Kommentar |
1. Gruppe -Stein Hinter den Begriffen Gender und Queer stehen nicht nur verschiedene Forschungs- und Theorietraditionen, sondern auch eine Geschichte politischer Praxis sowie alltägliche Bedingungen und Situationen, in denen das Geschlechterverhältnis eine Rolle spielt. Wir werden uns in der Lehrveranstaltung einen Überblick über die Geschichte und Theorie der Gender und Queer Studies gemeinsam erarbeiten. Dies geschieht auf theoretischer, politischer und praktischer Ebene. Die theoriegeschichtliche Einführung von der Frauen zur Geschlechterforschung bis zu den Gender- und Queer Studies und die damit verbundene Klärung grundlegender Begriffe und Perspektiven feministischer Theorien sollen zu Beginn nachvollzogen werden. Im weiteren Verlauf wollen wir uns anhand verschiedener Schwerpunktthemen (Men'Studies, Gender und Film, Gender und Disability, Gender und Gesundheit, Postcolonial Studies, Gender und Kriminalität etc.) der praktischen Ebene und den verschieden Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit zuwenden. Die Lehrveranstaltung ist als Einführungsseminar konzipiert. Für den Scheinerwerb haben sie die Möglichkeit, ein Referat zu erarbeiten. Expert_innen zu den Themen Transgender und Gender und Zwangsheirat sind angefragt. 2. Gruppe - Nachtigall Das Aufgabenfeld der Sozialen Arbeit wird von diversen Kategorien sozialer Ungleichheit und Normierung strukturiert (Geschlecht, Ethnizität, Klasse, Sexualität, Alter, Staatsbürgerschaft, Religion, Behinderung etc.). Dabei ist insbesondere „Gender" zu einem Begriff avanciert, der heute aus dem Vokabular professioneller Sozialarbeiter_innen nicht mehr weg zu denken ist. Alles Gender oder was? Was verbirgt sich eigentlich genau hinter den Konzepten Gender und Queer? Diese Lehrveranstaltung vermittelt Ihnen einen Überblick über Geschichte und Theorie der Gender und Queer Studies und diskutiert die Relevanz und Interdependenz von sozialen Dominanzverhältnissen im Kontext der Sozialen Arbeit. Die Thematik wird dabei auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitet: theoretisch, politisch und praktisch. Zu Beginn soll die theoriegeschichtliche Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechtforschung bis hin zu den Gender- und Queer Studies nachvollzogen werden, verbunden mit einer Klärung der grundlegenden Begriffe und Perspektiven feministischer Theorien. Parallel dazu setzen wir uns mit den sozialen Bewegungen und politischen Forderungen auseinander, die mit der Theoriebildung korrespondieren (Frauenbewegung, Schwulen- und Lesbenbewegung, Schwarzer Feminismus, Transgender, Queer Politics u.a.). Konkret geht es um folgende Ansätze und Forschungsrichtungen: Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht, Doing Gender, Heteronormativität bzw. die Historisierung der Sexualität, Queer Theory, Männer- und Männlichkeitsforschung, Postkolonialer Feminismus, Interdependenzen/Intersektionalität. Der zweite Teil des Seminars fokussiert Gender in den verschiedenen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit und nimmt die theoretischen Konzepte aus einer praxisbezogenen Perspektive unter die Lupe. Was unterscheidet die Konzepte Gender und Queer von den bisherigen geschlechtsbezogenen Ansätzen der Sozialen Arbeit? Was bedeutet ‚Genderkompetenz' für die (eigene) Soziale Arbeit? Themenfelder im Einzelnen sind: Jungen- und Mädchenarbeit, Queere Jugendarbeit, Gender im Schulkontext, Interkulturelle und antirassistische Ansätze, Geschlecht und Gewaltverhältnisse, Bedeutung und Kritik von Gender Mainstreaming und Diversity Management etc. Die Lehrveranstaltung ist als Einführungsseminar konzipiert, das heißt, dass wir uns die Grundlagen gemeinsam erarbeiten. Dabei werden wir uns mit den „Klassikern" der Gender- und Queerforschung beschäftigen (Butler, Foucault, Derrida). Neben der Textarbeit kommen Methoden der Gruppenarbeit, Filmanalyse sowie Rollenspiele zum Einsatz. Darüber hinaus werden wir Expert_innen aus der Praxis einladen und befragen. Ein Scheinerwerb ist möglich durch Referat, Hausarbeit oder Klausur. Achtung: Zum Teil werden Einzeltermine zu Doppelsitzungen zusammengefasst! 3. Gruppe - Rauchut Seit sich die „neue Feminismen" unter dem Label der „Alphamädchen", der neuen „F-Klasse", einer Körperpolitik à la Charlotte Roches „Feuchtgebiete" oder „Lady Bitch Ray" in den Medien den Rang ablaufen, stellen sich verschärft Fragen nach der grundlegenden gesellschaftlichen und sozialen Relevanz von Gender/Queer Studies und ihrer Interventionen in Ungleichheits-, Normierungs- und Diskriminierungsverhältnisse. In diesem Einführungsseminar erarbeiten wir uns einen Überblick über die begriffliche, theoretische und sozial-politische Füllung der Begriffe Gender und Queer. Dabei erforschen wir in einem ersten Block die historisch-politischen Grundlagen (Frauenbewegung, Studierendenbewegung; Lesben-, Bi-, Transgender- und Schwulenbewegung, People of Color-Bewegung u.a) der Gender und Queer Studies. In einem zweiten Block widmen wir uns den ‚klassischen‘ Texten der internationalen Theorie-Debatten (z.B. Simone de Beauvoir, Monique Wittig; Judith Butler, Eve Kosofsky Sedgwick), um dann im dritten Block in den aktuellen deutschsprachigen Kontext (Inge Stephan, Andrea Maihofer; Sabine Hark, Peter Wagenknecht) einzumünden. Folgende Schwerpunktthemen werden in den jeweiligen Blöcken fokussiert: Doing Gender, Geschlechter(de-)konstruktionen, Heteronormativität, Men's Studies, VerUneindeutigung, Postkoloniale Theorie, Interdependenzen/Intersektionalität. Verschiedene didaktische Arrangements - Textarbeit, Gruppenarbeiten, Diskussionen, Filme, PowerPoint - sollen zum Einsatz kommen. Ein Scheinerwerb ist möglich durch Referate und/oder Hausarbeiten. 4. Gruppe - Saadat-Lendle Im Anschluss an die beiden Anfangstermine werden Blockveranstaltungen durchgeführt. Die Termine werden in Absprache mit den Studierenden festgelegt. |