Kommentar |
Gruppe 1
„Den Blick erweitern“ – Sozialökologische Zugänge in der beruflichen Sozialarbeit
Beginnend mit Hull House und Jane Addams als Beispiel auch einer politischen Sozialarbeit, die auf unterschiedlichen Handlungs- und Theorieebenen agiert und als Teil der Berufsgeschichte berufliche Orientierung und Identität bieten kann. Dieser frühe sozialökologische Zugang, der auch in die Chicago School hinein wirkte, wird ergänzt durch weitere theoretische und praktische Umsetzungen sozialökologischer Ansätze in der Sozialarbeit: Von der GWA über Quartiersmanagement zur Sozialraumorientierung, Family Group Conference (Verwandtschaftsrat), Schulsozialarbeit, Streetwork, Globalisierung, empowerment; Urie Bronfenbrenner und sein Modell der Ökologie der menschlichen Entwicklung; Behavior settings/action settings; Lebensweltorientierung, Sozialraumorientierung sind weitere Inputs und Vertiefungen, ergänzt durch praktische methodische Hilfen wie ecomap, VIP Card, Life Model (Germain/Gitterman) oder die EnvironmentAktivierungsmethode von Müller/Gehrmann. Ziel des Seminars ist die Beschreibung und Anwendung beruflicher Sozialarbeit als sowohl gesellschaftlich verortet und gebunden, gleichzeitig aber verstanden als „Einmischungsstrategie“ (Mielenz) zur Gestaltung sozialer Wirklichkeit und nicht nur zu ihrer Verwaltung. Berufsidentität, Erklärungs- und Handlungswissen als persönlicher Kompetenzzuwachs sind Zielstellung.
Das Seminar wird gestaltet durch Vortrag, Diskussion, Filme, Übungen und studentische Beiträge. Literaturliste und inhaltlicher Ablauf im Seminar.
Teilnahmenachweis: Erstellung eines Seminarprotokolls; Prüfungleistungen: Hausarbeit, Seminargestaltung
Gruppe 2
Das Seminar vermittelt eine handlungstheoretische Perspektive auf Fallbearbeitungen in der Sozialen Arbeit. Kernelemente sind die Einführung in die Arbeit mit kompelexeren sozialarbeitereischen Prozessmodellen, die explizit die Perspektive von Klient_innen in sozialen Situationen erfassen und relational berücksichtigen. Im Mittelpunkt dieses Semesters steht die sozialarbeiterische Fallkonstruktion anhand einer bewussten Erfassung von Situationen mit Klient_innen. Dazu werden erlebte Praxis (Fall-)konstellation mit Hilfe dieses theoriegleiteten Konzeptes (neu) reflektiert und als Fallvignette verschriftlicht. Sie bilden die Grundlage einer Fallarbeit, die methodisch primär rekonstruktive und relationale Aspekte in die Analyse mit einbezieht. Erwartet wird die Bereitschaft erlebte Fallkonstelallationen einzubringen, sowie sich lesend entsprechende Konzepte und Theorieelemente anzueigenen und reflektierend mit den Fallsituationen in Verbindung zu bringen.
Gruppe 3
In diesem Seminar stehen die Anwendung wissenschaftlicher Theorien in der praktischen Arbeit sowie die kritische Reflexion der eigenen Sozialisation und Positionierung im Fokus. Ergründet wird dazu die Wichtigkeit und der Nutzen wissenschaftlicher Theorien, für die Beantwortung praktischer Fragen und das eigenen Professionsverständnis. Gleichzeitig sollen praktische Probleme in wissenschaftliche Fragen übersetzt werden. Dafür wird einerseits mit Praxisbeispielen gearbeitet, die unter anderem zur (Problem- und Ressourcen-)Analyse dienen und aus denen Handlungsstrategien konstruiert werden sollen. Andererseits soll erkundet werden, welche persönlichen Hintergründe die eigenen Sichtweisen und Herangehensweisen beeinflussen. Dieses Seminar bietet damit auch den Raum, persönliche und berufliche Erfahrungen kritisch zu reflektieren und Bezüge zu Theorien und Konzepten herzustellen - nicht zuletzt zur Weiterentwicklung der eigenen professionelle Haltung und dem eigenen professionellen Selbstverständnis. Im Mittelpunkt stehen dabei auch Fragen, Rund um den „Theorie- Praxis- Transfer“. Als Querschnittsthemen der Sozialen Arbeit werden in diesem Seminar der Einbezug von machtkritischen Ansätzen und berufsethische Herausforderungen verstanden.
Den inhaltlichen Wünschen der Studierenden soll immer ausreichend Raum gegeben werden. Das Seminar besteht aus einem didaktischen Mix von Inputs, Diskussion, Arbeiten an Praxisbeispielen, Übungen und Gruppenarbeiten. Beim ersten Seminartermin erhalten Sie weiteren Informationen zu Inhalten, Teilnahmeleistung etc. |