Das Seminar setzt Sie in die Lage versorgungsrelevante Probleme zu identifizieren, und geeignete Präventionskonzepte zu entwickeln. Sie lernen wie „eine gute Idee“ in die Praxis umgesetzt werden kann und was dabei beachtet werden muss. Dies stärkt Ihre Kompetenz, in gesundheitspolitischen Diskursen Ihren Ansatz zu vertreten. Sie lernen Forschungsarbeiten und Medienberichte kritisch zu bewerten, diese mit ihrer reflektierten klinischen Praxis in Beziehung zu setzen, und Erkenntnislücken und weiterführende Forschungsbedarfe aufzuzeigen.
Das Seminar orientiert sich an dem Leitfaden der Forschung zu komplexen Interventionen in den Wissenschaften der Gesundheitsfachberufe (Voigt-Radloff et al, 2016). Die dort beschriebenen Stufen bzw. Konzepte (Ermittlung versorgungsrelevanter Gesundheitsprobleme, Ermittlung vielversprechender Interventionen, Machbarkeits-/Wirksamkeits-/Implementationsstudien) dienen als Rahmen. Innerhalb des Seminars werden Forschungsarbeiten und Pressemeldungen und Inhalte sozialer Medien vorgestellt, kritisch bewertet und mit der klinischen Erfahrung und Praxis in Bezug gesetzt.
Die Möglichkeiten des § 20 SGB V und das praktische Vorgehen bei der Konzeption von bspw. Kursen werden im Wahlmodul erarbeitet. Das Wahlmodul setzt sich dabei auch mit den Barrieren sowie Erleichterungsfaktoren für die Implementierung neuer Versorgungsangebote auseinander.
Im Rahmen des Seminars werden die verschiedenen potenziellen Einsatzfelder und Berührungspunkte / Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Professionen behandelt. Die Möglichkeiten von Modellvorhaben nach § 20 SGB V und Projekte zu neuen Versorgungsformen im Rahmen des Innovationsfonds des G-BA werden diskutiert.
Ein Schwerpunkt könnte auf der Berücksichtigung sog. „informations- und kommunikationstechnologie-(IKT) basierter Selbstlernprogramme“, Gesundheitsapps sowie der Gesundheitskommunikation in sozialen Medien liegen (bspw. Gesundheitsvideos). In wie weit deren Risiken und Potenziale in Zusammenhang mit der Ausprägung von Medienkompetenzen und Gesundheitskenntnisse von Klienten stehen, kann im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden. Ob und wie die Verminderung sozialer Ungleichheiten in der Medien- und Gesundheitskompetenz im Rahmen der Prävention und Gesundheitsförderung im Sinne des § 20 SGB V erfolgen kann, könnte ebenfalls im Seminar erarbeitet werden.
Leistungsnachweis: Die Prüfungsleistung besteht aus der Erstellung eines Konzeptes das die Ermittlung eines versorgungsrelevanten Gesundheitsproblems, die Identifikation vielversprechender Intervention und die Konzeption einer Machbarkeits- oder Wirkungsstudie bezieht. Es kann auch ein konkretes Kursangebot entwickelt werden. Die Prüfungsleistung kann alleine oder in einer 2er-Gruppe erbracht werden.
Organisatorisches: Das Wahlmodul ist als Seminar konzipiert, verschiedene Lernformen kommen zum Einsatz: Vorlesung/Referate mit Übungen, Gruppenarbeit und Projektbezogenes Lernen. Das Seminar findet an der ASH statt, ggf. erfolgt eine Exkursion. |