KULTurVORLESUNG Making -of in Hellersdorf - eine Präsentation der Vielfalt sozial-kultureller Arbeit Gäste aus dem Bereich der musik-, theater-, und filmpädagogischen Arbeit geben hautnah und aktuell Einblicke in ihre Praxis im In- und Ausland. Im Anschluss werden in einer moderierten Diskussion Grundlagen sozialer Kulturarbeit reflektiert und analysiert. 25.10. Allet Janz Anders - Aber so verschieden nu ooch wieder nicht! / Hersey Farkli - fakat okadar farklida degil simdi yani (18.00) Was verbindet die deutsche mit der türkischen Kriegs- und Nachkriegsgeneration? Gibt es Gemeinsamkeiten oder bleibt man sich fremd? Das Stück spielt in einem alten Museumskeller, in dem mehrere Ein-Euro-Jobber zunächst lustlos in den alten Akten stöbern und vergessene Statuen abstauben. Dann aber stoßen sie auf allerhand Gegenstände, die in die eigene Vergangenheit führen. Gespielt und gesungen wird in zwei Sprachen. Theater der Erfahrungen, Leitung Prof. Johanna Kaiser 01.11. „Ich bin die Zeit, die über die Bühne rollt" Integrative Theaterarbeit für Menschen mit Behinderungen Am Beispiel der künstlerisch-ästhetischen Arbeit bei Theater Thikwa und bei den piloti storti soll ein möglicher Weg zur sozialen Integration von Menschen mit Behinderungen aufgezeigt werden. Christine Vogt (Regisseurin für integratives Theater- Kulturwissenschaftlerin M.A.) 08.11. „Die Drogen haben mein ganzes Leben gefickt." Soziale Kulturarbeit im Zwangskontext am Beispiel eines Rap-Videoprojektes mit straffälligen Mädchen und jungen Frauen in der Justizvollzugsanstalt für Frauen Berlin/Lichtenberg. Vorführung des Videoclips sowie des Making-of, Vortrag und Diskussion Claudia Engelmann ( Sozialarbeiterin B.A.) 15.11. Das Medienprojekt Wuppertal
Audio-visueller Vortrag über das bundesweit größte Medienprojekt für Jugendliche mit Filmen von Jugendlichen. Das Projekt trotze vielen Zensurversuchen und erwarb mehrfach Preise auf verschiedenen Video-Festivals. Der Vortrag von Volker Hoffmann wird durch einige Filmbeispiele ergänzt. 22.11. „Lotte, Lola und Lili" Forumtheater in Haftanstalten in Buenos Aires und Halle/Saale Im Rahmen eines kollektiven Werkstatt- und Inszenierungsprozesses werden Lottes, Lolas und Lilis Lebensgeschichten von den Teilnehmerinnen entwickelt. Im Laufe des Workshop-Prozesses werden die Figuren mit Leben gefüllt. Sie werden Teil der Gruppe, also auch inhaftiert. Till Baumann (Theaterpädagoge, TheaterDialog/ Miteinander e.V.) 06.12. „Freedom" (18.00) MusikTheater- Aufführung von Jugendlichen aus dem Theaterbüro Moabit, Studierenden der Alice Salomon Hochschule und SpielerInnen des Theaters der Erfahrungen Vorgestellt wird ein Ergebnis des Projektseminars „Empowerment durch soziale Kulturarbeit mit Jugendlichen" als Teil einer kontinuierlichen Kooperation. Diskussion im Anschluss. Prof. Elke Josties und Prof. Johanna Kaiser 13.12. „Ganowim Lider" Jiddische Kriminallieder aus Osteuropa Ein Blick auf die marginalisierte Musikkultur einer marginalisierten Minderheit Fabian Schnedler (Musiker und Theaterpädagoge) arbeitet unter anderem. als Museumspädagoge im Jüdischen Museum Berlin. In seinem Vortrag stellt er eine spezielle Sammlung von Shumel Lehmans jiddischen Kriminalliedern aus dem 20.Jahrhundert in Polen vor und diskutiert sie im Kontext der jüdischen Nationalbewegungen. Es werden Fragestellungen zu einem weiten Volksliedbegriff sowie zu transkulturellen Entwicklungen in der Musik aufgeworfen. 20.12. "Just keep diggin'" Hip Hop - 30 Years In The Making. Hip Hop ist mehr als nur Musik. Eine weltweite Jugendkultur und ein Lebensgefühl. Auch über 30 Jahre nach seiner Entstehung, besteht in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer ein weitestgehend verschwommenes Bild von dem, was Hip Hop eigentlich ist. Ich werde versuchen, ein klein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Steffen Mischon (HipHop-Mobil Berlin/Brandenburg) 10.01. Kinder des September (18.00) Fünf junge Menschen, vier Städte (Berlin, Kopenhagen, Zürich und Paris). Was machen jetzt die Kinder, die wegen des türkischen Militärputsches vom 12. September, am Rockzipfel ihrer Familien hängend, in jene Staaten auswandern mussten? Wie hat die Zwangsauswanderung ihr Leben beeinflusst? Sind sie, wie einst ihre Familien, politisch aktiv? Tragen sie die Merkmale, die sie zu den „Kindern des September" macht? Eine beispielhafte Biographiearbeit, die mit der Filmemacherin Hülya Karci im Anschluss der Vorführung diskutiert wird. 17.01. Amazon meets Avatar Kultur- und Medienarbeit im Spannungsfeld von Globalisierung und lokaler Entwicklung am Beispiel Ecuador Zum ersten Mal seit der Kolonialisierung waren in Ecuador Vertreter_innen der indigenen Bevölkerung aktiv an der Formulierung einer neuen Verfassung beteiligt. Kulturarbeit ist hier eine tragende Säule der Vermittlung zwischen den gesellschaftlichen Entscheidungszentren und dem Wissen und den Bedürfnissen der unterschiedlichen Gruppen. Prof. Ulrike Hemberger 24.01. Forumtheater in der Prävention von sexueller Gewalt an Jungen Forumtheater nach Augusto Boal am Beispiel der Arbeit von ‚Berliner Jungs' (Hilfe für Jungs e.V.) ist der Schwerpunkt dieser Vorlesung. Die Referenten stellen ihre Arbeit in Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, im öffentlichen Raum (Streetwork) und bei Straßenfesten vor, erläutern Chancen und Grenzen ihrer Arbeit Henk Göbel und Marek Spitczok von Brisinski (Berliner Jungs; Hilfe für Jungs e.V.) 31.01. Bitte einsteigen! Theater in der S-Bahn zum Auschwitzgedenktag Diskriminierende Gesetzgebung gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands Anfang der 30er Jahre wird hier zur Grundlage von Theateraktionen im öffentlichen Raum. In der Vorlesung wird diese ungewöhnliche Form einer intergenerativen Aktion in der S-Bahn zum Auschwitzgedenktag, sowie eine Kooperation der Geschichtswerkstatt Miphgash und dem Theater der Erfahrungen vorgestellt. Prof. Johanna Kaiser 07.02. Bühne für Menschenrechte Aufmerksamkeit für aktuelle Menschenrechtsfragen durch dokumentarisches Theater Die „Asyl Dialoge" erzählen die Geschichte von Flüchtlingen, in ihrer Heimat, auf der Flucht und in Deutschland. Sie erzählen von ihren Erfahrungen mit dem deutschen Asylsystem, von ihrem Mut, von Solidarität und von dem endlosen Kampf um ein Leben in Sicherheit und Menschenwürde. Michael Ruf (Bühne für Menschenrechte) Verantwortlich: Prof. Johanna Kaiser Bei den Abendveranstaltungen können Kinder gerne mitgebracht werden. |