1. Gruppe - Brunsendorf Nachholtermine werden in Absprache mit den Studierenden vereinbart. Das Gespräch ist das wichtigste Instrument in der Berufspraxis von SozialarbeiterInnen. In diesem Seminar, welches praxisorientiert gestaltet ist, werden auf dem Hintergrund klientenzentrierter, tiefenpsychologisch fundierter sowie systemischer Beratungsansätze Übungen und Rollenspiele zur Beratung in professionellen Situationen angeboten. Ausgehend von einem Verständnis von Beratung als Beziehungsprozeß werden wir uns mit Grundlagen der Gesprächsführung, dem Aufbau von Beratungsgesprächen, der Entwicklung des Arbeitsbündnisses sowie dem Einfluss der Persönlichkeit des Beraters auf den Beratungsprozeß beschäftigen. Darüber hinaus findet in diesem Seminar eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Wesen psychischer Krisen und möglichen Krisenverläufen statt. Besonderes Augenmerk soll auf dem Erkennen der gefährdeten Personen und entsprechender Warnsignale im Zusammenhang mit Strategien der Krisenintervention liegen.
Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 2. Gruppe - Musfeld Psycho-soziale Beratung findet in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlicher Zielrichtung und Tiefe statt. Beraterisches Verhalten und Haltung unterscheiden sich je nach Rahmen und Auftrag. Eine Schuldnerberatung oder der Beratung von Arbeitslosen in der nach Lösungen für konkrete Problemlagen gesucht wird erfordert eine andere Haltung als eine Erziehungsberatung für Eltern, bei der es darum geht, Problemdefinitionen zu überprüfen, und im Beratungsprozess in einer gemeinsamen Suchbewegung Wege für Eltern und Kinder zu eröffnen. Beides unterscheidet sich von Beratungen, die sich mit sehr individuellen Problem- und Konfliktlagen befasst und die ein personzentriertes Vorgehen erfordern. Bei aller Unterschiedlichkeit benötigen BeraterInnen in jeder dieser Situationen ein Verständnis von professioneller Beziehungsarbeit und jede Form der Beratung kann nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre stattfinden. Daher liegt ein Schwerpunkt dieses Seminars auf der Vermittlung einer beraterischen Grundhaltung, die sich auf die Theorie und Praxis der Personzentrierten Beratung nach Carl Rogers gründet. Diese wird durch systemische und lösungsorientierte Sichtweisen und Techniken erweitert. Da in Beratungsprozessen KlientInnen aber auch BeraterInnen mit eigenen z.T. unbewussten Werten und Normen konfrontiert werden, soll insbesondere diesem intersubjektiven Vorgang Aufmerksamkeit gewidmet werden (tiefenpsychologischer Ansatz). Das Seminar wird neben einer Einführung in diese Ansätze viel Zeit zum Üben der entsprechenden Grundhaltungen bieten, in Kleingruppenarbeit, Rollenspielen u.ä. Das erfordert von allen Beteiligten die Offenheit sich auszuprobieren sowie Fehlerfreundlichkeit und möglichst Humor. Darüberhinaus sollen alle TeilnehmerInnen in Kleingruppen 2 Beratungssequenzen aufnehmen, die dann mit mir gemeinsam in der Kleingruppe ausgewertet werden. Die theoretischen Annäherungen an die Ansätze sollen in der Hochschule stattfinden. Das Einüben der praktischen Haltungen und das Üben von Beratungsgespräche im Rollenspiel findet an 5 Blocktagen (Blockwoche, aber auch Wochenenden) in den Räumen eines therapeutischen Ausbildungsinstitutes außerhalb der Hochschule statt, da dort die räumlichen und technischen Möglichkeiten für intensive Kleingruppenarbeit gegeben sind. 3. Gruppe - Gahleitner, Ossola Der sozialarbeiterische Arbeitsalltag erfordert in vielen Situationen Fähigkeiten in Gesprächsführung, psychosozialer Beratung und sozialtherapeutisch orientiertem Vorgehen. Das Konzept ‚ Integrativer Beratung und -therapie‘ versucht entlang vielschichtiger Problemlagen der Klientel, erprobte Ansätze beratender und therapeutischer Arbeit zusammenzuführen, um ein möglichst breites methodisches Spektrum anzubieten. Ziel des Seminars ist, die TeilnehmerInnen nach einer Einführung in die Grundlagen der Gesprächsführung und Kommunikation für die Beratungsarbeit zu sensibilisieren und sich die Grundzüge des integrativen Paradigmas anzueignen. Dafür sollen zunächst die zugrundeliegenden Ansätze der Tiefenpsychologie, der Verhaltenstherapie, der Gestalttherapie, dem Psychodrama und der Systemtheorie kurz wiederholt bzw. erläutert und das Konzept ihres Zusammenwirkens vorgestellt werden. Anschließend werden die verschiedenen Beratungsphasen: Erstkontakt, multidimensionale Diagnostik, Förderung der Verantwortungsübernahme (Hilfe zur Selbsthilfe), gemeinsame Erarbeitung der Veränderungsaspekte und Abschlussphase erarbeitet und auf die Anwendbarkeit in gezielten Arbeitsfeldern hin reflektiert. Bereitschaft zu Übungen und Rollenspielen wird vorausgesetzt. Die Teilnahme an den Blockterminen ist Voraussetzung für die Prüfungsleistung, die in Form einer schriftlichen Reflexion entweder einer eigenen Beratungssequenz oder einer besuchten Praxiseinrichtung erfolgt. Neben selbst erstellten und zusammengetragenen Materialien werden wir uns im Seminar schwerpunktmäßig auf folgende Literaturauswahl beziehen: Rahm, Dorothea (1995). Gestaltberatung. Grundlagen und Praxis integrativer Beratungsarbeit (7. Auflage). Paderborn: Junfermann-Verlag. Rahm, Dorothea, Otte, Hilka, Bosse, Susanne & Ruhe-Hollenbach, Hannelore (1993). Einführung in die Integrative Therapie. Grundlagen und Praxis. Paderborn: Junfermann-Verlag. McLeod, John (2004). Counselling. Eine Einführung in Beratung. Band 1 der Reihe Beratung. Tübingen: dgvt-Verlag. Nestmann, Frank, Engel, Frank & Sickendieck, Ursel (Hrsg.). (2004). Handbuch der Beratung. ´Band 1 + 2. Tübingen: dgvt-Verlag. Datum Inhalt 7.10.2009 18-19.30 Begrüßung und Kennenlernen (Elena und Silke) 31.10. und 1.11.2009 jeweils 9-18 Uhr Beratung: Grundlagen und Einführung, Krise / Suizid, Wahrnehmung und Kommunikation (Elena und Silke) 18.11.09 Trauma-Jour-Fixe 19.30 bis 21.30 Professioneller Umgang mit Wut und Gewalt von KlientInnen ReferentIn: Kristin Morawe (Leiterin einer Jugend-Wohngruppe) Eigenständige Hospitation 19.12.2009 und 20.12.2009 jeweils 9-18 Uhr Integrative Beratung, Beratungsprozess, Übungen (Silke und Elena) Januar Mi abend Hospitationen Myrrha (Traumaarbeit), Elternberatung (systemisch) 10.2.2010 18-19.30 Abschluss, andere Aus- und Weiterbildungen nach dem Studium (Silke und Elena) 5. Gruppe - Seitz Ziel der Veranstaltung ist es, auf eine erfolgreiche Durchführung von Beratungsgesprächen in den nachfolgenden Praktika vorzubereiten. Die bereits erworbenen Kenntnisse psychologischer Grundlagen dienen als Ressourcen. Schwerpunkt meines Seminars ist das übende und reflektierende Lernen von Beratungsgesprächen. Eine Grundorientierung bietet dabei der systemische Ansatz, um den herum andere Methoden aus der analytischen und humanistischen Tradition gruppiert werden. Der Unterrichtsansatz ist immer das (Vor)wissen der StudentInnen und ihr vorhandenes, intuitives Gespür für gelingende Beratung. Kernthemen sind: 1. die Gestaltung eines Beratungsprozess: Zugang, Diagnostik, Problemlösung, Perspektive. 2. verschiedene Beratungsansätze und Beratungsfelder (klinischer) Sozialarbeit: z. B Krisenberatung, Suchtberatung, Jugendhilfe / Praxisbesuche 3. Es werden sowohl Haltungen als auch Techniken vermittelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Lernen durch z.B.: a) angeleitetes Üben b) strukturiertes Reflektieren c) theoretische Inputs d) Praxisbeispiele 4. Wir befassen uns damit, was in einem Beratungsprozess wirkt, ob und wenn ja, welche Möglichkeiten eine BeraterIn überhaupt hat, bestimmte vom Klienten gewünschte Wirkungen zu erzielen (z. B. durch dialogische Ressourcenerforschung, Aufmerksamkeits- Fokussierungen). 5. die Entwicklung individueller Beratungskompetenzen und Grundhaltungen wie z. B. (drei Stufen des aktiven Zuhörens, Fragearten, Beachten des Kontextes etc.) Dazu gehört auch die Selbstsorge der Berater. 6. Gruppe - Walter Studierende erhalten eine Einführung in verschiedene Modelle und Konzepte beratender Gesprächsführung, insbesondere - Phasen, Prozesse, Ziele und Kontexte von Beratung
- Wahrnehmung verbaler und non-verbaler Kommunikation
- Grundvariablen nach Rogers
- Übertragung/Gegenübertragung
- Systemische Konzepte
- Lösungsorientierte Arbeit
Achtung: Das Seminar ist stark übungsbetont und erfordert regelmäßige und aktive Beteiligung an videounterstützten Übungen, Rollenspielen und deren Auswertung. |