Kommentar |
Gruppe 1 - 4: Handlungsbezogene Methoden 1. Gruppe - Blank: Inhalt: Im Seminar wird anhand von Praxisbeispielen aus dem Bereich des Jugendamtes methodisches Handeln gezeigt und geübt. Verschiedene Handlungsansätze und Methoden (wie z.B. Case Management und Mediation) werden unter Berücksichtigung rechtlicher und institutioneller Rahmenbedingungen vorgestellt. Im Sinne methodischen Handelns werden aus unterschiedlichen Bereichen (Familientherapie, Netzwerkarbeit, Psychodrama) einzelne Elemente (z.B. Genogrammarbeit, Soziales Atom, Ressourcenanalyse) miteinander in Verbindung gebracht. Beispiele und Fragestellungen aus anderen Arbeitsbereichen sind erwünscht. Methodik: Vortrag, Diskussion, Übung, Rollenspiel Literatur: GALUSKE, M.: Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, Weinheim und München. GEIßLER, K. A./HEGE, M.: Konzepte sozialpädagogischen Handelns. Ein Leitfaden für soziale Berufe, Weinheim. HARNACH-BECK, V.: Psychosoziale Diagnostik in der Jugendhilfe. Grundlagen und Methoden für Hilfeplan, Bericht und Stellungnahme. HEINER/MEINHOLD/von SPIEGEL/STAUB-BERNASCONI: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit, Freiburg HEINER, M. (Hrsg.): Diagnostik und Diagnosen in der Sozialen Arbeit. Ein Handbuch, Berlin. KLEVE, H./ HAYE, B./HAMPE-GROSSER, A./ MÜLLER, M.: Systemisches Case Management, Aachen. KRIZ, J.: Grundkonzepte der Psychotherapie, Weinheim. MÜLLER, C. W.: Wie Helfen zum Beruf wurde: Eine Methodengeschichte der Sozialarbeit, 2 Bände, Weinheim. SCHLIPPE, A.v./SCHWEITZER, J.: Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, Göttingen. SCHULZ V. THUN, F.: Miteinander reden. 2 Bände, Reinbek. STIMMER, F.: Grundlagen des Methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit. Stuttgart. WATZLAWICK, P./BEAVIN, J. H./JACKSON, D. D.: Menschliche Kommunikation: Formen; Störungen; Paradoxien, Bern. 2. Gruppe - Reichmann Orientierung an der Verwendbarkeit theoretischen Wissens für die konkrete Handlungspraxis ist für ein Studium der Sozialen Arbeit grundlegend. Doch hier liegt häufig auch eine besondere Schwierigkeit. Professionell handeln heißt wirksam und zugleich methodisch reflektiert handeln. Beides hängt zusammen, aber wie? Basierend auf eigener wie auf fremder Praxiserfahrung in verschiedenen Handlungsfeldern, auf dem vorhandenen Theoriewissen, den Interessen und Zielen der Studierenden wird im Seminar ein grundlegendes Methoden- und Begriffsinventar erarbeitet und die zukünftige Umsetzung und seine Grenzen bzw. Erweiterung im konkreten Arbeitsalltag vorbereitet. Konkretes Fallmaterial, einschlägige Fachliteratur und aktuelle graue Literatur zum organisatorischen Rahmen bilden die Arbeitsgrundlage. Die Konzepte und Theorien werden jeweils auf konkrete Handlungsvollzüge, wie sie im Praxisalltag in Organisationen und Einzelsettings begegnen, herunter gebrochen. Umgekehrt werden konkrete Fallgeschichten und Problemstellungen daraufhin untersucht, welche Ansätze und Methoden sinnvoll Anwendung finden könnten. Darüber hinaus werden die Konsequenzen und u.a. ethischen und politischen Implikationen verschiedener Ansätze diskutiert. Inhalte aus Teil I (ss 09) voraussichtlich: Multiperspektivische Fallarbeit, Figurierung von Kräftefeldern, Gesprächsführung, Aushandlungsorientierung, Zeit und Raum, Handlungsformen, Zielorientierung, Lebensweltorientierung, Ressourcenorientierung. Inhalte aus Teil II (ws 09/10) voraussichtlich: Systemische Soziale Arbeit, Sozialraum, Case Management, Dienstleistungs- und Koproduktionsansatz, „methodischer Dreischritt" und Arbeit mit Arbeitshypothesen, Clearing und sozialpädagogische Diagnostik, Reflexion und Evaluation
3. Gruppe - Thomas, Bergschmidt Zielsetzung des zweisemestrigen Seminars ist die Vermittlung methodisch und theoretisch reflektierter Handlungsweisen in der Sozialen Arbeit mit Menschen, die aufgrund sozialer und persönlicher Schwierigkeiten in prekarisierte Lebenslagen abrutschen. Der Fokus liegt auf folgenden Problemen: Obdachlosigkeit, Armut, Sucht, Psychose, Ausländerstatus. Anhand von Fallbeispielen aus den Praxisfeldern Einzelfallhilfe, Streetwork, junge Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und interkulturelle Suchthilfe sollen zum einen praktische Handlungsmethoden der Hilfeplanung, des Fallverstehens, der Gesprächsführung und der Selbstreflexion erarbeitet werden. Zum anderen dienen die Fallbeispiele als Ausgangspunkt für die kritisch-theoretische Analyse und Reflektion der gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit mit Menschen in besonders prekarisierten Lebenslagen. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Studierenden ihre eigenen Praxiserfahrungen und inhaltlichen Interessen mit einbringen, auf Wunsch auch im Hinblick auf die Bachelorarbeit. Die Seminargestaltung setzt sich zusammen aus Impulsreferaten der Lehrenden und der Studierenden, Gruppenarbeit, einübenden Rollenspielen und Exkursionen in Praxisfelder. Da sich die Themenspezifizierung auch an den Interessen der Studierenden orientiert, wird die zugrunde gelegte Literatur in der zweiten Seminarsitzung bekannt gegeben. Gruppe 5 - 8: Qualitativ-rekonstruktive Ansätze 6. und 8. Gruppe - Wesselmann Als erster Ausgangspunkt des Seminars dienen die im Praktikum erworbenen biografischen und professionellen Erfahrungen. Entlang der Frage auf der Grundlage, welcher Methoden und Theorien wurde in der Praxis „wie" mit Klientinnen und Klienten umgegangen und gearbeitet, verschaffen wir uns einen Überblick zu den dort vorgefundenen, wie auch zu weiteren, die in der Sozialen Arbeit genutzt werden. Welche Abläufe in der Praxis und in ihren Institutionen erlebten wir dabei als hilfreich, was hingegen eher als problematisch. Diese Fragen können auch spannend für das Exposé der Bachelorarbeit sein. Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt dann darin, sich anhand von Fallbeispielen, praktischen Übungen sowie der Lektüre von Texten, Methoden und theoretische Grundlagen rekonstruktiver, also verstehender, Sozialer Arbeit anzueignen. Methodik und Theorien verstehender Sozialer Arbeit werden also nicht getrennt, sondern ineinander verzahnt vermittelt. Im Einzelnen umfaßt dies: - Einübung in narrativer Gesprächsführung und Beratung
aus didaktischen Gründen wird dies am zu vereinbarenden Blocktag vermittelt! - Einübung in eine selbstreflexive Haltung, auch als Evaluationsinstrument
- Biografisches Fallverstehen und Diagnostik
- Analyse institutioneller Strukturen und sozialräumlicher Ressourcen
- Fallbezogene und wissenschaftsbasierte Interventionen
Auseinandersetzung mit Vorgehensweisen und Theorien der qualitativen Sozialforschung - zu Prinzipien der Offenheit und Kommunikation
- zu Mechanismen des Selbst- und Fremdverstehen
- zur Definition und Konstruktion von sozialen Problemen, wie bspw. zu der Frage nach Normalität>
- (Selbst)Verständnis einer Kritischen Sozialen Arbeit
Thematisch nutzen wir Biografien von (behinderten) AdressatInnen und AkteurInnen Sozialer Arbeit, die wir nach Anleitung auch selbst erheben und mit dem Verfahren der biografischen Fallrekonstruktion auswerten. Dies kann bspw. Gegenstand von Studien- und Bachelorarbeiten sein. Ziel: Professionalisierung durch flexible und reflexive Handhabung von fallspezifisch angemessenen Handlungskonzepten. Voraussetzungen: verbindliche Teilnahme am Kompakttag nach Absprache entweder am gewohnten Seminartag innerhalb der Blockwoche oder an einem Samstag/Sonntag im Mai. Offenheit für praktische und selbstreflexive, auch schriftliche, Übungen. Literaturliste wird zu Seminarbeginn ausgegeben. 7. Gruppe - Völter Schwerpunkt: Qualitativ-rekonstruktive Ansätze THEMA „Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen. Rekonstruktion von Biographien, Familienkonstellationen und Beratung" Verbindlicher Kompakttermin im SoSe 09 - bitte vormerken!: 6. Juni (10-17 Uhr) und 7. Juni (10 - 15 Uhr) Auch im WS werden aus inhaltlichen Gründen 1-2 Kompakttermine stattfinden! Kommentar: Ziel des Seminars ist, dass wir uns gemeinsam das Thema „Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen" erschließen. In Beratungsprozessen wird das Thema, wenn überhaupt oft als sekundäres Problem wahrgenommen. Zu recht oder zu unrecht? In der Medienpädagogik und in öffentlichen Diskussionen zum Thema gibt es ganz deutlich mindestens zwei Diskurse dazu: den einen, der die intensive bis exzessive Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen explizit befürwortet, als Phänomen der Mediengesellschaft sowie als Kompetenz der nachwachsenden Generationen kennzeichnet, den anderen, der extrem davor warnt und Entwicklungsprobleme der Kinder und Jugendlichen beschreibt: So sind etwa einer Studie der Charité zufolge mindestens 5 Prozent aller Berliner Kinder und Jugendlichen „computersüchtig". Sie nutzen den Computer, um in eine „andere" oder „virtuelle" Welt zu flüchten, um ihre (anderen) sozialen Probleme zu vergessen oder nur kurzzeitig zu verdrängen. Laut dieser Studie werden Computerspiele, ähnlich wie stoffgebundene Drogen, zur Stressbewältigung benutzt. Die SeminarteilnehmerInnen sollen sich mittels vorliegender Interviews sowie mittels einer eigenen Forschung zum Thema eine fundierte, angemessene Haltung zu diesem Themenfeld bilden lernen. Sie sollten die Bereitschaft zum Literaturstudium mitbringen sowie die Bereitschaft, selbst biografisches Interview mit einer/m Jugendlichen oder ein narrativ-interaktionsgeschichtliches Expert/innengespräch mit einer Kolleg/in aus einem Bereich der therapeutischen und/oder der Sozialen Arbeit zu führen. Alternativ dazu kann eine teilnehmende Beobachtung in einem öffentlichen Raum gemacht werden. Im Seminar werden dazu Techniken der Gesprächsführung sowie der hermeneutischen Fallrekonstruktion eingeübt. In der 2. Hälfte des Seminars werden wir uns mit dem Thema Prävention und Beratung beschäftigen: Auf der Basis von vorhandenem Interviewmaterial rekonstruieren wir exemplarisch einige der im aktuellen Beratungsfeld vorhandenen Beratungserfahrungen und -konzepte. Abschließend überlegen wir Methoden der Prävention. Dazu gehört u.a. die Arbeit mit Wünschen. Im Rahmen des Seminars können die Studierenden zunächst an einem Wünsche-Seminar teilnehmen. Danach wird im Seminar auf der Basis der Interviewerfahrungen erarbeitet, wie ein solches Seminar für Jugendliche gestaltet werden könnte. Dieses Konzept wird kann auf Wunsch dann für eine SchülerInnen-Gruppe von den Studierenden praktisch umgesetzt werden. |