2. Gruppe - Attia Praxis Sozialer Arbeit im Kontext von Migration und Rassismus In Berlin hat sich ein breites Spektrum an Projekten etabliert, die zu den Themenbereichen Migration und Rassismus Soziale Arbeit organisieren. Die Angebote reichen von - individuellen Unterstützungs- und Reflexionsangeboten, über gesellschaftliche Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, bis hin zu kulturellen und politischen Interventionen, - professionalisierter Selbsthilfe in freier Trägerschaft über spezialisierte Angebote in Regeleinrichtungen bis hin zur Akzentuierung des Regelangebots. Nach einer Einführung in die Rahmenbedingungen von Migration und Rassismus, werden die Zielgruppen entsprechender Angebote spezifiziert und daraus Fragestellungen an Soziale Arbeit entwickelt. Sie werden mit den eigenen Motiven der Studierenden, sich für diese Arbeitsfelder zu interessieren, sowie mit den institutionellen Vorgaben und gesellschaftlichen Vorstellungen konfrontiert. Aus der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Interessen wird ein Leitfaden zur Befragung von Praxis erarbeitet. Im Werkstattseminar sollen unterschiedliche Praxiseinrichtungen kennen gelernt werden. SozialarbeiterInnen werden mit Hilfe des Leitfadens befragt, aus den Informationen und Gesprächen wird ein Kurzbericht erstellt, in Form von Thesen werden interessante Aspekte zur Diskussion gestellt. Ziel des Seminars ist es, erste Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit des Themenbereichs zu gewinnen. Darüberhinaus wird die Reflexion eigener und zielgruppenorientierter Vorstellungen und Vorgaben auf dem Hintergrund gesellschaftlicher und institutioneller Rahmenbedingungen im Kontext von Migration und Rassismus angeregt. 3. Gruppe - Kniffki Grundlagen Diese Werkstatt richtet sich an diejenigen Studierenden, die erwägen im Laufe des Studiums und auch danach sich mit Sozialer Arbeit im internationalen Kontext auseinanderzusetzen. Sei es als Mitarbeiterinnen in internationalen Organisationen etwa im Sinne des Entwicklungshelfergesetzes aber auch im Inland sind besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, allerdings auch Haltungen gefordert. Allerdings geht das Seminar von der Hypothese aus, dass angesichts zunehmender Entgrenzung der Sozialen Welt, auch neue und international ausgerichtete Blickweisen und damit Theorien, Konzepte und Methoden notwendig werden. Insofern richtet sich dieses Seminar auch an Interessierten, die jene Grundlagen aus der internationalen Sozialen Arbeit kennenlernen und studieren möchten, die unabhängig von Ort, lokal, oder national, regional oder global eine zunächst hypothetische Gültigkeit beanspruchen. Globale soziale Probleme haben einen mittelbaren und unmittelbaren Einfluss auf die sozialen Zusammenhänge in Deutschland. Der berühmte Sack Reis, der in China umfällt wirkt sich auf die sozialen Zusammenhänge und deren Verwerfungen aus. Drogen-, HIV-Problematik, Migration, Verarmungstendenzen etc. sind weltweite Phänomene, welche die Soziale Arbeit unmittelbar beeinflussen und die Soziale Arbeit sowohl in ihrer theoretischen Grundlage, als auch methodischen Herangehensweisen betreffen. In der Werkstatt werden zunächst diese Herausforderungen und ihre Wirkungen auf die Soziale Arbeit analysiert, um in einem zweiten Schritt mit Hilfe eines seminaristisch zu entwickelnden Projektes in Berlin - Hellersdorf eine mögliche theoretisch fundierte und methodisch konkretisierte Handlungskompetenz zu entwickeln. D.h. das Seminar geht davon aus, dass unter internationalen Gesichtspunkten Arbeitsfelder und Organisationsformen der Sozialen Arbeit von dieser selbst entwickelt werden können. Dieses Seminar setzt also die Grundlagen für ein Projekt sozialer Entwicklung und bedient sich internationaler Erfahrungen in der Theoriebildung und Methodendefinition. Dass diese sich in dem unmittelbaren Umfeld des Studiums an der ASH konkretisieren, ist der Konzeption einer transnationalen und transkulturellen Sozialen Arbeit geschuldet. 1. Semester (SoSe 2009) Mit Hilfe und auf der Grundlage unterschiedlicher Studien zur sozialen Lage in Berlin[1], Deutschland[2] und Europa und Global[3] werden die Schlüsselfragen der sozialen Arbeit unter internationalen und transnationalen Aspekten erarbeitet. Dazu gehört auch die Vorbereitung und Teilnahme an der gemeinsam mit der Fachhochschule St. Gallen organisierten Summerschool vom 22.06.09 - 26.06.09 in der Schweiz zum Thema transnationaler Sozialer Arbeit. Fakultativ können Seminarteilnehmer am Bundeskongreß Soziale Arbeit in Dortmund vom 24.09. bis 26.09. teilnehmen, wobei die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe erforderlich ist. 2. Semester (WiSe 2009/ 2010) Im folgenden Semester werden mit sozialen Akteuren aus dem Bezirk Hellersdorf - Marzahn die gewonnen Erkenntnisse in praktisches Handeln umgesetzt. Es ist beabsichtigt, dass dieses Projekt von folgenden Semestern und Seminaren weiterentwickelt wird. Grundlage bilden dabei methodische und instrumentelle Aspekte, die in internationalen Handlungsfeldern erprobt wurden. Allgemeine Information Eine Literaturliste wird zu Beginn des Seminars ausgegeben. Bitte reservieren Sie die Woche vom 22.06. - 26.06. für die Teilnahme an der Summerschool in der FH-St. Gallen. Ein Kostenzuschuss wird beantragt. Leistungsnachweise werden nach Absprache mit dem Dozenten in Form von Referaten, Präsentationen und Hausarbeiten erbracht. Es wird angestrebt, dass die Studierenden die Seminarthemen in Gruppen bearbeiten und damit auch die Seminarsitzungen gestalten. [1] http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/de/2007/ [2] http://www.berlin-institut.org/ [3] http://hdr.undp.org/en/reports/global/hdr2007-2008/ 4. Gruppe - Musfeld Wie kommt das Neue Leben in die Alte Welt? Das Lebensalter Jugend Das Lebensalter Jugend hat eine besondere Bedeutung in der heutigen Gesellschaft, die Bewertung von Jugendlichkeit schwankt zwischen Idealisierung und Stigmatisierung. Einerseits verheißt Jugend Lebendigkeit und Frische, andererseits wird der Teil der Jugend und der Jugendlichen, der nicht kommerzialisierbar ist, dämonisiert: da geht es um Drogen, Komatrinken, Gewalt und die Unfähigkeit oder den Unwillen sich in das leistungsorientierte Leben einzufädeln. In diesem Seminar möchte ich mit Ihnen die Lebensphase Jugend aus verschiedenen Perspektiven in den Blick nehmen: zuerst einmal der Frage nachgehen, was die Entwicklungsphase Jugend eigentlich auszeichnet, welche sozialisatorischen Prozesse auf Jugendliche einwirken und welche Vergesellschaftungsformen Sie sich selbst suchen. Wie sehen Jugendliche sich selbst, was sind ihre Fragen, Sehnsüchte und mit welcher Welt sind sie konfrontiert? Dies soll die Basis bilden um die Problemlagen von Jugendlichen die Antworten und Angebote der Sozialen Arbeit zu untersuchen, wie sie z.B. als Krisenangebote für Jugendliche, in Zufluchtswohnungen, in der Schulsozialarbeit, in Angeboten der ambulanten Hilfe oder und vielem mehr bestehen. Gerade diese Auseinandersetzung mit den praktischen Angeboten richtet sich nach den Interessen der TeilnehmerInnen. Methodisch soll es sowohl eine Auseinandersetzung mit Theorien geben (Input, Lesen, Kleingruppenarbeit) aber auch eigenen Recherchen, um sich das Feld und die Problemlagen zu erschließen (Literatur- oder Internetrecherchen, Analyse von Medien, Besuch konkreter Einrichtungen, kleine Interviews mit KlientInnen oder ExperterInnen) 5. Gruppe - Willms Soziale Arbeit im Arbeitsfeld Psychiatrie Im ersten Semester sollen einige theoretische Zugänge zum Arbeitsfeld Psychiatrie erarbeitet werden. Schwerpunkte werden dabei Geschichte der Psychiatrie, Vergleich verschiedener Konzepte psychischer Erkrankung und gegenwärtige Versorgungsstrukturen sein. Darauf aufbauend sollen in der Werkstatt dann Fragen an die Praxis der Psychiatrie gestellt werden, z.B.: Wer sind die NutzerInnen, KlientInnen, PatientInnen, woran leiden sie, was tun SozialarbeiterInnen, was heißt konkret Betreuung/Begleitung, wie unterscheiden sich die Aufgaben Sozialer Arbeit von denen anderer Berufsgruppen, wie sieht die Zusammenarbeit aus etc. Entlang der jeweiligen Fragen, die sich die TeilnehmerInnen in der Werkstatt im Verlauf des ersten Semesters stellen, werden wir das zweite Semester mit Text- und Filmarbeit und Exkursionen gestalten. Einführende Literatur: Clausen, Dresler, Eichenbrenner(1997) Soziale Arbeit im Arbeitsfeld Psychiatrie – Eine Einführung, Freiburg/Br. (Lambertus-Verlag). Ciompi (Hrsg.)(1982) Sozialpsychiatrische Lernfälle. Aus der Praxis – für die Praxis, Bonn (Psychiatrie-Verlag) Paulitz, Karwautz (2008) Grundlagen der Psychiatrie (UTB)
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