Gruppe 1
Tugendethische Grundlagen der Professionsethik: Was es heißt, „gute” Soziale Arbeit zu leisten?
In der Hektik des sozialarbeiterischen Alltags stellen sich professionsethische Fragen meist sehr konkret: Darf ich meine Klientin belügen? Bringe ich den Mut auf, zwei sich prügelnde Jugendliche auseinanderzubringen? Sollte ich der jungen Frau nicht doch noch eine dritte Chance geben? Muss ich diesen Drogenfund melden? Sollte ich mit der Polizei kooperieren? Was tun, wenn in unserer Notunterkunft bereits alle Betten belegt sind? Wie sage ich meinem Vorgesetzten, dass hier bei uns wirklich etwas schiefläuft? Soll ich mich darüber beschweren, dass die Kollegin schon wieder „blau” macht? Und darf auch ich heute mal etwas früher als im Arbeitsvertrag vorgesehen schlussmachen?
Diese alltäglichen und konkreten ethischen Probleme lassen sich auf eine sehr zentrale professionsethische Frage herunterbrechen: Was heißt es, „gute” Soziale Arbeit zu verrichten und welche charakterlichen und mithin professionellen Eigenschaften muss ich dafür mitbringen? Im Seminar werden wir uns dieser Frage aus Sicht der philosophische Tugendethik zuwenden. Zum Auftakt werden wir gemeinsam klären und darüber „abstimmen”, über welche ganz konkreten Charaktereigenschaften von Personen, die professionell in der Sozialen Arbeit tätig sind, wir im weiteren Verlauf des Semesters ausführlicher sprechen wollen (z.B. über Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Geduld, Mut, Nachsicht usw.).
Das Seminar wir eine Mischung aus Seminarvorträgen, Textlektüre, intensiven Falldiskussionen und jeweils eigenen schriftlichen Reflexionen sein. Die Teilnahme setzt eine engagierte, verbindliche, regelmäßige Präsenz und Beteiligung vor Ort voraus. Näheres regelt das zu Beginn des Semesters auf Moodle hochgeladene Seminarprogramm.
Bitte beachten: Das Seminar beginnt am 9.4.24.
Gruppe 2
Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession
Was ist gemeint, wenn man von der Sozialen Arbeit als einer "Menschenrechtsprofession" spricht? Und welche besondere Verantwortung geht für die betreffende Berufsgruppe daraus hervor? Als „Menschenrechte“ bezeichnet man gemeinhin grundlegende Ansprüche eines jeden Menschen auf ein menschenwürdiges Leben. Diese Ansprüche richten sich primär gegen die öffentliche Herrschaftsordnung und deren Repräsentant:innen, und sie fordern eine strikt gleiche Achtung aller Menschen durch verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte. Wer deshalb eine professionelle Verantwortung als Teil der staatlichen Exekutive, Legislative oder Judikative übernimmt, übernimmt zugleich eine Art „Grundpflicht“, sich an die Menschenrechte zu halten. Wenn folglich auch die Soziale Arbeit "im Namen" des Staates und der öffentlichen Ordnung agiert, muss sie sich sehr genau darüber im Klaren sein, welche konkrete Verantwortung sich daraus ergibt, was Menschenrechte sind und wie diese zu achten, zu schützen und zu gewährleisten sind.
Falls die Studierenden weitere inhaltliche Orientierung bei der Auswahl ihres Ethik-Seminars benötigen: Dieser Kurs wird auf die Soziale Arbeit als einer Menschenrechtsprofession fokussiert sein und eine Kombination aus Lehrvorträgen, intensivem Lektüreseminar und Gruppenarbeiten darstellen. Andere Kursangebote in diesem Modul weisen ein deutlich abweichendes Profil auf (s. LSF).
Die Lehrveranstaltung findet in Präsenz statt. Die Anwesenheit vor Ort ist obligatorisch. Es gibt keine "hybride" Übertragung des Kurses und auch keine Aufzeichnungen der Diskussionen; wohl aber - über das Semester verteilt - einzelne Blended-Learning-Einheiten in Gruppenarbeit. Näheres regelt das zu Beginn des Seminars auf Moodle hochgeladene Seminarprogramm.
Bitte beachten: Das Seminar beginnt erst am 10.4.24 (!).
Gruppe 3
Tugendethische Grundlagen der Professionsethik: Was es heißt, „gute“ Soziale Arbeit zu leisten?
In der Hektik des sozialarbeiterischen Alltags stellen sich professionsethische Fragen meist sehr konkret: Darf ich meine Klientin belügen? Bringe ich den Mut auf, zwei sich prügelnde Jugendliche auseinanderzubringen? Sollte ich der jungen Frau nicht doch noch eine dritte Chance geben? Muss ich diesen Drogenfund melden? Sollte ich mit der Polizei kooperieren? Was tun, wenn in unserer Notunterkunft bereits alle Betten belegt sind? Wie sage ich meinem Vorgesetzten, dass hier bei uns wirklich etwas schiefläuft? Soll ich mich darüber beschweren, dass die Kollegin schon wieder „blau“ macht? Und darf auch ich heute mal etwas früher als im Arbeitsvertrag vorgesehen schlussmachen?
Diese alltäglichen und konkreten ethischen Probleme lassen sich auf eine sehr zentrale professionsethische Frage herunterbrechen: Was heißt es, „gute“ Soziale Arbeit zu verrichten und welche charakterlichen und mithin professionellen Eigenschaften muss ich dafür mitbringen? Im Seminar werden wir uns dieser Frage aus Sicht der philosophische Tugendethik zuwenden. Zum Auftakt werden wir gemeinsam klären und darüber „abstimmen“, über welche ganz konkreten Charaktereigenschaften von Personen, die professionell in der Sozialen Arbeit tätig sind, wir im weiteren Verlauf des Semesters ausführlicher sprechen wollen (z.B. über Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Geduld, Mut, Nachsicht usw.).
Das Seminar wir eine Mischung aus Seminarvorträgen, Textlektüre, intensiven Falldiskussionen und jeweils eigenen schriftlichen Reflexionen sein. Die Teilnahme setzt eine engagierte, verbindliche, regelmäßige Präsenz und Beteiligung vor Ort voraus. Näheres regelt das zu Beginn des Semesters auf Moodle hochgeladene Seminarprogramm.
Gruppe 4
Das Seminar behandelt (professions-)ethische und philosophische Dimensionen, Probleme und Konflikte
Sozialer Arbeit. Eine allgemeine Einführung in die Themen bzw. Konstrukte von Philosophie und Ethik
(wie z.B. zu Ethik, Moral, Werten, Glück, Gerechtigkeit, Subjekt, Erkenntnis, Technik, Haltung, Habitus,
Freiheit, Grund- bzw. Menschenrechte, Verantwortung, Care) soll auch das Bewusstsein von der
sozialhistorischen bzw. kulturellen Konstruiertheit eben solcher Kategorien schulen. Anhand
entsprechender Fragestellungen und mit Hilfe einer Reflexion der eigenen ‚Alltagsethik‘ bzw.
moralischen Orientierung mögen ethisch-philosophisches Denken und Dialogisieren/Diskursivieren,
praxisnahen Fragen und Konflikten erprobt werden. Dazu dienen verschiedene kompetenzorientierte
Methoden eines persönlichen Miteinanders im Seminar.
Als ein exemplarisches Feld können hier insbesondere Kontexte sozialer Ungleichheit, Gerechtigkeit,
Herrschaft und ökologischer Nachhaltigkeit, u.a. auch mit Blick auf Profession und Geschlechterver-
hältnisse, dienen.
Der Diskurs vor Ort ist wichtig, deswegen ausdrückliche Präsenzveranstaltung.
Gruppe 5
Die verkörperte Ethik der (Selbst)Sorge
In diesem erfahrungs- und forschungsorientierten Seminar beschäftigen wir uns mit dem relativ neuen Verständnis von Selbstsorge, Selbstregulation und Embodiment für die Gestaltung ethisch gegründeter Beziehungen zu uns selbst, zu Klient_innen und zu Kolleg_innen. Im Sinne einer achtsamen Care-Ethik suchen wir dabei nach Wegen alltagstauglicher Selbstfürsorge und reflektieren die Erfahrungen damit im Bezug zum aktuellen wissenschaftlichen Diskurs. Grundfragen der professionellen Ethik nach richtigen Haltungen und Verhaltensweisen untersuchen wir mit introspektiven, d.h. nach innen schauenden, Erfahrungen in Meditation und achtsamer Körperarbeit im Zusammenspiel mit Fachlektüre und dem vertrauensvollen Austausch darüber. Können wir durch bewusste Gestaltung einer ethisch verkörperten Haltung zu uns selbst destruktive, abwertende, unterdrückende und ausbeutende innere Selbstanteile finden und demokratisieren? Wie wirkt sich diese Selbst-Demokratisierung auf unser Sein und Handeln aus? Was ist dran an Goethes Gedanken: „Wer Gutes will, der sei erst gut”? Dies ist kein reines Textseminar, sondern wir nutzen Methoden des (selbst) erfahrungsbasierten Lehrens und Lernens im Sinne des deeper Learning-Ansatzes. Die Textarbeit wird immer in Bezug gesetzt zu den im Seminar gemachten Körper- und Meditationserfahrungen und zu Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der Übungen auch zuhause in Ihrem Alltag. Daher ist Ihre Teilnahme nur sinnvoll, wenn Sie tatsächlich leibhaftig an allen fünf Tagesblocks teilnehmen wollen und können und wenn Sie versuchen, die Übungen auch in Ihren Alltag zu integrieren. Dafür ist ein Minimum von 3 x 20 Minuten pro Woche notwendig, gerne mehr.
Wer sich vor allem für die ethische Basis der Veränderung von (berufs)politischen Verhältnissen interessiert, wird in diesem Seminar enttäuscht werden und sollte bitte unbedingt ein anderes Seminar wählen! Bitte nehmen Sie nur teil, wenn Sie neben der Textlektüre auch bereit sind zu Körperarbeit, Yoga, neurogenem Zittern, meditativer Stille sowie zum Wahrnehmen und Mitteilen innerer Empfindungen nach den Übungen. Die Bereitschaft zum gemeinsamen Gestalten einer emotional sicheren, gleichwürdigen und entwicklungsfördernden Gruppenkultur wird ebenfalls vorausgesetzt. Auch Studierende mit körperlichen und psychischen Herausforderungen sind herzlich willkommen. Dazu bitte vorab Mailkontakt mit altner@ash-berlin.eu aufnehmen, danke!
Das Seminar findet in drei Modulen an diesen fünf Tagen statt:
Block 1: Fr, 17.5. in 103 AudiMax & Sa, 18.5., 10-17 h in 007 Bewegungsraum
Block 2: Sa, 15.6., 10-17 h in 121 a
Block 3: Do 11.7. in 007 Bewegungsraum & Fr, 12.7., 10-17 h in 103 AudiMax
Gruppe 6
In dem Seminar geht es um das Verständnis der ethischen und philosophischen Aspekte Sozialer Arbeit: Wo gibt es neben den rechtlichen und sozialen Fragen spezielle ethische Probleme oder Konflikte? Was hat Soziale Arbeit mit Freiheit, Selbstbestimmung, Verantwortung, Glück und Menschenrechten zu tun? Wie löse ich ethische oder moralische Konflikte in der Arbeit? Welche ethisch-philosophischen Gedanken stehen jeweils dahinter? Etc.
Die Themen "Achtsamkeit" und "Selbstreflexion" werden dabei einen kleinen inhaltlichen Schwerpunkt bilden, methodisch gesehen soll vor allem das analytische und philosophisch-reflektierende Denken geschult werden.
Als Studienmaterial wird neben kleinen Texten und PPPs ein Ethik-Lehrbuch angeboten, das begleitend zum Selbststudium geeignet ist.
Leistungsnachweise können in erster Linie durch Referate und Lerntagebücher erbracht werden.
Die Veranstaltung wird als reine Präsenzveranstaltung abgehalten.
Gruppe 7
Die Lehrveranstaltung führt ein in die Ethik und die berufsethischen Standards Sozialer Arbeit. Vorgestellt und diskutiert werden (sozial-)philosophische Gerechtigkeitskonzepte, die die feministisch orientierte Care-Ethik einschließen. Im Fokus stehen Konzepte mit explizitem Bezug auf Soziale Arbeit bzw. mit hoher Aktualität für die soziale Praxis und sozialarbeitswissenschaftliche Forschung.
Eine Exkursion in die Gedenkstätte Haus der Wannsee Konferenz (17.05.2024) dient der Kontextualisierung der Theorie Sozialer Arbeit als (einer) Menschenrechtsprofession.
Didaktisch ist die Veranstaltung ausgerichtet an Lektüre, Film, Vortrag und Diskussion. Zu Beginn wird mit der Grundlagenliteratur bekannt gemacht.
Gruppe 8
Logik, Physik, Ethik
„Normativität“: Arten von „Sollen“ („Oughts“)
„Deskriptive Ethik“ („Physik der Sitten“)
„Normative Ethik“ („Metaphysik der Sitten“)
„Tugendethik“ (Philosophie des „guten Lebens“)
(Aristoteles, M. Nussbaum, A. Sen)
„Deontologische Moraltheorie“
(Kant, R. Dworkin, J. Rawls, T. Scanlon, D. Gauthier)
„Konsequentialistische“ (bzw. „utilitaristische“) Ethik
(J. Bentham, J.S. Mill, H. Sidgwick, D. Birnbacher, B. Gesang)
„Metaethik“
(„Emotivismus“, „Expressivismus“, Präskriptivismus“; Arten von „Realismus“; „Konstruktivismus“/“Verfahrensethiken“; „Kognitivismus“ versus „Non-Kognitivismus“/“Non-Faktualismus“)
Bereiche ethischer Argumentation
(Medizin, Recht, Sicherheitspolitik/Friedenspolitik, Umwelt/Klima, Technik, Wirtschaft, Wissenschaft, Soziale Arbeit)
Literatur
Gesang, B., Eine Verteidigung des Utilitarismus, Stuttgart 2003.
Gil, T., Varieties of Being Good, Berlin 2015.
Stahl, T., Einführung in die Metaethik, Stuttgart 2013.
Steenblock, V. (Hrsg.), Kolleg Praktische Philosophie, Bd. 2: Grundpositionen und Anwendungsprobleme der Ethik, Stuttgart 2008. |