Gruppe 1
Einführung in Theorien und Praxen von Nicht_Behinderung und Ableismus
Die Disability Studies bilden einen transdisziplinären Ansatz, der Behinderung als ein gesellschaftliches Produkt versteht. Anders als im traditionellen medizinischen Modell, bei dem Behinderung mit dem beeinträchtigten Körper oder Geist gleichgesetzt wird, betrachten die Disability Studies Körper und Geist immer im Zusammenspiel mit Barrieren. Damit schließen sie sich an die Behindertenbewegung an, die in ihrem Schlachtruf „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert” das soziale Modell der Behinderung auf den Punkt bringt. Das Erfahrungswissen behinderter Menschen, sowie Debatten und Begriffe aus der Behindertenbewegung sind Ausgangspunkte der Disability Studies. So ist z.B. der Begriff des ableism bzw. Ableismus in der Behindertenbewegung entstanden und von den Disability Studies weiterentwickelt worden. Er verweist auf Diskriminierungsverhältnisse, denen behinderte Menschen ausgesetzt sind und die sie bei der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft „behindern”. Damit macht er eine Parallele auf zu ähnlich gelagerten Dimensionen wie Rassismus und Sexismus und verweist auf seine Verankerung in Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Im Seminar wollen wir den Begriffen wie Ableismus, Behinderung, Dis_Ability nachgehen und herausfinden, wie wir sie in der Analyse aktuell „behindernder” gesellschaftlicher Verhältnisse nutzen können. Wir werden immer wieder einen Bogen schlagen zur Praxis der Sozialen Arbeit, indem wir auf die Menschenrechte behinderter Menschen schauen, auf deren Verletzung beispielsweise in Einrichtungen der Behindertenhilfe, auf emanzipatorische Antworten darauf wie z.B. das Konzept der Persönlichen Assistenz und auf den Protest gegen Ableismus durch die Behindertenbewegung und „Disability Pride”. Wir beleuchten Intersektionen von Ableismus mit anderen „-ismen”, wie z.B. Sexismus, gehen dem normierenden und „verandernden” Blick in medialen Repräsentationen nach und greifen dabei auch immer wieder auf die Geschichte behinderter Menschen zurück.
Das Seminar findet als Blockseminar statt! Bestehend aus einem einführenden Einzeltermin (10-13 Uhr) in der ASH, und zwei Blocktagen (jeweils 10-17 Uhr) außerhalb der ASH.
Da es viele der Quellen der Disability Studies nur auf Englisch gibt, ist eine Bereitschaft zum Lesen englischer Texte von Vorteil. Für eine Teilnahmeleistung sollten sie ein Lerntagebuch schreiben, in dem Sie vier Themenfelder des Seminars beleuchten, entweder entlang der Seminarinhalte oder entlang von Texten, die im Seminar zur Verfügung gestellt werden. Eine Prüfungsleistung besteht aus einer Präsentation eines Seminarthemas oder alternativ aus einem Essay bzw. einer Hausarbeit.
Gruppe 3
Das Seminar verknüpft Kritischen Diversity Studies und Communitysorientierung (KriDiCo) in Bezug auf Theorien, Konzepte, Handlungsstrategien und Arbeitsfelder der Studierenden. Analysen Tauber mehrfachdiskriminierter Menschen und Perspektiven nehmen die unterschiedlichen Machtverhältnisse in ihrer Gleichzeitigkeit, ihren Widersprüchen und ihren Relationen in den Blick, Durch die KriDiCo-Brille lernen Studierende Ableismus und Audismus eine neue Perspektive einzunehmen. Im Seminar werden nicht Schuldfragen diskutiert. Hier geht es um Reflexion von Auswirkungen von Machtverhältnissen, von den alle Menschen betroffen sind (wenn auch in unterschiedlicher Weise), das einige privilegiert und andere nicht oder kaum. Community Action präzisiert einen facettenreichen Community-Begriff in Richtung emanzipatorischer Handlungsansätze, vor allem partizipative Interventionsstrategien, Empowerment und Powersharing in einzelnen Arbeitsfeldern der Studierenden. Studierende reflektieren durch Textarbeit und Diskussionen professionelle Handlungsoptionen, die als gesellschaftskritisch, transformativ und partizipativ verstanden werden sollen. Am Ende steht die Frage: Wie und wo könnte die Reproduktion des anscheinend endlos laufenden "cycle-of-sozialization" eine neue Richtung nehmen?"
Gruppe 4
In diesem Seminar wird in das Thema Ableismus eingeführt. Es werden Unterschiedliche Modelle von Behinderung vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Zudem wird die historische Entwicklung der Behindertenbewegung nachvollzogen mit einem Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Es wird in die Problematik des Ableismus eingeführt und auch anhand von Fallbeispielen diskutiert, welche Auswirkungen Ableismus auf das soziale Miteinander sowie auf individuelle Biografien hat. Besprochen werden auch Strategien zum Abbau von Ableismus in Gesellschaft und speziell im Kontext der Sozialen Arbeit. Das Seminar soll Raum für Reflexion und Austausch bieten. Eigene Behinderungserfahrungen der Dozentin fließen mit ein.
Das Seminar findet in Präsenz am 17. & 18. Mai, sowie 11. & 12. Juli von je 10:30-14:30 Uhr statt. Pausen sind vorgesehen. Das Seminar wird auf Deutsch abgehalten. Als Teilnameleistung sind drei kurze Reflexionen zu je einem Seminartext vorgesehen, als Prüfungsleistung Referate. Die Referatsthemen können individuell besprochen werden.
Gruppe 5
Menschenrechte behinderter Frauen
In diesem Seminar geht es um historische Aspekte im Zusammenhang mit dem Thema Behinderung, um verschiedene Modelle von Behinderung und Ableismus sowie um intersektionale Diskriminierung. Insbesondere wird die Emanzipationsbewegung behinderter Frauen mit ihren Herausforderungen und Erfolgen sowie letztlich die Verankerung der Rechte behinderter Frauen in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beleuchtet. Ferner spielt die letzte Prüfung Deutschlands zur Umsetzung der UN-BRK durch den UN-Fachausschuss vom August 2023 eine Rolle. Thematisiert wird dabei auch das Menschenrechtssystem und die Bedeutung einer menschenrechtlich fundierten professionellen Haltung in der Sozialen Arbeit.
Das Seminar findet im 14-tägigen Rhythmus freitags zwischen 13 und 15 Uhr statt. Nur bei der ersten Seminareinheit am 5. April 2024 gilt eine andere Zeit, nämlich 17.00 bis 19.00 Uhr. Seminarsprache ist deutsch. Ein gutes Verständnis der englischen Sprache ist hilfreich. Als Teilnahmeleistung werden Reflexionen zu Texten oder die Lösung von Quizfragen gewertet. Prüfungsleistungen werden durch Präsentationen oder Hausarbeiten erbracht.
Gruppe 6
Menschenrechte behinderter Frauen
In diesem Seminar geht es um historische Aspekte im Zusammenhang mit dem Thema Behinderung, um verschiedene Modelle von Behinderung und Ableismus sowie um intersektionale Diskriminierung. Insbesondere wird die Emanzipationsbewegung behinderter Frauen mit ihren Herausforderungen und Erfolgen sowie letztlich die Verankerung der Rechte behinderter Frauen in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) beleuchtet. Ferner spielt die letzte Prüfung Deutschlands zur Umsetzung der UN-BRK durch den UN-Fachausschuss vom August 2023 eine Rolle. Thematisiert wird dabei auch das Menschenrechtssystem und die Bedeutung einer menschenrechtlich fundierten professionellen Haltung in der Sozialen Arbeit.
Das Seminar findet im 14-tägigen Rhythmus freitags zwischen 15 und 17 Uhr statt, beginnend am 5. April 2024. Seminarsprache ist deutsch. Ein gutes Verständnis der englischen Sprache ist hilfreich. Als Teilnahmeleistung werden Reflexionen zu Texten oder die Lösung von Quizfragen gewertet. Prüfungsleistungen werden durch Präsentationen oder Hausarbeiten erbracht.
Gruppe 7
In diesem Seminar nehmen die Perspektiven behinderter Menschen eine zentrale Rolle ein. Damit sind Forschungs- und theoretische Beiträge behinderter Autor:innen gemeint, die das Feld von Disability Studies als eine Art ‚aktivistische Wissenschaft‘ ausmachen. Wir werden uns mit dem Ansatz der emanzipatorischen Behindertenforschung und der Entstehung des sozialen Modells der Behinderung befassen; mit der Beziehungsdynamik zwischen Behindertenbewegung und Disability Studies bzw. zwischen Aktivismus und Wissenschaft; mit den Intersektionen von Ableismus*** und anderen Diskriminierungsformen; mit der Mitwirkung von Behindertenverbänden bei der Gesetzentwicklung, insbesondere ihrer Mitarbeit an der Entwicklung der UN-Behindertenrechtskonvention. Das Seminar bietet den Teilnehmenden den Raum für die eigenen Auseinandersetzungen mit den Implikationen von Disability Studies für die Soziale Arbeit.
Die einzige Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, mit englischsprachigen Quellen zu arbeiten. Eine Prüfungsleistung besteht aus einem Essay (dazu werden genaue Hinweise gegeben) oder einer 30- minütigen Präsentation im Rahmen des Seminars. Für eine Studienleistung ist das Lesen von vier Texten erforderlich sowie das Einreichen von kurzen (maximal 1 Seite) Reflexionen zu jedem dieser Texte.
Das Seminar findet in einem 14-tägigen Rhythmus statt (mittwochs von 16.00 bis 17.30 Uhr).
*** Für eine Erklärung von Ableismus empfehle ich diesen Text von Rebecca Maskos https://dieneuenorm.de/gesellschaft/ableismus-behindertenfeindlichkeit/ und/oder dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=DHWDKIRQGRk |