Kommentar |
1. Gruppe - A. Demir:
Im Seminar werden wir uns mit der Frage „Was ist eigentlich Rassismus?” näher befassen. Strukturen und Funktionsweise des Rassismus aus migrationsgeschichtlicher Perspektive werden behandelt. Vor diesem Hintergrund werden wir uns mit den Aspekten der Arbeitsmigration am Beispiel der „Gastarbeiter*innen” aus der Türkei in Berlin auseinandersetzen. In diesem Kontext werden wir Organisationsformen und -strukturen von Migrant*innen in Berlin kennen lernen. Das Seminar wird von Modulen des Diversity-Trainings begleitet, die u.a. Techniken der Selbstreflektion und Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung beinhalten.
2. Gruppe - O. Keskinkilic:
Antisemitismen und Rassismen im historischen Kontext
Was ist Antisemitismus, was ist Rassismus? In welcher Beziehung stehen antischwarzer Rassismus, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus im Speziellen zueinander? Was sind ihre Entstehungsgeschichten, ihre jeweils spezifischen Muster und Funktionsweisen; und welche Überschneidungen, Kontinuitäten und Transformationen lassen sich identifizieren? Ausgehend vom Begriff der Intersektionalität werden Antisemitismen und Rassismen jeweils im Verhältnis zueinander und in Wechselwirkung von „Rasse”, Kultur, Religion, Geschlecht und Sexualität kritisch reflektiert und historisch kontextualisiert. Dazu werden Schlüsselwerke der Postkolonialen Theorie, Literatur der kritischen Antisemitismus- und Rassismusforschung als auch weitere Beiträge von Jüdischen-, Muslimischen-, Schwarzen- und People of Color- Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen als Grundlage herangezogen. Die wöchentliche Lektüre von Texten wird vorausgesetzt.
3. Gruppe - C.Türkmen:
Wovon sprechen wir, wenn von Rassismus die Rede ist? Etwa von Migrantinnen und Migranten, Grenzen, rechtspopulistischen Politiken, von „Farben”, Apartheid, Kolonialismus oder gesellschatftlichen Vorurteilen? Und wie können wir Rassismus im Rahmen einer kritischen Gesellschaftsanalyse denken, ohne bei seinen Phänomen stehen zu bleiben? Rassismus bezeichnet ein gesellschaftliches Verhältnis, das sich innerhalb von Macht- und Herrschaftsverhältnissen als ein Ensemble von Ideologien und Praxen historisch immer wieder neu durchsetzt. Somit ist Rassismus, wenngleich sich innerhalb der unterschiedlichen Rassismen widersprüchliche Traditionen, Mythen und Logiken befinden, immer gesellschaftlich zu verstehen: Rassismus gibt es nicht einfach als Ordnungsverhältnis, sondern Rassismus wird innerhalb der gesellschaftlichen Verhältnisse erst gemacht. In diesem Seminar findet eine Einführung in die kritische Rassismusanalyse statt. Wir arbeiten zur Theorie, zu den Begriffen und Themen einer kritischen Rassismusanalyse und analysieren ihre Verbindungen zur Migrationsforschung. Ausgehend von der gesellschaftsanalytischen Relevanz werden sowohl der Zusammenhang zur Geschlechterforschung und zu Themen der sozialen Ungleichheit erarbeitet sowie ein Perspektivenwechsel hin zu der der Migration untersucht. Zur Veranschaulichung werden wir in einer 1. Phase klassische und neuere kritische Rassismustheorien- und analysen vorstellen. Mit den behandelten Ansätzen werden wir in einer 2. Phase empirische Fallbeispiele diskutieren und auf konkrete historische Fallbeispiele der Migrationsforschung eingehen. Ich begrüße es sehr, wenn in der ersten Sitzung Arbeitsgruppen im Plenum gegründet werden, in denen kollektiv Seminartexte gelesen und besprochen werden können. Für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar ist es nötig, ein Referat für eine Seminarsitzung auszuarbeiten und 3 Lernportfolios zu 3 verschiedenene Sitzungen zu erstellen.
4. Gruppe - A.Turgay:
Rassismus ist als System in allen Bereichen unserer Gesellschaft wirksam und betrifft uns somit alle, wenn auch auf unterschiedliche Weise. In diesem Seminar werden wir uns einführend mit der Frage auseinandersetzen, wie Rassismus aus einer kritischen Perspektive verstanden und analysiert werden kann. Anschließend werden wir betrachten, wie Rassismus als komplexes Machtgefüge strukturiert, welche Geschichte(n) und welches Wissen gesellschaftlich sichtbar und welche unsichtbar gemacht werden. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf der Beschäftigung mit kritischen, intersektionalen und widerständigen Perspektiven von Schwarzen und People of Colour Aktivist_innen und Wissenschaftler_innen liegen. Das Seminar ist primär als Veranstaltung angelegt, in der mithilfe wissenschaftlicher Texte gearbeitet wird. Über diese ‚klassische‘ Form der Vermittlung und Aneignung von Wissen hinaus werden wir auch mit anderen Textsorten und Medien arbeiten. Das regelmäßige Lesen der Seminarlektüre und die Bereitschaft, sich in das Seminar einzubringen, werden vorausgesetzt.
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