1. Gruppe - Prof. J. Kaiser:
Kooperationen in der Sozialen Kulturarbeit im Kontext von Transkulturalität Teil II
Die Seminare finden alle 14 Tage dienstags 10.00 Uhr – 13.30 Uhr in der ASH statt.
„Kollaboration ist keine Sozialromantik“ (M. Terkessidis: 2015)
Die De- oder Entkolonialisierung in der Kultur ist ein aktueller Diskurs, der mit der Erreichbarkeit eines neuen Publikums einhergeht und die Problematik einer teilweise von der breiten Bevölkerung wenig beachteten Kultur impliziert. Für einen Aufbruch aus der isolierten Stellung der Kunst in gesellschaftlich relevante und die Öffentlichkeit bewegende Formen sind Institutionen, wie das Ballhaus in Kreuzberg, das HAU oder das Maxim Gorki Theater, um nur die prominentesten zu nennen, maßgeblich.
Welche Formen von Kooperationen werden hier entwickelt, um Institutionen sowie Projekte für transkulturelle Formen zu öffnen, ein breiteres Publikum zu erreichen und kultur- sowie gesellschaftspolitisch Einfluss zu nehmen? Gibt es geeignete Gelingensbedingungen für die Zusammenarbeit von Künstler_innen und Sozialarbeiter_innen, den Kooperationen von Institutionen oder denen der Akteur_innenim, die ein transkulturelles Aushandlungsfeld ausmachen?
Das Seminar stellte sich diesen Fragen im letzten Sommersemester mit zahlreichen Exkursionen und einem Schwerpunkt, der Beteiligung an der Tagung zu Transkulturalität in der Ufa-Fabrik. Darauf aufbauend wird eine vertiefende Beschäftigung im Wintersemester mit den Methoden Augusto Boals stattfinden.
„Theatre is a form of knowledge; it should and can also be a means of transforming society. Theatre can help us build our future, rather than just waiting for it.“
Augusto Boal
Im Wintersemester 2018/19 wird es die praktische Erprobung verschiedener von Boal entwickelter Methoden geben. Boal gilt als bedeutender Theaterpädagoge, aber insbesondere als Entwickler von sehr speziellen Theatermethoden (Forumtheater, Unsichtbares Theater, Legislatives Theater u.a.m.). Seine Vorbilder waren u. a. Bertolt Brecht und Konstantin Stanislawski. Er zielte mit künstlerischen Mitteln auf eine Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse und politischer Einflussnahmen durch Theater. Mit der Erprobung seiner Methoden wird die Möglichkeit zu eigener Theatererfahrung und der reflexiven Auseinandersetzung darüber angeboten. Daneben werden verschiedene Projekte im Stadtteil, die mit diesen Methoden arbeiten, kontaktiert, um mit ihnen in einen fachlichen und praktischen Austausch zu gehen.
Leistungsnachweise:
Aufführungsanalysen (Exkursionen) und/oder Filmanalysen
Reflexionen von eigenen Arbeiten
Bearbeitungen von Fragestellungen zu den Exkursionen sowie deren Vorbereitungen
Referate oder Seminargestaltungen
2. Gruppe - H. Göbel, D. von der Forst:
THEATER in sozialen Feldern zur Stärkung von Resilienz und Unterstützung von Inklusion.
Theaterpädagogische Methoden sind eine ideale Möglichkeit spielerisch Kreativität körperlich und stimmlich zu entfalten und weiterzuentwickeln. Theaterarbeit in sozialen Feldern ermöglicht Räume der Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe, mit und ohne Behinderung. Durch die Entdeckung eigener kreativer Potentiale können einzelne gestärkt werden und gleichzeitig Gruppenprozesse spielerisch und konstruktiv gefördert werden.
Das Seminar gibt Einblicke in die Verbindung von theaterpädagogischen Methoden, Resilienz und inklusiver Gruppenarbeit. In allen Feldern der sozialen Arbeit sind Stärkung, aber auch ganzheitliches Wohlbefinden wichtige Voraussetzungen für ein gutes Miteinander - sowohl für die Klient_innen/zu betreuenden Menschen, als auch für die Mitarbeiter_innen. Die Teilnehmenden erarbeiten sich im Verlauf des Seminars einen Fundus an Spielen und Übungen, die in der Arbeit mit Gruppen eingesetzt werden können. Neben theoretischer Auseinandersetzung mit dem Thema Resilienz untersuchen die Teilnehmenden in praktischen Übungen, wie eine Stärkung einzelner durch Theaterarbeit aussehen kann. Da Theaterarbeit (fast) immer ein gruppendynamischer Prozess ist, werden bedeutsame Phasen einer Gruppe, wie Kennenlernen, Rollenfindung, Zusammenwachsen und Krise in dem Seminar behandelt.
3. Gruppe - J. Müller:
Im zweiten Teil des Seminars wird der Fokus darauf liegen das Spektrum der Methoden musikalischer Animation zu erweitern und praktisch zu erproben. Die Studierenden teilen sich für die Musikproben in drei Lerngruppen auf, die durch Kodozent_innen mit angeleitet werden folgende AG’s sind möglich:
- Gitarren-AG zum Erlernen oder Verbessern von Liedbegleitung
- Band-AG - in dieser AG können Studierende sich in musikalisch im Rahmen einer Band ausprobieren.
- Perkussion-AG - Anregungen zur Gruppenimprovisation, Proben von Musikarrangements
Im Laufe der Seminararbeit suchen sich die Studierenden ein Angebot/Projekt, dass Musik mit Adressaten der Sozialen Arbeit durchführt. Dabei können die Studierenden ihre eigenen Themenschwerpunkte wählen, z.B. Musik in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Arbeit mit alten Menschen, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen oder in der Arbeit mit Menschen im Strafvollzug. Ziel ist es entweder:
- Ein eigenes Musikangebot zu realisieren (3 Termine) und die Erfahrungen schriftlich zu reflektieren
oder
- in diesem Angebot/Projekt zu hospitieren (3 Termine) und die Erfahrung währen der Hospitation in einer Hausarbeit mit Hilfe von Literatur zum Thema zu schriftlich zu diskutieren.
Dieses Seminar richtet sich an alle musikinteressierten Studierenden. Musikalische oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Ab dem vierten Semester wird parallel zur Übung eine Vorlesungsreihe zur Einführung in die Soziale Kulturarbeit angeboten.
Literatur
Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (Hrsg.) (2004): Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.
Burkhard Hill, Elke Josties (Hrsg.) (2007): Jugend, Musik und soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa.
Weitere Empfehlungen vgl. Moodle.
Prüfungsformen
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit zu dem Praxisfeld in der die Hospitation stattfand. Auf dem Hintergrund von Fachliteratur zum Praxisfeld werden die Erfahrungen der Hospitation schriftlich diskutiert (10 Seiten)
ODER
- Wer ein eigenes Praxisprojekt durchgeführt hat, reflektiert dieses schriftlich unter Einbeziehung von Fachliteratur (4-6 Seiten)
4. Gruppe - S. Rokhar:
5. Gruppe - H. Janowitz: |