Kommentar |
Die Seminarinhalte orientieren sich an einer möglichen Definition von Gesundheitsförderung, bei der Gesundheitsförderung Maßnahmen und Aktivitäten umfasst, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden soll. Gesundheitsförderung ist der Prozess der Befähigung von Menschen, ihre Kontrolle über Determinanten der Gesundheit zu erhöhen. Dabei werden nicht nur das Verhalten des Einzelnen, seine Kenntnisse und Fertigkeiten fokussiert, sondern auch soziale, ökonomische und Umweltbedingungen. Gesundheit wird dabei in einer ganzheitlichen Sichtweise als körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert, das durch individuelle, soziale und gesellschaftliche Hintergründe beeinflusst wird. Gesundheit ist also weniger ein Zustand oder Ziel, als vielmehr eine Ressource des täglichen Lebens. Die zentrale Frage lautet, was hält den Menschen gesund. Fokussiert werden also weniger Krankheiten und ihre Entstehung, sondern Determinanten von Gesundheit. Durch die Veränderung der Arbeits-, Umwelt- und Lebensbedingungen sowie des individuellen Verhaltens sollen bessere Bedingungen für gesundes Leben geschaffen werden. Dabei ist die aktive Beteiligung (Partizipation) der Individuen und Gruppen in ihren Lebenswelten essentiell, um nachhaltige Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln zu ermöglichen. Auf der Grundlage dieses allgemein Verständnisses von Gesundheitsförderung setzen sich die Studierenden mit den Themen Verbesserung der Gesundheitssförderung in der KITA auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Analyse auseinander, diskutieren den protektiven Einfluss und die Entwicklung von Schutzfaktoren auf die psychische Gesundheit, analysieren ihren Arbeitsplatz unter dem Aspekt der Lärmexposition bzw. Lärmprophylaxe und setzen sich mit Maßnahmen zur Förderung der ErzieherInnengesundheit auseinander. Die vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit mit den Eltern beinhaltet maßgeblich auch die Entwicklung und Umsetzung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen in KITA und Familie und kann dazu beitragen, Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung zu vermeiden. Auf der Grundlage der Strategie zur Förderung der Kindergesundheit des BMG und unter Berücksichtigung der Schwerpunktsetzungen im 13. Kinder- und Jugendbericht erwerben die Studierenden persönliche Kompetenzen, Gesundheitsrisiken zu erkennen, zu beseitigen und die Entstehung und Entwicklung von Schutzfaktoren zu befördern. Dabei wird dem Wohlbefinden der Erzieherinnen, der Eltern und Kinder gleichermaßen Beachtung beigemessen. |