1. Gruppe - Brunsendorf Für die Entwicklung einer beruflichen Identität zukünftiger SozialarbeiterInnen ist sowohl eine vertiefte Auseinandersetzung mit dergeschichtlichen Entstehung ihres Berufes als auch mit theoretischen Ansätzen und Theoriemodellen der Sozialen Arbeit unabdingbar. Auf dem Hintergrund der Perspektive, dass die Geschichte der Sozialen Arbeit als Geschichte von notleidenden Menschen und den gesellschaftlichen Reaktionen auf Armut zu lesen ist, gibt das Seminar eine kompakte Einführung in die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit vom Mittelalter bis zur gegenwärtigen Praxis einer aktivierenden Sozialen Arbeit im Zusammenhang deren excludierenden Mechanismen. Dabei sollen relevante theoretische Ansätze und Theoriemodelle der Sozialen Arbeit vorgestellt und im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Funktion sowie auf sozialarbeiterische Handlungsimplikationen diskutiert werden. 2. Gruppe - Beyer Ich möchte einladen zu einer Zeitreise von der Armenfürsorge im Mittelalter über die Wiege der Moderne in der Zeit der Industrialisierung und ihre Auswirkungen auf die soziale Arbeit bis zur modernen multiperspektivischen universellen Sozialarbeit des 21. Jahrhunderts. Auf dem Hintergrund eines Überblicks historischer Wurzeln wird der Kurs einen Einblick in das Werden theorie-methodischen Grundlagenwissens sozialer Arbeit geben und mosaikartig Pioniere und Bewegungen der Ideengeschichte beleuchten. Exkursion am 19. Mai: Treffpunkt ist jeweils um 10.00 Uhr, um 13.00 Uhr und um 16.00 Uhr an der Information vom Lindencenter am Prerower Platz in Berlin-Hohenschönhausen. 3. Gruppe - Pieper Die Lehrveranstaltung will herausarbeiten, was zur Zeit das Kerngeschäft der sozialen Arbeit darstellt. Die Studierenden erwerben Basiskompetenzen, um in der Realität qualifiziert zu illustrieren, was soziale Arbeit ist und welche gesellschaftlichen Funktionszusammenhänge Soziale Arbeit konstruieren. Die zentrale Fragestellung „Was ist soziale Arbeit?" soll aus individueller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Sicht jeweils historisch-situativ beleuchtet werden. Wichtige Etappen der Geschichte werden insbesondere hinsichtlich ihrer gegenwärtigen Relevanz erörtert. Die Studierenden erhalten anhand exemplarischer Quellen einen Überblick über die Professionalisierungsbemühungen der sozialen Arbeit und ihre Theoriebildung im jeweiligen historischen Kontext sowie über den Stand der Dinge zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Die verschiedenen kontroversen wissenschaftstheoretischen Positionen werden stets auch so diskutiert, dass die Studierenden zur kritischen Auseinandersetzung angeregt werden, die zentralen Fragen des Berufsbildes ebenso auf der individuellen Ebene als auch im gesellschaftlichen Zusammenhang zu reflektieren. Insgesamt will dieses Einführungsseminar dazu anregen, sowohl relevante Theoriemanöver tatsächlich zu denken, als auch die praktische Verwertbarkeit wissenschaftstheoretischer Überlegungen kritisch zu diskutieren. Letztendlich stellt sich als Ergebnisziel die zentrale Frage, über welche formalen Kompetenzen Studierende zum Abschluss ihres Studiums verfügen, die im Vergleich andere engagierte, motivierte, empathische, total teamfähige und unglaublich wirksam helfende Menschen nicht aufweisen. Fragen & Antworten Anwesenheit Für das Einführungsseminar ist eine regelmäßige Anwesenheit verbindlich. In jeder Seminareinheit wird eine Teilnehmerliste geführt, welche die tatsächliche Anwesenheit dokumentiert. Alle Seminarteilnehmer gehen davon aus, dass eine Abwesenheit in mehr als 3 Seminareinheiten die erfolgreiche Teilnahme stark gefährdet. Die Anwesenheit ist in der Regel für den gesamten Zeitraum der Veranstaltung vorgesehen. Im Einzelfall nach vorheriger Absprache mit dem Dozenten kann die individuelle Abwesenheit durch eine besondere Leistung kompensiert werden. Protokolle In jeder Seminareinheit erstellen zwei Studierende unabhängig voneinander ein Protokoll. Das Protokoll wird zu Beginn der nächsten Veranstaltung durch die Protokollanten an alle Teilnehmer verteilt. Die Protokollanten gewährleisten die Erstellung einer Teilnehmerliste, die der Dozent spätestens am Ende des Seminars erhält. Die Protokollanten der Vorwoche legen jeweils fest, wer in der Folgewoche die neuen Protokolle erstellt. 4. Gruppe - Attia Historische und theoretische Grundlagen zum Umgang mit Differenzen in der Sozialen Arbeit Zentrale Themen der Sozialen Arbeit kreisen um die Begriffe Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Sie verweisen auf sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Fragen des Umgangs mit Differenzen. Diese wurden und werden noch als Benachteiligung und Entwürdigung bzw. Normabweichung und Störung definiert. Alter (insb. Jugend), Klasse (insb. Armut), Devianz (insb. Kriminalität) sind klassische Felder Sozialer Arbeit, die von Beginn an mit der Zugehörigkeit zu und Vorstellung von Geschlecht und ›Rasse‹/›Volk‹ einher gingen. Die historische und theoretische Entwicklung Sozialer Arbeit kann entlang des Umgangs mit diesen Themen nachvollzogen werden. Sie sind wesentlich geprägt durch Auseinandersetzungen mit den jeweiligen sozialen Bewegungen: Arbeiter-, Jugend- und Frauenbewegungen gehören zu den bekannteren, einflussreich waren und sind aber auch (Selbsthilfe-) Bewegungen zu Psychiatrie, Strafvollzug, Behinderung, Sexualität und Migration. Ihre Ziele kreisen um den Ausgleich von Benachteiligung und die Anerkennung von Differenz. Im Seminar wird rückblickend die historische Entwicklung Sozialer Arbeit mit dem Fokus auf Differenz und soziale Bewegungen nachvollzogen. Daran wird die gesellschaftliche Kontextualisierung Sozialer Arbeit deutlich. Sie reicht wesentlich in die Theorieentwicklung hinein. Theorien Sozialer Arbeit fokussieren unterschiedliche gesellschaftliche Aspekte, greifen auf Politik und soziale Bewegungen zurück und sind in wissenschaftliche Diskussionen eingebunden. Ein Überblick über Entwicklungslinien und zentrale Argumentationen soll dazu beitragen, sich in Geschichte und Theorie Sozialer Arbeit orientieren zu können. |