Kommentar |
Gruppe 1
Communities und Sozialräume als Handlungs- und Forschungsperspektiven Sozialer Arbeit
"Community Work" ist ein facettenreiches Konzept Sozialer Arbeit (mit 140 Jahren Tradition), dass sich auf Soziale Räume bzw. auf die Arbeit mit größeren sozialen Zusammenhängen (mittlere und größere Systeme) richtet. Mit gemeinwesen- und sozialraumorientierten Programmatiken in der Sozialen Arbeit verbinden sich aktuell unterschiedliche Perspektiven und Ziele, u.a.:
- Aufbau und Unterstützung von Gestaltungs- und Gegenmacht marginalisierter lokaler Nahräume (Communities of place) oder auch Interessengruppen (Communities of interest) durch Gemeinwesenarbeit im Sinne eines kollektiven Empowerments
- Eine kritische Positionierung Sozialer Arbeit gegenüber den neuen Regimes städtischer Ausgrenzung und Verdrängung (Stichworte: Gentrifizierung, sozialräumliche Polarisierung)
- Eine stärkere Kontextualisierung der Adressat*innen in ihren Umweltbezügen und -prägungen bei der professionellen Gestaltung von Unterstützungsarrangements und die (fallunspezifische) Mitgestaltung von Lebenswelten („Der Fall im Feld”)
- Die Wiederentdeckung der Bedeutung von räumlicher Aneignung als wesentlicher Bildungsprozess
- Forschende Zugänge wie z.B. Sozialraumanalyse, Aktionsforschung, Machtanalyse, Spaziergangswissenschaft
Neben der Analyse zentraler sozialpädagogischer (Raum-) Konzepte wie Community, Sozialraum und Gemeinwesen erfolgt eine vertiefte Auseinandersetzung mit grundlegenden handlungsmethodischen Ansätzen der Gemeinwesenarbeit, des Community Organizings und des Fachkonzepts Sozialraumorientierung. Ausgeleuchtet wird schließlich, welche Veränderungsprozesse öffentlicher und freier Träger erforderlich sind, um die methodisch-fachlichen Implikationen einer Communityorientierung in der Sozialen Arbeit zu stützen. Das Seminar findet in Präsenz statt, vereinzelt wird es Sitzungswochen mit asynchroner Lehre geben. |