Kommentar |
1. Gruppe - Großmaß
Kommentar:
Wenn wir im Alltag oder im Beruf handeln, treffen wir immer auch im moralischen Sinn Entscheidungen darüber, was richtig oder falsch ist nicht immer denken wir darüber nach, oft entscheiden wir nach Gefühl. In den Bereichen unseres Alltags, die nur uns persönlich betreffen, können wir solche Entscheidungen auch nach unseren persönlichen Werten und Vorstellungen treffen, ohne uns dafür rechtfertigen zu müssen. Wofür wir unser Geld ausgeben, ob wir eine Religion ausüben, ob wir uns gesund ernähren, ob wir uns modisch oder praktisch kleiden, ob wir Männer oder Frauen sexuell begehren, all dies fällt in den persönlichen Bereich. Das ist anders, wenn unser Handeln andere Menschen einbezieht oder deren Entscheidungen und Rechte berührt; dann müssen wir unsere Entscheidungen legitimieren bzw. mit denen der anderen abstimmen.
Für die Soziale Arbeit trifft es fast immer zu, dass berufliches Handeln andere Menschen in ihren Entscheidungen und Rechten berührt. Viele Tätigkeiten greifen in die Lebensverhältnisse anderer Menschen ein. In der Regel handeln wir dann im Auftrag des Staates, im Rahmen von Gesetzen, weil diese Menschen Hilfe benötigen, sozial auffällig sind, andere schädigen oder ihnen anvertraute Schutzbefohlene (vor allem Kinder) nicht angemessen versorgen. Bei solchen Handlungen, die im Namen der Allgemeinheit in persönliche Lebenssituationen eingreifen, besteht ein ganz besonderer Legitimationsbedarf.
Im Fach Ethik beschäftigen wir uns mit Fragen, die sich aus diesem Zusammenhang ergeben.
Zum Aufbau des Seminars:
Im Verlauf des Semesters werden wir uns in vier Schritten mit dem Thema Ethik/ Moral beschäftigen:
1. Was ist Moral? Was ist Ethik? Wie sieht unsere persönliche Moral aus? Diese Fragen sollen zunächst an Alltagssituation, dann an beruflichen Situationen diskutiert werden.
2. Antworten der Philosophie auf diese Fragen kurze Textausschnitte werden im Seminar besprochen.
3. Das Berufsethos in der Sozialen Arbeit: Haltung, Methoden, ethische Standards der Internationalen Vereinigung
4. Diskussion von Themen (durch Referate vorbereitet), die im Studium oder in der Praxis als moralische/ ethische wichtig geworden sind (Entscheidung durch die Semianarteilnehmer/innen).
Literatur:
Die für die Arbeit des Seminars erforderliche Literatur wird im Verlauf des Semesters zur Verfügung gestellt. Referent/inn/en recherchieren eigenständig.
Wer schon einmal vorweg lesen/ stöbern möchte: In der Bibliothek ist ein Handapparat mit dem Titel Ethik zusammengestellt.
Leistungsnachweise:
Drei Formen der Prüfungsleistung stehen zur Wahl:
Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (zum Themenschwerpunkt 3 und 4)
Erweitertes Protokoll (Protokoll einer Seminarsitzung mit eigenständiger Ausarbeitung eines thematischen Aspekts)
Schriftliche Hausarbeit oder Essay zu einem frei gewählten ethischen Thema (mit Bezug auf die Soziale Arbeit). |