Kommentar |
KULTurVorlesungsreihe:
Soziale Kulturarbeit – Kritische Perspektiven und Chancen zur Grenzüberschreitung
Soziale Kulturarbeit ist im Kontext der praxisorientierten Profession der Sozialen Arbeit verortet und einem gesellschaftspolitischen, kritischen Engagement verpflichtet, insbesondere dem Empowerment aller zu sozialer und kultureller Teilhabe. Sie kann einen Beitrag zur Lebensbewältigung leisten und Erfahrungen von Benachteiligung und Diskriminierung auf künstlerisch-symbolische Weise in öffentliche Debatten einbringen. In diesem Kontext sprechen wir bewusst nicht von Klientel, sondern von Akteur*innen. Soziale Kulturarbeit bietet Chancen zur Grenzüberschreitung, zum Umdeuten und Probehandeln, zu subjektiver Setzung und kollektiver Verständigung und entlastet von Lösungsdruck, befreit Wahrnehmung, setzt Utopie- und Reflexionspotentiale frei.
In der Vorlesungsreihe werden anhand von Fachvorträgen und Beispielen aus der Praxis der Sozialen Kulturarbeit, des künstlerischen Schaffens und der kulturellen Szenen gesellschaftliche Herausforderungen und soziale und (kultur-)politische Positionierungen aus der Perspektive unterschiedlicher Akteur*innen thematisiert und diskutiert. Welchen Stellenwert kann Soziale Kulturarbeit im Kontext von Beratungsarbeit oder Gesundheitsprävention einnehmen? Wie können nicht beeinträchtigende, kreative Experimentierräume geschaffen werden? Welche Ansätze des Empowerments kann Soziale Kulturarbeit bieten, zum Beispiel für ältere Menschen mit Migrationsgeschichte? Warum brauchen Jugendliche heute mehr denn je Freiräume zum Selbstexperimentieren – jenseits des Qualifizierungsdrucks? Was drücken die kritischen Vorbehalte der australischen Selbstorganisationsgruppe „RISE. Refugees, Survivors and Ex-Detainees“ aus : „We are not a resource to feed into your next artistic project“? Welche Potentiale liegen im Medienaktivismus – zum Beispiel in der Tradierung und Verbreitung von indigenem Wissen?
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