Gruppe 1
Gruppe 2
In diesem Vertiefungsseminar werden wir uns schwerpunktmäßig mit der Marxschen Kapitalismuskritik als sozialökonomische Theorie befassen.
Ziel ist es, zentrale Grundbegriffe der Marxschen Theorie kennenzulernen und ein kritisch-analytisches Verständnis der ökonomischen Verhältnisse in ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erarbeiten.
Als Primärliteratur dient insbesondere das Hauptwerk von Karl Marx, "Das Kapital, Band I".
Gruppe 3
Seminarbeschreibung:
"Fair Trade als Soziale Ökonomie?"
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Fair-Handels-Strukturen sowie weiteren Strömungen der Sozialen Ökonomie und betrachten diese aus gesellschaftskritischer Perspektive. In diesem Kontext diskutieren wir Zusammenhänge, Überschneidungen und Unterschiede zwischen den Konzepten.
Angesichts der vorherrschenden Machtasymmetrien im globalen Handelssystem, beabsichtigt der Fair Trade-Ansatz eine sozial und ökonomisch gerechte Neugestaltung der globalen Wirtschaftsstrukturen. Ganz nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe ist das Ziel ein Empowerment von Akteur:innen durch die Förderung von wirtschaftlicher Stabilität, Teilhabe und Selbstbestimmung.
Vor diesem Hintergrund betrachten wir gesellschaftliche und wirtschaftliche Wechselwirkungen von Fair Trade aus macht- und diskriminierungssensibler Perspektive und erarbeiten und diskutieren Ansätze interkultureller, dekolonialer und kollaborativer Zusammenarbeit.
Im Seminar setzen wir uns projektbasiert und schwerpunktmäßig am Beispiel der Textilindustrie mit folgenden Inhalten auseinander:
- Definitionen, Bewegungen und Beispiele der Sozialen Ökonomie.
- Das Fair Trade-Konzept als Strömung der Sozialen Ökonomie.
- Social Entrepreneurship und Fair Trade in der Textilindustrie.
- Die Textilindustrie im Kontext (globaler) sozialer Gerechtigkeit.
- Interkulturelle Kompetenzen und interkulturelle Kollaboration.
- Diskriminierungssensible und gleichberechtigte Zusammenarbeit in postkolonialen und machtasymmetrischen Settings.
Das Seminar ist interaktiv gestaltet, lädt zur kritischen Betrachtung und Diskussion ein und umfasst kontinuierliche Gruppenarbeit. Ziel ist das Erarbeiten von Ansätzen (Inhalten und Methoden) für eine interkulturelle, dekoloniale und kollaborative Zusammenarbeit im Kontext von Fair Trade.
Gruppe 4
Ökonomische Ideengeschichte und Gegenwart der Care-Arbeit
Die Organisation von Sorge- und Fürsorgearbeit ist von zentraler Bedeutung für die Analyse der Gesellschaft. Allerdings wurde die Bedeutung der Sorgearbeit in der vorherrschenden westlichen Gesellschaftstheorie lange Zeit vernachlässigt. Sowohl in der marxistischen Theorie als auch im Liberalismus und im Poststrukturalismus wurden Fragen zur Sorgearbeit und sozialen Reproduktion nicht ausreichend berücksichtigt. Dies zeigt sich unter anderem in der Geschlechterarbeitsteilung und in starren Rollenzuweisungen im Geschlechterverhältnis. Die Arbeitsbeziehungen im Industriekapitalismus, das Konzept des rational handelnden autonomen Subjekts und formale Gerechtigkeitsprinzipien dominierten die Diskussion. Der Neoliberalismus verschärfte das Verständnis des traditionellen liberalen Denkens von ökonomischem Individualismus, indem er das Ideal des unternehmerischen Selbst und die Ökonomisierung verschiedener Lebensbereiche förderte. Care-Arbeit wurde in diesem Kontext zunehmend einer ökonomischen Verwertungslogik unterworfen.
Gleichzeitig gewinnen care-zentrierte Ansätze seit den 1970er Jahren an Bedeutung, insbesondere im Rahmen der feministischen Theoriebildung, und stehen seit den letzten Jahren im Zentrum sozialwissenschaftlicher Debatten. Sie eröffnen neue Perspektiven auf die Bereiche Ökonomie, soziale Beziehungen und zwischenmenschliche Interaktionen, und weisen alternative Wege zur Überwindung des gegenwärtigen Kapitalismus auf.
Die Auseinandersetzung mit Care ist auch eng mit globaler Arbeitsteilung und Ausbeutungsverhältnissen verbunden. Neue kapitalismuskritische Ansätze mit einem intersektionalen Fokus analysieren eine zunehmende internationale Ökonomie der Care-Arbeiten und stellen die Frage nach globaler Gerechtigkeit.
In dem Seminar soll die Geschichte und Gegenwart westlicher politischer und ökonomischer Theoriebildung und das vorherrschende Gesellschaftsverständnis in dem Erkenntnisinteresse nachgezeichnet werden, welche Bedeutung Sorge- und Fürsorgearbeit (Care) darin hatte.
Der Blick auf die Ideengeschichte und Theorie der Care-Arbeit soll zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den ökonomischen Verhältnissen führen und alternative solidarische Praktiken und Bewegungen für die Organisation der (Care-) Ökonomie und zwischenmenschliche Beziehungen aufzeigen.
Der Kurs findet im zwei-wöchigen Turnus statt und wird durch Blockveranstaltungen in den Blockwochen im Mai und Juli ergänzt.
Gruppe 5
"Wohnraumpolitik: Grenzen, Spielräume, Gegenentwürfe."
Laut letzten Schätzungen fehlen in der Bundesrepuplik Deutschland (BRD) an die 700 000 Wohnungen, alleine in Berlin 100 000. Die Verknappung von Wohnraum im unteren bis mittleren Preissegment wird immer prekärer. Vorhandener Wohnraum verteuert sich zusehends. Eigenbedarfskündigungen und Räumungsklagen nehmen zu. Eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ist absehbar nicht zu erwarten.
Ansätze der Wohnungspolitik mit besonderem Fokus auf die Stadt Berlin sollen kritisch hinterfragt werden. Mögliche Handlungsstränge sowohl staatlicherseits als auch von Seiten der Zivilgesellschaft werden beleuchtet. In den einzelnen Veranstaltungen werden wir uns dem Thema unter verschiedenen Aspekten annähern, wie zum Beispiel der Selbstregulation durch den Markt, der Wohnungspolitik in der BRD seit 1949, der Mietpreisbremse, des Berliner Mietendeckels, der Wohndiskriminierung, der Entkoppelung des Besitzes an Grund und Boden von dem Besitz der darauf errichteten Gebäude, des sozialen/gemeinwohlorientierten Wohnungsbaus, der Baugenossenschaften, der Eigenbedarfskündigung/Zwangsräumung.
Zur Veranschaulichung diverser Sichtweisen im wohnungspolitischen Diskurs und möglicher Handlungsspielräume soll eine Exkursion zum Rathausblock (Dragonerareal) als "Berliner Modellprojekt" zur Stadtentwicklung in Kreuzberg beitragen.
Gruppe 6
In diesem Vertiefungsseminar werden folgende sozioökonomische Konzepte und Themen untersucht und deren Verhältnis zu einer kritischen Sozialen Arbeit reflektieren:
- Kritische Sozialarbeit
- Soziale Arbeit und Soziale Bewegungen
- Commons als kritisch-emanzipatorische Weltsicht
- Ökologisch ungleicher Tausch
- Geschlechtergerechtigkeit in globalen Lieferketten
- Machtaufbau in Tarifverhandlungen
- Gewerkschaftliche Organisation
- Vergesellschaftung von Wohnungen
- Ernährungssouveränität
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