Kommentar |
ohne Gruppe
Viele Projekte im psychosozialen Bereich haben ihren Ursprung in autonomen Initiativen und Bewegungen für soziale Gerechtigkeit. Ehemalige Aktivist:innen verfolgen im Rahmen ihrer Lohnarbeit antirassistische, feministische, Anti-Gewalt, antipsychiatrische, und/oder andere machtkritische Ansätze. Häufig bedeutet dieser Rollenwechsel eine erneute Auseinandersetzung mit den eigenen politischen Ansprüchen. Gleichzeitig geht es auch um den andauernden Kampf um die Absicherung und Anerkennung dieser Art der Sozialen Arbeit seitens gesellschaftlicher Strukturen und Wissenssystemen, die für die Auswertung und Projektförderungen zuständig sind.
Bezugnehmen auf konkrete Bespiele aus Deutschland und international, sowie auf die eigenen Erfahrungen und Perspektiven der Teilnehmenden, werden wir uns folgenden Themen/Fragen gemeinsam und interaktiv widmen:
- Dynamiken zwischen sozialen Bewegungen und sozialer Arbeit
- Wo liegt das transformative/emanzipatorische Potenzial Sozialer Arbeit und wie kann es aufrechterhalten bleiben?
- Erfolge und Misserfolge verschiedener Organisationsstrategien, sowie Kriterien ihrer Beurteilung
- Wie soll eine Wissensproduktion aussehen, die der Komplexität und den Widersprüchlichkeiten dieser Prozesse gewachsen ist?
Hierbei geht es um keine endgültige Auflistung; sie soll nur einen ersten Eindruck von den Inhalten und Zielen dieses Seminars ermöglichen. Es wird nicht nur darum gehen, konkrete Projektbeispiele kennenzulernen, sondern die Prozesse, die ihren Entwicklungen zugrunde liegen, gemeinsam zu analysieren und zu verstehen. In einem dialogisch gestalteten Seminar erhalten die Teilnehmenden den Raum um ihre eigenen Verständnisse von emanzipatorischen Ansätzen in Praxis und Forschung Sozialer Arbeit zu (unter)suchen und zu artikulieren, sowie darin gestärkt zu werden, diese realistisch umzusetzen.
Dadurch, dass wir internationale Beispiele und Analysen einbeziehen werden, ist die grundsätzliche Akzeptanz der englischen Sprache von Vorteil. |