Gruppe 1
Soziale Kulturarbeit, Teil 2
Ziel und Inhalt dieser Werkstatt ist es, die unterschiedlichen Felder Sozialer Kulturarbeit kennenzulernen und sich mit den Zugängen bzw. Ausschlüssen, die für Adressat*innen der Sozialen Kulturarbeit bestehen, auseinanderzusetzen.
In der Werkstatt werden wir uns anhand konkreter Beispiele anschauen, welche Rolle Kultur, Kunst und Medien in der Lebenswelt der Adressat*innen und in der Praxis der Sozialen Arbeit spielen. Wir werden unseren Blick vor allem auf Diskriminierungen und Ausschlüsse richten und Ansätze diskutieren, wie ein Zugang geschaffen werden kann bzw. welche Formen der Aneignung es gibt. Hierbei dient uns u.a. die Theorie der Cultural Studies als eine Orientierung, so wie konkrete Beispiele der partizipativen Community-orientierten Sozialen Kulturarbeit.
Mit diesen Methoden kann Soziale Kulturarbeit auch gesellschaftliche Ausschlüsse und Diskriminierungen aufdecken und revidieren helfen. Mittels einer eigenen kleinen Feldforschung in einem von den Studierenden ausgesuchten Bereich der Sozialen Arbeit nähern wir uns dem jeweiligen Feld und seinen Herausforderungen und Anforderungen für die Soziale (Kultur-) Arbeit. Eine Einführung in die Kameraethnografie (Video und Foto) und den Schnitt (DaVinci Resolve) ist Teil des Seminars, hierfür steht die Medienwerkstatt der ASH zur Verfügung. Die Tutor*innen der Medienwerkstatt werden ebenfalls die Video- und Fotoarbeiten der Studierenden unterstützen.
Im aktuellen Semester werden wir am 27.10. an einem theaterpädagogischen Workshop im Gorki Theater zum Stück "Verrücktes Blut" teilnehmen und danach abends das Stück besuchen, am 3.11. an einer Exkursion mit einer Referentin von querstadtein zum "Leben auf der Straße", wir werden die station urbaner kulturen (zur Schule der Zukunft und "Picasso in Hellersdorf" besuchen und eventuell das Gefängnistheater aufbruch (hier stehen die Termine noch nicht fest).
Leistungsanforderungen
Engagement, Studium fachrelevanter Literatur, Eigeninitiative bei Recherchearbeiten, methodisch reflektiertes Beobachten von Praxisprojekten, möglicherweise Realisierung von einem eigenen Mini-Projekt der Sozialen Kulturarbeit
Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe zu einem selbst gewählten Praxisbeispiel bzw. Handlungsfeld der Sozialen Kulturarbeit, Kulturellen Bildung, Community-Initiativen, NGOs oder soziale Bewegungen/Protestbewegungen. Die Projekte können in Anbindung an die Kooperationspartner*innen gewählt werden.
Leistungsnachweise
- Reflexion, schriftlich, 6 Seiten, individuelle Arbeit (50 % der Gesamtnote)
- Präsentation der Beobachtungsstudien (Methoden: Interviews, teilnehmende Beobachtungen, filmische Beobachtungen, Videos, Fotos oder/ und podcasts oder wikis.) (Gruppenarbeit:50% der Gesamtnote)
Gruppe 2
Lehrformat: Blended Learning, Termine der Online-Lehre werden im Seminar besprochen
Gruppe 3
Werkstatt "Das ist mein Platz!? - Gemeinwesenarbeit, Urbane Praxen und öffentliche Räume"
Das Werkstattseminar befasst sich mit verschiedenen Projekten und Konzepten (Sozialer Arbeit) zur Gestaltung und Nutzung urbaner öffentlicher Räume. Öffentliche Räume und Plätze können sowohl als „ocean of hurt” als auch „reservoirs of hope” charakterisiert werden (Thrift 2005). Aus der Perspektive von Gemeinwesenarbeit als Konzept und Handlungsfeld Sozialer Arbeit sowie aus der Perspektive von sozialen Bewegungen wollen wir im Werkstattseminar ausleuchten, welche integrierenden aber auch welche ausgrenzenden Potenziale öffentliche Räume – insbesondere für marginalisierte Gruppen – haben. Dabei interessiert uns theoretisch, handlungsmethodisch und politisch, wie öffentliche Plätze partizipativ, milieusensibel, diversityorientiert und unter Berücksichtigung möglicher Nutzungs- und Nutzer_innenkonflikte angeeignet, genutzt und geplant werden können. Welche Ansätze und Formate laden besonders dazu ein oder rufen gar dazu auf, sich öffentliche Plätze und Freiflächen (wieder) anzueignen, sich aktiv einzubringen, den Stadtraum mit zu entwickeln, so dass er ein Freiraum – und ein Raum möglichst frei von Angst und Diskriminierung – für uns alle sein kann? Hierbei können rassismus- und kolonialismuskritische Perspektiven ebenso eine Rolle spielen wie (aktivierende) Methoden der Stadtteil- und Nachbarschaftsarbeit, oder Ansätze soziokultureller Arbeit sowie kritischer Gedenk- und Erinnerungskulturen.
Die Studierenden haben in der Werkstatt die Möglichkeit, u.a. anhand ausgewählter Campus-Community-Partnerschaften der ASH Berlin aktuelle (kommunale und urbane) Gestaltungsprozesse (vorrangig in Berlin) in Bezug auf öffentliche Räume, der Entwicklung solidarischer Räume und Kieze sowie den Möglichkeiten und Widersprüchen einer kritischen Einmischung Sozialer Arbeit in den Kampf um das „Recht auf Stadt” und in Gentrifizierungsprozessen kennenzulernen (1. Semester). Hierzu werden wir (in beiden Semestern) auch ausgewählte Projekte, Einrichtungen, Orte besuchen oder ins Seminar einladen. Im 2. Semester besteht die Möglichkeit theoretisch und empirisch in Gruppenarbeit eigene Fragestellungen in Form eines kleinen (Feldforschungs-)Projekts zu entwickeln, zu vertiefen und umzusetzen.
Exemplarische sozialräumliche Schwerpunkte und Akteur_innen liegen in Marzahn-Hellersdorf (z.B. Alice-Salomon-Platz, Fritz-Lang-Platz, Boulevard Kastanienallee / Interfix / LaLoKa, „Schule der Zukunft“ der station urbaner kulturen auf der Freifläche vor der Gemeinschaftsunterkunft Maxie-Wander-Straße /Cottbusser Platz, Otto-Rosenberg-Platz & Stadtwerk mrzn / Schlesische 27), Kreuzberg (u.a. Kottbusser Tor / Gececondu, Görlitzer Park, Wrangelkiez / Bizim Kiez, Oranienplatz), Neukölln (z.B. Initiative Herrmannplatz, Falscher Fisch / neues Stadtlabor der Schlesischen 27), Mitte (z.B. Alexanderplatz & Haus der Statistik, Initiative Hände weg vom Wedding, Sprengelhaus / Wedding). Die Studierenden können eigene weitere sozialräumliche Schwerpunkte auswählen und ergänzen.
Im aktuellen Semester werden wir gemeinsam u.a. die Ausstellung "#born to graff - Graffiti in Marzahn-Hellersdorf" im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf sowie das neue Stadtlabor "Falscher Fisch" der S27 in Neukölln besuchen und uns an dem partizipativen Projekt "Parcours der Veränderung" des Künstlerinnenkollektivs migrantas beteiligen. Das Projekt "Parcours der Veränderung" wird gefördert über den Projektfonds Berliner Urbane Praxis.
Lehrformat: Präsenzlehre mit Notfall-Online-Zuschaltung einzelner Studierender zu einzelnen Sitzungen |