren Im ersten Modulsemester steht die Erarbeitung systematischer Zugänge zum methodischen Handeln in der Sozialen Arbeit im Mittelpunkt. Dazu erfolgt zunächst eine Auseinandersetzung mit dem Methodenbegriff und der grundsätzlichen Frage nach den Grenzen der Methodisierbarkeit Sozialer Arbeit. Ausgehend von einer Einführung in die klassische Methodentrias von Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit werden aktuelle methodische Zugänge wie Case Management und Sozialraumorientierung exemplarisch beleuchtet. In Übungen und anhand von Fallbeispielen werden adressaten- und ressourcenorientierte Methoden der Gesprächsführung erprobt und reflektiert. |