Gruppe 1
POSTKOLONIALE PÄDAGOGIK
Das Seminar widmet sich der postkolonialen Pädagogik. Es werden die Auswirkungen des Kolonialismus auf Bildungssysteme und -praktiken betrachtet und die fortbestehenden Spuren kolonialer Machtstrukturen in Bildungsinstitutionen untersucht.
Im Zentrum stehen Fragen nach der Konstruktion von Wissen, Identität und Macht in Bildungskontexten, die von kolonialen Erfahrungen geprägt sind. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze und Methoden der postkolonialen Pädagogik vorgestellt und diskutiert.
Das Seminar bietet Raum für die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und Debatten im Bereich der postkolonialen Pädagogik sowie für die Reflexion eigener pädagogischer Praxis im Hinblick auf koloniale Kontinuitäten und Möglichkeiten der Dekolonisierung. Es lädt dazu ein, die Bedeutung postkolonialer Perspektiven für eine inklusive, gerechte und plurale Bildung zu erkunden und ihre Relevanz für die Gestaltung von Bildungssystemen und -praktiken zu reflektieren.
Es wird eine aktive und regelmäßige Teilnahme erwartet. Seminarplan und Literaturliste finden Sie auf moodle.
Gruppe 2
Was ist Bildung? Philosophische Zugänge und lebenspraktische Höhlenausgänge
Was bedeutet es, „gebildet” zu sein? In der heutigen Zeit wird von Bildung oft nur auf reichlich oberflächliche, ökonomisch verwertbare, mitunter aber auch sehr elitäre Weise gesprochen: Wer gebildet ist, hat einen sozialen Vorteil oder „Vorsprung” gegenüber jenen, die es nicht sind. Die „Klassiker” der Bildungsphilosophie jedoch verstehen unter Bildung vor allem ein ganzheitliches Ideal gelingender Persönlichkeitsentfaltung – von der Wiege bis zur Bahre. Demnach findet Bildung keineswegs nur in der Schule statt, und wenn dabei gelegentlich auch die Profession der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle spielt, indem sie biografische Lern- und Entwicklungsprozesse ihrer Adressat:innen ermöglicht und unterstützt, benötigt die Profession eine genauere Vorstellung davon, wie derartige Lernprozesse gelingen oder aber scheitern können – und damit eben auch eine Antwort auf die zu Anfang erwähnte Frage. Wir werden uns im Seminar, einerseits, mit einer eingehenden Lektüre und Diskussion ausgewählter philosophischer Klassiker der Bildungstheorie beschäftigen, dies aber, andererseits, auch anwendungsbezogen tun, d.h. mit Blick auf konkrete Fallbeispiele, aktuelle Probleme, mediale Inszenierungen, künstlerische Illustrationen usw.
Diese Lehrveranstaltung findet in Präsenz statt. Die Anwesenheit vor Ort ist dann obligatorisch. Es gibt keine "hybride" Übertragung des Kurses und auch keine Aufzeichnungen der Diskussionen; wohl aber - über das Semester verteilt - einzelne Blended-Learning-Einheiten in Gruppenarbeit. Näheres regelt das zu Beginn des Seminars auf Moodle hochgeladene Seminarprogramm.
Bitte beachten: Das Seminar beginnt erst am 11.4.24 (!).
Gruppe 3
Sexualisierte Gewalt im Kontext queerer Lebensweisen
Zu diesem Thema gibt es im deutschsprachigenen Bereich noch wenig konzentriertes Wissen. Im Seminar begeben wir uns auf eine Suche nach Quellen und Wissensbeständen, die uns diesen Themenbereich für die Soziale Arbeit erschließen. Wir schauen uns vorhandene Studien und Texte aus Wissenschaft und Communities an. Wir fragen uns auch theoretisch: Was bedeutet "Queering sexual Violence"? Ziel ist es, einen Korpus an Wissen zusammenzutragen, der für die Soziale Arbeit nützlich ist.
Teilnahmeleistungen: Recherchearbeit und Präsentationen, Textmoderationen
Prüfungsleistungen: Abfassen von Texten, Podcasts, klassiche Formate wie Hausarbeiten und Poster
Gruppe 4
Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit
Das Seminar widmet sich den Grundlagen bzw. Diskursen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung,
Klimagerechtigkeit, Postwachstumsdiskurse, Planetary Health, Wald- bzw. Naturästhetische Bildung,
Raum-, Leibästhetik, informelles Lernen und Bewegungsbildung.
Das Seminar soll theoretische, aber auch praktische (z.B. Kurzexkursionen in Naturräume) und
politische Bezüge (an der ASH und im Rahmen des UN-BNE-Bildungsprogramms) beinhalten.
Ausdrückliche Präsenzveranstaltung.
Gruppe 5
„Antisemitismuskritische Bildung“
Die Ideologie des Antisemitismus stellt die Lebensgrundlage von Jüdinnen und Juden existenziell infrage. Da Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, muss seine Bearbeitung und Zurückweisung als Querschnittsaufgabe auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Eine dieser Ebenen ist die pädagogische Arbeit im Allgemeinen und die antisemitismuskritische Bildungsarbeit im Besonderen.
Diese Vertiefung bietet neben einem Grundwissen über Genese, Ideologie und (aktuelle) Erscheinungsformen des Antisemitismus vor allem auch einen Einblick in Theorie und Praxis der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Mit einem abwechslungsreichen Mix aus Inputs, Text- und Gruppenarbeiten, Methodenerprobungen und Praxisbeispielen nähern wir uns gemeinsam u.a. folgenden, zum Teil recht kontrovers diskutierten Fragen an:
Wie lässt sich Antisemitismus definieren? Wer hat die Definitionsmacht? Worin unterscheiden sich Antisemitismus und Rassismus? Wie lässt sich beides zusammen denken – und was bedeutet das für die Bildungs- und Soziale Arbeit? Welche Bedeutung hat der 7. Oktober 2023? Darf man Israel kritisieren? Was bedeutet „Free Palestine“?
Eine regelmäßige Teilnahme, die Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Ambiguitätstoleranz gegenüber anderen Perspektiven (als der eigenen) werden vorausgesetzt.
Mögliche Prüfungsleistungen: „Klassische“ Hausarbeit, vertonte PPT, Podcast, Methodenausarbeitung.
Arnon Hampe ist Politikwissenschaftler, politischer Bildner und Museumspädagoge mit deutschem und irakisch-jüdischem Familienhintergrund.
ACHTUNG: Das 4-tägige Blockseminar findet gemeinsam mit Gruppe 8 statt!
Gruppe 6
Klassismuskritische Bildungsarbeit
Klassismus beschreibt die Diskriminierung und Privilegierung entlang von Klassenherkunft und_oder zugehörigkeit. Das Seminar bietet Raum Verbindungslinien zwischen machtkritischer Bildungsarbeit, Klassismus und Soziale Arbeit herzustellen.
Wie gestalte ich klassismuskritisch(e) Bildungseinheiten? Dieser Frage nähern wir uns im Laufe des Semesters an. Während der Sitzungen werden im flipped Classroom-Format Bildungseinheiten zur Auseinandersetzung bezüglich Klassismus gestaltet und anschließend bildungstheoretisch reflektiert. Die Reflexion setzt an Bildungstheorien an, die davon ausgehen, dass sowohl Bildungsprozesse, als auch Bildungsverläufe durch soziale Ungleichheiten und epistemische Gewalt beeinflusst und hervorgebracht werden.
Ein Learning Outcome der Lehrveranstaltung ist, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen wurde, wie relevant die Beschäftigung mit Klassismus, unter Berücksichtigung intersektionaler Verwobenheiten, im Kontext der Sozialen Arbeit ist und wie klassismuskritisches Handeln in ausgewählten Handlungsfeldern gestaltet werden könnte. Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Gestaltung von Bildungseinheiten wird erwartet.
Das Seminar findet 14-tägig statt!
Gruppe 7
"Gender in der Pädagogik – zwischen Sensibilisierung, Reflexion und Haltung”
Gender erhält zunehmend Aufmerksamkeit - auch in pädagogischen Kontexten. Doch trotz queerer und dekonstruktivistischer Ansätze begrenzen alltagsweltliche Geschlechtervorstellungen noch immer professionelles Handeln. Gender wird oft erst als Problemthema sichtbar – z.B., wenn die gender expression der Adressat*innen nicht zum körperlichen Erscheinungsbild zu passen scheint. Wie kann eine geschlechtersensible Gestaltung gelingen, die ohne die Reproduktion heteronormativer Annahmen auskommt, aber die Omnipräsenz von Gender berücksichtigt? Welche Reflexionsschleifen sind hier erforderlich und welche Rolle spielt die eigene Positionierung? Welche pädagogischen Ansätze existieren bereits und wie sind sie verwoben? Welche Herausforderungen ergeben sich für die pädagogische Praxis und wie können wir produktiv mit Widersprüchlichkeiten umgehen?
Das Seminar nimmt Begriffe, Theorien und Praktiken unter die Lupe und sensibilisiert für einen professionellen Umgang mit Geschlechterthemen in pädagogischen Kontexten. Unter dem Stichwort Genderkompetenz wird nicht nur Geschlechterwissen, sondern insbesondere dessen Anwendung und die eigene Haltung in den Fokus gerückt. Das Seminar bietet ein Zusammenspiel aus (theoretischem) Input und methodischen Elementen.
Voraussetzungen: Interesse am Themenkomplex Gender und Queer // Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, zur intensiven thematischen Auseinandersetzung und zur methodischen, (selbst-)reflexiven Arbeit // Bereitschaft, sich auf prozesshaftes Arbeiten einzulassen // Vorkenntnisse sind nicht erforderlich
Termine: das Seminar beinhaltet je einen Termin in den Blockwochen
Gruppe 8
„Antisemitismuskritische Bildung”
Die Ideologie des Antisemitismus stellt die Lebensgrundlage von Jüdinnen und Juden existenziell infrage. Da er ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, muss seine Bearbeitung und Zurückweisung als Querschnittsaufgabe auf verschiedenen Ebenen antisemitismuskritische Bildungsarbeit im Besonderen. Diese Vertiefung bietet neben einem Grundwissen über Genese, Ideologie und (aktuelle) Erscheinungsformen des Antisemitismus vor allem auch einen Einblick in Theorie und Praxis der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Mit einem abwechslungsreichen Mix aus Inputs, Text- und Gruppenarbeiten, Methodenerprobungen und Praxisbeispielen nähern wir uns gemeinsam u.a. folgenden, zum Teil recht kontrovers diskutierten Fragen an: Wie lässt sich Antisemitismus definieren? Wer hat die Definitionsmacht? Worin unterscheiden sich Antisemitismus und Rassismus? Wie lässt sich beides zusammen denken – und was bedeutet das für die Bildungs- und Soziale Arbeit? Welche Bedeutung hat der 7. Oktober 2023? Darf man Israel kritisieren? Was bedeutet „Free Palestine”?
Eine regelmäßige Teilnahme, die Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Ambiguitätstoleranz gegenüber anderen Perspektiven (als der eigenen) werden
Mögliche Prüfungsleistungen: „Klassische” Hausarbeit, vertonte PPT, Podcast,
Agit Kadino ist Sozialarbeiter, politischer Bildner und studiert im Master Islamwissenschaft an der FU Berlin. Er hat kurdisch-syrisch-muslimischen Familienhintergrund.
ACHTUNG: Das 4-tägige Blockseminar findet gemeinsam mit Gruppe 5 statt! |