1. Gruppe-Janowitz
Film Theorie und Praxis
Das Seminar erstreckt sich über zwei Semester.
Im ersten Semester wird Filmsprache, Struktur und Aufbau des Spiel- Experimental- und Dokumentarfilms vermittelt und Sie lernen den Umgang mit der Videokamera. Sie sollen befähigt werden, Filmsprache zu verstehen und für Ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele einzusetzen.
Als Abschluss erstellen Sie in Gruppen ein Exposé zu dem Thema „schwarz-weiß“. Das Thema lässt Raum für Ihre individuellen Rangehensweisen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass Sie Ihren Platz in der Gruppe je nach Interesse und Fähigkeit finden und durch diesen Prozess Sensibilität dafür entwickeln, wie Sie später Menschen in Gruppenprozesse integrieren können.
Im zweiten Semester trennt sich das Seminar in eine Theorie- und eine Praxisgruppe. Für alle obligatorisch ist die Einführung an den Schnittplätzen.
Eine Gruppe durchläuft den gesamten Prozess zur Erstellung eines Kurzfilms. Sie erfahren, was es bedeutet, wenn Teamarbeit und Zuverlässigkeit die Voraussetzung für das Gelingen einer Arbeit ist. Die fertigen Filme werden in einer Abendveranstaltung mit Gästen präsentiert.
Die andere Gruppe wird sich vertiefend mit Filmanalyse und Filmstruktur beschäftigen und als Referat präsentieren. Sie entwickeln hier eigene Gedanken zum Film als gesellschaftlich relevantes Medium. Wie kann ich Film einsetzen, um mich einem Thema anzunähern? Sie sollen befähigt werden, künstlerische Darstellung zu erkennen. Was reproduziert Klischees und wo erfahren wir Neues?
Die Erarbeitung der Referate und die Erstellung des Films werden eigenständig außerhalb der Seminartermine durchgeführt.
2. Gruppe-Kaden
Bewegungstheater
Die Lehrveranstaltung bietet einen Einstieg in unterschiedliche Methoden, Techniken und Ansätze für die Sozialpädagogische Gruppenarbeit mit dem Schwerpunkt Bewegung und Körperarbeit. Die Grundlagen ausgewählter Formen des Tanztheaters, Pantomime und Akrobatik werden vorgestellt und erprobt. Sowohl die Didaktik der Einführung dieser Techniken in Gruppen, die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten aller TeilnehmerInnen, als auch künstlerische und gruppendynamische Prozesse werden betrachtet. Dabei steht die praktische körperliche Arbeit, Übungen, Training und Anwendung, im Vordergrund.
Die einzelnen Phasen der Lehrveranstaltung bauen sehr stark aufeinander auf. Um den Gesamtprozess aktiv zu erleben und jede spätere Phase möglichst sicher und produktiv mitzugestalten, ist regelmäßige Teilnahme zu den Veranstaltungen erforderlich.
3. Gruppe-Müller
Die Wirkungskraft der Musik auf das seelische Empfinden der Menschen umfasst ein weites Spektrum. Musik ist ein zentraler Bestandteil der menschlichen Kultur und hat vielfältige Bedeutung im sozialen Kontext. Menschen musizieren und hören Musik, um sich beispielsweise zu unterhalten, zu entspannen, zu kommunizieren und Gemeinsamkeit zu erleben aber auch, um sich von Anderen abzugrenzen. Jugendliche nutzen Musik und Medien darüber hinaus, um zentrale Entwicklungsaufgaben im psycho-sozialen Bereich zu lösen.
Als nonverbales Medium kann Musik in der sozialpädagogischen Arbeit wichtig werden, wenn sie in der Gruppenarbeit, zur Gestaltung von Atmosphäre und zur aktiven und kreativen Betätigung eingesetzt wird. In der Sozialen Kulturarbeit kann Musik - auch in Verbindung mit anderen Künsten und Medien - eine zentrale Rolle spielen. Musik ist jedoch keine universal verbindende Sprache, wie vielfach unterstellt wird, denn sie birgt auch eine soziale und distinktive Wirkkraft. Wer bestimmt darüber, welche Musik gespielt werden soll? Warum wird gerade in der Musik zwischen „Hochkultur" und populärer Musik unterschieden? Wer entscheidet über den Zugang zum Musizieren und das Recht auf musikalische Teilhabe? Kinder und Jugendliche aus sozialstrukturell benachteiligten Regionen finden beispielsweise nur schwer Zugang zu praktischem Musizieren.
Informelle und nonformale Angebote der Sozialen Kulturarbeit bieten Entfaltungsräume für alternative, selbstbestimmte Zugänge zu(m) Musik(lernen), für Jugendkulturszenen, für Eigensinn, Neues und Unkonventionelles, für Transkulturalität und gesellschaftlichen Wandel - für „Kulturen von unten/Kultur für alle" als Chance des Empowerments von Einzelnen und Gruppen als Akteure ihrer Lebenswelt.
Im ersten Teil des Seminars (SOSE 2014) werden verschiedenen Musikprojekte vorgestellt und diskutiert. Die jeweiligen Methoden der Musikarbeit werden praktisch erprobt um zu zeigen, wie mit unterschiedlichen Zielgruppen (auch niedrigschwellig) mit Musik gearbeitet werden kann:
- Musikalische Basisarbeit mit Kindern und Jugendlichen am Beispiel des Projektes „Streetbeat.
- Jugendkulturarbeit in Kooperation mit Schule.
- Musik in der sozialen Arbeit mit Senior_innen.
- Musik und Rap-Projekte mit inhaftierten Jugendlichen
- Inklusive Musikprojekte
Im Rahmen des Blockseminars haben Student_innen die Möglichkeit selbst zu musizieren. Basale musikalische Techniken wie z.B. Bodypercussion, Gesang und Percussion werden einen Schwerpunkt bilden. Das Improvisieren und das Erleben der kommunikativen und geselligen Aspekte des Musizierens stellen weitere Elemente des Seminars dar. Die Virtuosität des/der Einzelnen spielt in diesem Seminar eine unwesentliche Rolle. Es werden einfache mehrstimmige Musikarrangements selbst entwickelt und gespielt, immer vor dem Hintergrund, dass die Zielgruppen Sozialer Arbeit - genauso wie die Studierenden dieser Seminargruppe - oftmals unterschiedliche musikalische Voraussetzungen mit einbringen. Es liegt in der Hand der musikalischen Anleitung, ihre Didaktik und Musikarrangements auf die jeweiligen Adressaten abzustimmen, ohne sie zu über- oder unterfordern. Musikmachen „jenseits von begabt und unbegabt" (Jacoby), das ist die Herausforderung. Im Kontext von Sozialer Kulturarbeit geht es darum alle Menschen zu befähigen sich zu beteiligen und kreative Kompetenzen zu entwickeln. In musikpraktischen Übungen werden wir dies erproben und reflektieren.
Im zweiten Teil des Seminars (WISE 2015/16) wird der Fokus darauf liegen das Spektrum der Methoden musikalischer Animation zu erweitern und praktisch zu erproben. Die Studierenden teilen sich für die Musikproben in drei Lerngruppen auf, die durch Kodozent_innen mit angeleitet werden folgende AG’s sind möglich:
- Gitarren-AG zum Erlernen oder Verbessern von Liedbegleitung
- Band-AG - in dieser AG können Studierende sich in musikalisch im Rahmen einer Band ausprobieren.
- Perkussion-AG - Anregungen zur Gruppenimprovisation, Proben von Musikarrangements
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Im Laufe der Seminararbeit suchen sich die Studierenden ein Angebot/Projekt, dass Musik mit Adressaten der Sozialen Arbeit durchführt. Dabei können die Studierenden ihre eigenen Themenschwerpunkte wählen, z.B. Musik in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Arbeit mit alten Menschen, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen oder in der Arbeit mit Menschen im Strafvollzug. Ziel ist es, in diesem Angebot/Projekt zu hospitieren (3 Termine) und die Erfahrung währen der Hospitation in einer Hausarbeit zu reflektieren oder ein eigenes Projekt durchzuführen und dieses zu schriftlich zu reflektieren.
Wichtig und unabdingbar ist die Teilnahme an dem Blockterminen (Sa., 18.4. und So., 19.4.2015).
Dieses Seminar richtet sich an alle musikinteressierten Studierenden. Musikalische oder Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Ab dem vierten Semester wird parallel zur Übung eine Vorlesungsreihe zur Einführung in die Soziale Kulturarbeit angeboten.
Literatur
Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (Hrsg.) (2004): Handbuch Musik in der Sozialen Arbeit. Weinheim und München: Juventa.
Burkhard Hill, Elke Josties (Hrsg.) (2007): Jugend, Musik und soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa.
Weitere Empfehlungen vgl. Moodle.
Prüfungsformen
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit zu dem Praxisfeld in der die Hospitation stattfand. Auf dem Hintergrund von Fachliteratur zum Praxisfeld werden die Erfahrungen der Hospitation schriftlich diskutiert (10-12 Seiten)
ODER
- Wer ein eigenes Praxisprojekt durchgeführt hat, reflektiert dieses schriftlich unter Einbeziehung von Fachliteratur (6-8 Seiten)
4. Gruppe-Hein
Fotoseminar mit den Kindern und Jugendlichen im Flüchtlingsheim
Die Studenten sollen die Kinder und Jugendlichen, die im Flüchtlingsheim leben, ermuntern, begleiten, unterstützen, ihre neue Umwelt zu fotografieren. Mit der Kamera zu erobern. Am Ende soll eine Ausstellung der Bilder der Kinder entstehen.
5. Gruppe-Grünig
Tanz – Improvisation,
Wir gehen davon aus, dass Bewegung, die Poesie zulässt, Tanz ist.
Somit ist dieses Modul keine Tanzstunde im konventionellen Sinn. Viel mehr ein Hineinzoomen und Bewusstwerden von Raum, Zeit und Dynamik, Körper- und Gruppenwahrnehmung, Offenheit für Begegnung und Komposition im Raum. Improvisation als Grundstein und Netz, dieser im „Hier und Jetzt“ situierten, vergänglichen Ausdrucksform, die Sprach- und Kulturbarrieren überwindet, Menschen „bewegt“ und verbindet.
Neugier und Offenheit sind erwünscht, Hemmungen berechtigt, aber kein Hindernis.
Als Beispiel dafür, dass Tanz eng mit Sozialer Kulturarbeit/Sozialer Arbeit zu tun hat, möchte ich ein Projekt nennen, in dem ich als Tanzpädagogin tätig bin, das soziokulturelle Tanz- und Theaterprojekt „Impulse“, welches in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Berlin Spandau ins Leben gerufen wurde, sowie der „Refugee Impulse Club“,www.impulse-projekt.de.
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