Kommentar |
Gruppe 1
<p align="justify"><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;"><span style="color: #000000;">Aufbauend auf den Auseinandersetzungen, bzw. den Thematisierungen, aus dem letzten Semester soll in diesem Seminar vertiefend auf Intersektionalität, bzw. Interdependenz, eingegangen werden. Wir wollen unser eigenes Verständnis von Intersektionalität, bzw. interdependenten Machtverhältnissen, klären. Dafür soll ein Raum geschaffen werden, in dem sich </span><span style="color: #000000;">alle TN</span><span style="color: #000000;"> ihrer Zugänge klar werden und diese formulieren können. </span><span style="color: #000000;">Die Teilnehmer*innen</span><span style="color: #000000;"> sollen ihr Vorverständnis zur Problematik weiter entwickeln, erweitern oder verändern. Zu diesem Zweck werden wir uns mit machtkritischen und emanzipatorischen Konzepten beschäftigen. Im Mittelpunkt steht einerseits der Versuch einen eigenen Standpunkt zu entwickeln, andererseits geht es um die Erprobung einer intersektionalen Perspektive entlang verschiedener thematischer Felder. Wir wollen herausfinden ob und wie Intersektionalität in den Bereichen Bildung, Politik/Aktivismus, Kunst, Forschung und Theoriebildung eine produktive Wirkkraft entfaltet und zur gesellschaftlichen Transformation, im progessiven Sinne, beitragen kann. Denn Intersektionalität ist das Banner, unter dem unterschiedlichste Forderungen nach Inklusion aufgestellt werden (können). Aber ein Begriff allein kann nur so viel erreichen, wie seine Nutzer*innen Macht haben. Intersektionalität ist eine Linse, die erlaubt zu sehen, woher Macht kommt und auf wen oder was sie prallt, wo es Verknüpfungen und wo es Blockaden gibt. </span><span style="color: #000000;">Insofern wird in diesem Seminar ebenfalls Empowerment und Power Sharing, als weitere aktivistische, bzw. sozialarbeiterische Praxis </span><span style="color: #000000;">im Kontext von Intersektionalität </span><span style="color: #000000;">piontiert.</span></span></p><p align="justify"><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;"><span style="color: #000000;">Es gibt nicht einfach Rassismus hier und Sexismus dort, und ein Klassen- oder LBGTQ-“Problem“ woanders. Häufig löscht das dominante Framing aus, was Menschen wirklich passiert. Getreu nach dem Motto von bell hooks „Nowadays it is fashionable to talk about race or gender; the uncool subject is class“, wollen wir uns mit unterschiedlichen Ansätzen zu Intersektionalität </span><span style="color: #000000;">und Praxen des Power Sharing </span><span style="color: #000000;">beschäftigen, Ausblendungen in diesem Kontext erörtern und ambivalente Positionierungen in vielschichtigen Macht-/Herrschaftsverhältnissen ergründen. Nach Möglichkeit werden wir uns im Rahmen dessen mit konkreten Fallbeispielen, Ereignissen, oder Interventionen beschäftigen. </span><span style="color: #000000;">Ein Beispiel hierfür könnten alternative Wissensarchive sein, oder Projekte. </span><span style="color: #000000;">Hinsichtlich von Macht und Herrschaft gilt es jene Sichtweise zu reflektieren, die bell hooks wie folgt, überaus treffend beschreibt: „Understanding marginality as position and place of resistance is crucial for oppressed, exploited, colonised people (hooks, pp. 21). .. I make a definite distinction between that marginality which is imposed by oppressive structures and that marginality one chooses as site of resistance - as location of radical openness and possibility. This site of resistance is continually formed in that segregated culture of opposition that is our critical response to domination. We come to this space through suffering and pain, through struggle. …. We are transformed, individually, collectively, as we make radical creative space which affirms and sustains our subjectivity, which gives us a new location from which to articulate our sense of the world. (The Journal of Cinema and Media , 1989, No. 36 (1989), pp. 23). </span></span></p><p><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;">Denn, um eine Welt zu schaffen, in der „alle atmen können“ (vgl.Thomson/Loick 2020), können, mit Audre Lorde gesprochen, die Instrumente des Herrschenden nicht dienen, „for the masters tools will never dismantle the masters house“ (Lorde 1984, 112). </span></p><p><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;"><span style="color: #000000;">Diese Aussage erscheint relevant, da Intersektionalität derzeit einen Prozess der Institutionalisierung durchläuft, d.h. marginalisiertes Wissen vermehrt in ein institutionelles Setting mündet (Nash 2014). </span>Gleichzeitig besteht ein Wettbewerb der Marginalisierten in vielschichtigen Grabenkämpfen, in dem Solidarität „subaltern“/marginal wird (Hark 2019). Ausgehend davon könnten im Seminar einige Spannungsfelder diskutiert werden, die sich rund um das Thema ranken. </span></p><p align="justify"><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;"><strong><span style="color: #000000;">Grundlagen-Text </span></strong></span></p><p align="justify"><span style="color: #000000; font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;">Degele, Nina / Winker, Gabriele (2007): Intersektionalität als Mehrebenenanalyse. URL: www.portal-intersektionalität.de [01.09.2021] </span></p><pre class="western" style="margin-bottom: 0.5cm;"><span style="color: #000000; font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;">Heike Maurer/Johanna Leinius (Hrsg.), Intersektionalität und Postkolonialität. Reihe Politik und Geschlecht 33. Budrich Verlag 2021 (Open Acces)</span></pre><p align="justify"><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif; font-size: 12pt;">Das Seminar besteht voraussichtlich aus gemeinsamen Präsenz-Terminen (hybrid) sowie asynchronen Zeiten, bei denen die Texte gelesen, Aufgaben bearbeitet und eigene Gedanken/Fragen dazu festgehalten werden. Die Vorgehensweise und das Format (gegebenenfalls Online) können wir gemeinsam zum Auftakt besprechen.Teilweise werden englische Texte verwendet, da manchmal wichtige Texte nicht übersetzt sind. Bei den Besprechungen erfolgt auf Wunsch eine Übersetzung. </span></p><p align="justify"><span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 12pt;"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: arial, helvetica, sans-serif;">Material zur Veranstaltung wird auf Moodle kurz vor Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.</span> </span></span></p><p align="justify"> </p> |