Einzuschätzen, ob das Wohl eines Kindes bzw. mehrerer Kinder gefährdet ist und – gemeinsam mit den Familien – einen Weg zu erarbeiten, wie ein Kind bzw. Kinder nachhaltig geschützt werden kann/können, sind hochkomplexe Aufgaben von Fachkräften der Sozialen Arbeit, die weit reichende Folgen für alle Beteiligten haben können. Daher ist es notwendig, sich der fachlichen Hintergründe zu vergewissern, um eine gute Basis für Wissen, Können und Haltung im Kinderschutz zu haben.
Zu diesem Zweck startete das Netzwerk QE-WiPrax (Kooperationsnetzwerk des MA Kinderschutz - Dialogische Qualitätsentwicklung in den Frühen Hilfen und im Kinderschutz) 2019 eine Fachtagsreihe zum Thema "Sozialpädagogische Gefährdungseinschätzung".
Der 11. fachliche Input findet nun am Freitag, den 22.11.24, von 12:00-14:30 Uhr online statt. Darin widmen sich MA Svenja Marks und Verw.-Prof. Dr. Julian Sehmer dem Thema Spannungsfelder über Hilfe und Kontrolle hinaus – Kinderschutz professionell gestalten.
Kinderschutz ist durch professionelle Spannungsfelder auf unterschiedlichen Ebenen geprägt. Dabei spielen soziale Normen der Fachkräfte eine kaum zu unterschätzende Rolle. Sie geben implizit vor, wie Fachkräfte Adressat*innen deuten, ihre Fälle verstehen und welche Handlungsbedarfe sie für einen spezifischen Fall formulieren.
Im Vortrag werden die Referent*innen anhand ihrer Forschung verdeutlichen, wie diese (Re-)Produktion sozialer Normen in Spannungsfelder eingebettet ist, die über die Taxonomie von Hilfe und Kontrolle hinausgehen.
Fachkräfte und Adressat*innen konstituieren normative Ordnungen in und durch ihre alltäglichen Praktiken; und diese sind wiederum in organisationalen Rahmungen und gesellschaftliche Diskurse eingebettet. Die Frage, welche Normen und Zielperspektiven im Kinderschutz als die „richtigen" angesehen werden, ist komplex, fallabhängig und bestimmt die Fachlichkeit des Kinderschutzes mit. Wie deutlich Normen und Haltungen die Fallarbeit strukturieren wird abschließend in Bezug auf die Thematisierung und den Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt diskutiert.
Die Teilnahme am Online-Fachtag ist kostenlos und steht allen Interessierten offen!
Anmeldung
Um verbindliche Anmeldung bis spätestens 18. November 2024 wird gebeten.
Anmeldung per E-Mail unter: qewi-prax@ ash-berlin.eu
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